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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1894
Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
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Page 216 of 598
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Wien
Publisher: Manz
Physical description: VII, 989 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;s.Recht;z.Geschichte Anfänge-1894
Location mark: II 109.498/1
Intern ID: 132993
sein Nachfolger in Jstrien. Von 1173 bis 1208 besaßen die Markgrafschaft Jstrien die Grafen von Andechs.**) Durch die Privilegien K. Ottos IV. von 1209 und K. Friedrichs II. von 1214 und 1220 wurde das alte Recht des Patriarchates Aquileja auf die Mark Jstrien anerkannt.***) Der Patriarch beanspruchte die Anerkennung seiner markgräflichen Rechte auch von jenen Städten Jstriens, die schon seit geraumer Zeit in Abhängigkeit von Venedig geraten waren. Schon 932 hatten sich die Bewohner der Stadt Jnstinopolis

(Capodistria)-^) zum Dank für die bis- her genossene Sicherheit des Handelsverkehrs mit Rialto (Venedig) ver- pflichtet, dem Dogen Petrus Candianus II., so lange er lebe, jährlich zur Zeit der Weinlese 100 Amphoren ff) guten Weines zu liefern.-s-j'!') Bei Erneuerung des Vertrages 976 wurde jene Ehrengabe zu einer dauernden Verpflichtung gemacht, zu deren Empfang Venedig in Capodistria einen Bevollmächtigten zu bestellen hatte; Capodistria versprach serner, mit Venedig Frieden und Freundschaft zu halten

, selbst wenn zwischen Venedig und den andern Städten Jstriens Fehde entstünde; auch sicherten beide Städte einander wechselseitig Zollfreiheit zu. Für das Verhältnis des übrigen Jstrien zu Venedig war grundlegend der Frieden zu Rialto von 933. In demselben bekannte Markgraf Winther samt seinen Leuten, venezianischen Besitz in Jstrien geschädigt, Schuldzahlungen ihrer Lands- lente an Venezianer zurückgehalten, die von letzteren zu entrichtenden Ab- gaben willkürlich erhöht, ihnen Schiffe weggenommen und Leute

ihrer Besatzung getötet zn haben. Der Doge von Venedig habe hierauf durch strenge Durchführung der Handelssperre die Jstrianer genötigt, dnrch Ver- mittlung des Patriarchen von Grado um Frieden zu bitten, in welchem der Markgraf, die Bischöfe und Vertreter der Städte Jstriens eidlich *) Das Jahr des Amtsantrittes läßt sich nicht genan bestimmen (Bennfsi, o. o. 0.387). Markgraf Ulrich, Poppo's Bruder, verfügte 1102 über seine istrischen Güter zu Gunsten des Patriarchen von Aquileja und seiner Vasallen und zog

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1894
Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
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Page 224 of 598
Author: Werunsky, Emil / von Emil Werunsky
Place: Wien
Publisher: Manz
Physical description: VII, 989 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;s.Recht;z.Geschichte Anfänge-1894
Location mark: II 109.498/1
Intern ID: 132993
— 438 — §. IG. anfiedlungen im Innern und im nordöstlichen Teile Jstriens schließen kann.^) Stärker noch wurden die Einwanderungen von Slovenen im Norden und Kroaten im Osten des Landes während des 14. Jahrh., als die istrischen Großgrundbesitzer und selbst der Senat der Republik Venedig die durch die fortwährenden Kriege und die Pestepidemien dezimierte Bevölkerung einigermaßen zu ersetzen und durch günstige Be- dingungen die Besiedeluug der verödeten Ländereien zu befördern strebten

.**) In der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. kamen außer den Slaven auch Rumänen oder Wlachen aus Kroatien als Wanderhirten nach Valdarsa superiore und ins Gebiet von Attorta.***) In den letzten drei Dezennien des 15. und dem ersten des 16. Jahrh. wurden Krain, der Karst und die Grafschaft Pisino durch die fortwährenden Einfälle des Türken und die verheerenden Kriege, besonders durch den Krieg mit Venedig derart entvölkert, daß die Kommune Trieft und die österreichischen Herrscher vor den Türken geflohene (daher

Uskoken, d. i. Flüchtlinge, genannte) Serbo» Kroaten aus Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina sowie rumänische Morlakenl') gleichfalls aus Dalmatien, befonders aus der Gegend von Zara und Sebenieo, zur Bebauung der verödeten Fluren beriefen. Das selbe taten im 16. und 17. Jahrh. die Kommunen des venezianischen Jstrien sowie die Signorie von Venedig selbst, um die großen Lücken, die Pestepidemien und Malaria der Bevölkerung geschlagen hatten, zu ersetzen. Die neuen Ansiedler kamen nicht in Weise

die allein rechtsmäßige Metropole über Venetien und Jstrien, was Kaiser Ludwig IL 854 be stätigte. Patriarch Poppo von Aquileja bemächtigte sich Grados mit Gewalt und setzte durch, daß die Synode zu Rom uuter Papst Johannes XIX. 1027 den Beschluß der mantuaner Synode bestätigte. Doch annullierte derselbe Papst 1029 diese Bestätigung und stellte die Metropolitangewalt der Kirche von Grado wieder her, welche sich auch des Schutzes ihres weltlichen Oberherru, des Dogen von Venedig, erfreute. Die römische

Synode von 1053 unter Papst Leo IX. benannte Gradv als Nova Aquileja und anerkannte dasselbe als kirchliche Metropole von Venetien und Jstrien, König Heinrich IV. dagegen schenkte 1062 die Kirche von Grado aufs neue dem Patriarchen von Aquileja und dessen Nachfolgern. Doch hatte dies keinen Erfolg, da die Patriarchen von Grado von Venedig geschützt wurden und bereits im 12. Jahrh. zumeist daselbst residierten. Erst aus dem dritten Laterankonzil 1180 entsagte aus Betreiben Papst Alexanders III

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