Skolast.Widerstand. (Der fahrende Skolast ; 2009, 2)
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Author:
Südtiroler Hochschülerschaft
Place:
Bozen
Publisher:
Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description:
133 S. :Ill.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Südtirol ; s.Nationalsozialismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung<br />g.Südtirol ; s.Faschismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung
Location mark:
III Z 342/54(2009),2
Intern ID:
519964
außerhalb der Grenzen des deutschen Reiches, so auch innerhalb der Südtiroler Volksgruppe, ein langsamer, aber immer stärker werdender Prozess der politischen und ideologischen Ausrichtung auf den Nationalsozialismus ein. Im Juni 1933 wird die geheime Organisation des „Völkischen Kampfringes Südtirol“ (VKS) gegründet. Die faschistische Entnationalisierungspolitik und vor allem der völlige Mangel an Informationen erleichterten die Propagandaarbeit des VKS, so dass es diesem bis 1939 tatsächlich gelang
. Doch weder eine großangelegte Unterschriftensammlung zugunsten Pirchers noch die zahlreichen Stellungnahmen aus den verschiedensten politischen Lagern haben das Öffnen der Kerkertore bewirken können. Der SKOLAST bringt in diesem Beitrag die Vorgeschichte und die Ereignisse zum Fall Pircher und hofft, damit zur Information und Diskussion beigetragen zu haben. Nationalsozialismus und Faschismus Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung von 1933 setzte, wie in fast allen deutschen Volksgruppen
der Sozialdemokratischen Partei und der Gewerkschaften ausgewiesen (u.a. Eisenbahner). Aber solche Maßnahmen, wie sie in ganz Italien gegen die Organisationen der Arbeiterklasse gerichtet waren, genügten in Südtirol nicht. Das Ziel der Faschisten war es, die Südtiroler zu italienisieren. Der Gebrauch der deutschen Sprache wurde erschwert, die deutschen Schulen wurden geschlossen, deutschsprachige Beamte wurden versetzt oder entlassen und durch italienischsprachige ersetzt. Es wurden Maßnahmen getroffen, um Italiener
, die Südtiroler Volksgruppe umzusiedeln und so am Vorabend des Weltkrieges den letzten Streitpunkt zwischen den beiden Regimen zu beseitigen. Durch Drohungen von faschistischer Seite, durch allerlei Versprechungen, durch die Propaganda, es sei Pflicht jedes Deutschen, dem Willen Hitlers Folge zu leisten, und soweit dies nicht wirkte, durch offenen Terror, brachte man es zustande, dass etwa 86% der Südtiroler für die Abwanderung nach Deutschland optierten; zu dieser Zeit hatte sich der illegale VKS bereits