Gericht Passeier Das Gericht Passeier war seit etwa 1300 in vier Propsteien oder praepositurae für die Zwecke der Urbar- und Stcuerverwaltung eingeteilt 1 ). Die Propstei Prantach umfaßte die linke Talseite vom Masulbach (Sp.-K. 19IV linker Seitenbach der Passer, gegenüber Saltaus in diese mündend), gleichzeitig Grenze gegen das Gericht Schönna, bis zum Brunsteggele oberhalb St, Leonhard in der Gegend der Vereinigung des Walten- und Pfistrader Baches, die Propstei Walten vom Brunsteggele

jede dieser Propsteien in mehrere „Gemeinden', das ganze Gericht zählte darnach deren 17, nämlich Prantach bestand aus den Gemeinden St. Leonhard, Prantach und Tall; Walten aus den Gemeinden Glaitten, Walten und St. Leonhard ; Walchs aus den Gemeinden Pfelders, Pill, Moos, Rabenstein, Schlettach, Höfen; St. Martin aus den Gemeinden Ried, Matatz, Ried, Kristl, Magfeld, Platt, Prisch, Hitt, St. Martin. Diese Gemeinden waren aber nur örtliche Nachbarschaften, keine Vollgemeinden, eine solche bildete laut Staffier

2 S. 706 vielmehr nur der Gerichts- Verband im ganzen. Während der bayerischen Regierung um 1810 wurden daraus zehn Gemeinden formiert, wobei zum Teil die Übereinstimmung mit den Propsteien verloren ging, nämlich die Gemeinden St. Leonhard, Schweinsteg, Walten, St. Martin, Ried, Moos, Stuls. Platt, Pfelders, Rabenstein. (Wie vorige Anmerkung und Staff ier 2 S. 707, der auch das Raum Verhältnis dieser Gemeinden zu den Propsteien, die damals noch für die Steuerverwaltung galten, näher angibt.) Im J. 1854

wurden diese Gemeinden nochmals auf fünf zusammengezogen, nämlich St. Leonhard mit Schweinsteg und Walten, St. Martin mit Ried, Moos mit Stuls, Platt mit Pfelders und Rabenstein. (Landesregierungsblatt für Tirol 1854 I S. 202 und II S. 74.) Eine Beschieibung der Grenzen des Gerichts Passeier wurde gelegentlich einer allgemeinen Bereitung der Einkünfte der Gerichtsherrschaft im J. 1754 verfaßt (IStA. Cam. Gatt 245) und lautet: Erstmals finde ich diese Propstämter in Passeier in einein

zu St. Leonhard dient heute noch als Marktplatz, die „communis platea' zu St. Martin wird auch 1357 erwähnt (Tarneller AöG. 100 S. 234 u. 243). 1 ) Sp.-K. Rotmoosjoch, über welches man von Plan nach Gurgl kommt. 2 ) In Wirklichkeit stößt das Gericht Steinach nirgends unmittelbar an das Gericht Passeier, doch war eben das übergletscherte Hauptmassiv der Stubaier Alpen damals noch zu wenig bekannt. Ein untergeordneter Gipfel desselben heißt heute noch Königshofen. 8 ) Arch. öst. Gesch. 107 S. 556 Anm. 6 u. 746

. Durch laucht wird nit bewont. Lebenberg Herr Carl Fuchs. Praunsperg, die Herrn Trappen. Leonburg und Branndiss, die Herren von Brandiss. Helbmstorff Abraham v. Helbmstorff, Goldegg, Paul Goldegger. Landegg, Hans Carl Hausmann. Gartscheydt, Thoman Goldegger. Junckhoff am Platz, Leonhard Goldegger. An der Hueben, Kaspar Goldegger, Griessenstain Sinkmose- 1 ) Stampfer Gesch. v. Meran S. 49; I. Ferd. Slg. Egger aus Archiv Payersberg 316. s ) Vgl. im allgemeinen über diese Sonderstellung der Adelssitze Arch

Gericht Passeier habe, wie ja auch bei anderen tirolischen Gerichten die gleiche Ämter Verbindung, ohne derartige Wirkungen hervorzubringen, vorhanden war. Burghut war laut der selben Quelle mit dem Richteramte zu Passeier keine verbunden. In kirchlicher Beziehung deckt sich das Gericht Passeier mit dein Gebiete der zwei alten Pfarren St. Leonhard und St. Martin, von denen jede einen eigenen Fronboten und eine eigene Ding statte und zwar vor der betreffenden Pfarrkirche besaß (Tir. Weist

Gericht Passeier Ein landesfürstliches Haus („domus dominoium ad s. Martinum') und das Haus, vor welchem das Gericht gehalten wird („edificatici, sub qua habetur indicium in s. Martino') werden 1301 und 1327 erwähnt (IStA. Cod. 62 f. 11 u. 197 ; StA. München Tir. Cod. 3 f. 94). Später befand sieb das Gerichtshaus in St. Leonhard im Dorf, beim späteren Fr ick wirb, 1826 wurde es neu erbaut (IStA. Baudirektions-Akten 39,8), Zur Feste Jaufenburg gehörte laut des Steuerkatasters von 1694 (IStA, Kat