Beda Webers Weg aus Tirol in die Paulskirche und zum Kaiserdom
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Author:
Weingartner, Josef / von Josef Weingartner
Place:
Kempten
Publisher:
Kösel
Physical description:
S. [417] -435
Language:
Deutsch
Notations:
Aus: Hochland ; Jg.32. - In Fraktur<br>Weber, Beda: Maler Koch in Rom / von Beda Weber. - 1935. - S. [436] - 445 - In: Beda Webers Weg aus Tirol in die Paulskirche und zum Kaiserdom ; Sign.: 2.231;
Subject heading:
p.Weber, Beda;k.Frankfurter Nationalversammlung
Location mark:
2.231
Intern ID:
187221
Das Deutschtum in Rom Bon Peter Dörfler n einem Brief, dm Caroline von Humboldt einmal an den in London weilenden Gatten schrieb, heißt es, sie habe weiter gar nichts gegen seine andauernde Verwendung im Ausland, ,als daß es mir um ein Land leid tut, dem so viele Kräfte entzogen werdend Könnte man diesen Satz nicht über eine Geschichte des Auslandsdeutsch- tums stellen, auch über die des römischen, obgleich das Leben der deutsch- völkischen Gruppe in der Ewigen Stadt einen überaus günstigen
Sonderfall bedeutet und durch alle Jahrhunderte ihres Bestehens in ihrer kulturellen Aus wirkung für die Heimat und das Ansehen Deutschlands in der gebildeten Welt vor allen andern auslanddeutschen Splittergruppen den Vorrang hat. ,Die einzige und ewige Stadt' hat die Deutschen auf eine einzige Art angezogen, festgehalten, genährt, aufgesogen oder wieder entlassen. Waren die Auswanderer sonst auf fremder Scholle, inmitten einer fremden Stadt im besten Falle Inseln, vom Meere eines fremden Volkstums
gekommen waren. Keiner anderen Stütze hat das Deutschtum als Gruppe mehr für seine Erhaltung zu danken als den Seel sorgern, die ihre Landsleute in Kirchen und Bruderschaften sammelten. Zu all dem kam, daß die Ewige Stadt nicht von einem nationalen Fürsten geschlecht, sondern von einem Priester beherrscht wurde, der sich als Vater der gesamten Christenheit fühlte. Obwohl er als Bischof von Rom meist ein Italiener war und sein mußte und auch die mitregierenden Prälaten und Herren naturgemäß