Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
— 1038 — § 18 Stateti an der Meraner Münze, wofür ihm Gras Meinhard 1275 das Schloß Heinfels bei SMan übergab. Die Prägung der Adlergroschen, die noch in die Zeit der bloßen Verwaltungsteilung zurückreichte und deshalb Gemein- schastsmünze war, ist Wohl hierauf eingestellt worden.*) Auch nach Mein- hards Tode (1295) wurde sein Name aus den Zwainzigern beibehalten, erst die Habsburger ersetzten seinen Namen durch den des jeweiligen Landesherrn. Während die Adlergroschen nur in Tirol
oder verpachtet hatte, so tat dies auch Graf Meinhard II. mit der Meraner Münzstätte. Der Graf nahm die Gesellschaft der Münz- Pächter und ihr Gesinde in landesherrlichen Schutz und gewährte ihnen den Gerichtsstand vor seinem Hofgericht. Vor 1289 fällt das Wirken des Münz- Pächters Pagano von Bergamo mit seiner Gesellschaft. Es folgt Tenga von Florenz, der wie es scheint, von 1289—1306 an der Spitze der Meraner Münzpachter stand, die Namen seiner Gesellschafter wechseln. 1306 ver- pachtete Herzog Otto
die Münze an die Goldschmiede Chunlin und Konrad Aechter um 200 Mark Berner jährlich auf drei Jahre, nach deren Ablauf an eine Gesellschaft Florentiner Kaufleute und Lienzer Juden. 1312 traten an die Spitze der Münzpachtung Meister Nikolaus von Köln und die beiden schon erwähnten Meraner Goldschmiede/1318 verpachtete König Heinrich die Münze samt dem Münzwechsel auf drei Jahre an seinen Salzmeier zu Hall, Burchard Wadler und dessen Bruder Ulrich von München um 300 Mark Berner, doch wurde 1319
IV. von 1401 kommt kreuzer und zwainziger vor, in der Meraner Mllnzordnung H. Friedrichs IV. von 1407 nur mehr kreuze?. Die Meraner Stadtordnung (Zeitschrift für deutsches Alter- tum VI, 413 f.) enthält in ihrem aus den ööer-Jahren des 14. Jahrh. stammen- den Hauptteil neben Pfunden und Schillingen (als Rechnungsmünzenj nur gros und zwainziger, bloß in zwei eingeschobenen Nachträgen aus der Wende des 14. und 15. Jahrh. findet sich die Bezeichnung kreuzer. Der älteste Fall, wo der Kreuzer auch im größeren
Geldverkehr auftritt, ist die Urkunde über die Abrechnung der Stadtgemeinde Innsbruck mit den Söhnen des verstorbenen Herrn Botsch von Florenz von 1374, wo von Abzahlung in nur güte kraeutzer Meraner mfinzz die Rede ist (Moser, Die Entstehung und Verbreitung des Namens „Kreuzer' für den Meraner Zwainziger — Grossus in: Schlern- Schriften IX, 235 s.). Z 18 - 1039 - Ertrag für den Landesherrn sich noch weiter verminderte, fetzten sich aus Meraner, Münchner, Florentiner und einem Trienter Bürger zusammen