iS 2. Der Weinbau in Deutsch-Tirol. (Bozen, Meran und Brixen.) Geschildert von Dr. Joseph v. Braitenberg in Bozen. I. Allgemeines. 1. In Deutsch-Tirol findet sich der Weinbau in den an der südlichen Abdachung der Tiroler Alpen durch die Etsch und die Eisack und deren Nebenflüssen gebildeten Thälern und lassen sich hiebei die 3 Weinhaubezirke von Bozen, Meran und Brixcn unterscheiden. Im Bozener, sowie im Meraner Weingebiete ist der Weinbau durch ausgedehnte Gebirgszüge und namentlich

in letzterem durch die ausgedehnten Gletscherfelder der Oetzthaler Gruppe auf die günstigeren Lagen angewiesen, Aehnliches lässt sich von Brixen anführen. Das Bozener Weingebiet, welches an Menge und Güte der Erzeugnisse weitaus das wichtigste Deutseh- lirols ist, erstreckt sich auf die zwei Hauptthäler, das Etschthal von Vilpian bis nach dev Salurner Klause und auf das Eisackthal von Schrambach bis Bozen, während die Nehenthäler gar keinen Weinbau oder nur an den südlichen Abdachungen der Einmündungen

') nach dem Mittelgebirge von Tirol (Schloss Tirol 2011') einerseits und von Schönna bis zu dem Schuttkegel von Dbermais (1000') bedeutend aus. Die lür den Weinbau hauptsächlich in Betracht kommenden Gegenden dieses Bezirkes sind: Allgund, Grätsch, Tirol, Schönna, Mais, Lana, Nais, Andrian. In dem Bezirke Brixen findet man die Rebe auf Hiigelgeländen an dem rechten und linken Ufer der Eisaek und am rechten Ufer der Rienz, vorzugsweise an den von der Sonne begünstigten Abhängen und zwar bis zur Höhe von 2282

' (Franzensfeste und Aicha) 2472’ (Mühlbach) 2317' (Schahs). Die Weinberge an den Abhängen haben Neigungswinkel in Bozen von 20—40°, in Meran 13 — 33°, in Brixen von 13 — 30°. 2. Bezüglich der meteorologischen Verhältnisse dieser drei Weinbaubezirke verweisen wir auf die folgenden mehrjährigen Beobachtungen in Bozen und Meran.

. Brixen , im Juli gemein (Eos.) ; Klausen (Gdlr)-, bei Welschnoven (Lip per t) und -Klobenstein nur sehr selten (Hsm), Bozen, allent halben im Juni gemein und an heissern Stellen goldig roth abändernd (Mos. HG); in Welschtirol (Zeni) ; um Meran (Gdlr) und St. Leonhard, sogar noch in Vis krank auf einem Lärchbaume (Msfr). 6. angustata Germ. Ziemlich selten. Bei 'Villanders (Gdlr) und Welschnoven (Lippert); Bozen, auf Weiden und Kasta nien und am ausfilessenden Safte der Bäume (IIG y Eos

. Im Taufererthale auf Berberis (Réderlechner) ; bei Brixen, Bozen, im Lägerthale und Passeier, zumal auf Eichen, aber auch auf Kastanien, Weiden und Birken. Von Varietäten erwähnt bereits Rosenh, (unter C. metallica Fabr.) eine aenea und obscura Anderach. (bei Brixen und Bozen), von denen erstere wol häufiger als metallica Fabr., Erichson seine v&r.f. } und Zeni fiorentina Herbst (vielleicht nur var. /) als tiroler Incolinen.

85.000 Hecto liter erzielen, wozu noch das Product der angrenzenden Gemeinden des Vintsehgaues, des Bezirkes Schlanders in der Menge von etwa 2300—2500 Hectoliter zu rechnen ist. das auf beiläufig 252 Heetar erzielt wird. Das dritte noch _ viel kleinere Weinbaugebiet Deutschtirols ist das Eisackthal mit den Bezirken Kastelrüth, Klausen und Brixen. In demselben finden wir nur 548'Va Heetar Weingärten, welche zusam men nicht einmal 100.000 Hectoliter Maische ergeben. Hier erhält der Weinbau schon mehr

). Allenthalben im Leucken- thale und Pillersee (Gdlr.). Süd-Tirol. Lengberg, am Ufer der Brau, Lienz, nicht sehr gemein. Yillgraben. Yirgen. Innichen : in Gärten und an den Thaihängen gegen Süden sehr massenhaft (Gdlr,). Täufer- und Ahrn-Thal (Weiler). Bei Mon- that. Auf den Bergwiesen von Cor vara und am M. Perdoi in Enneberg ; mit der var. al piccia Am Fuss der Geisterspitze (mit var, 4. Gdlr ). Auf detti Bremer (1) (var. 4. Str. 1.1. Sterzing. Brixen (Gdlr.). Bei S. Christina (Tjr.) und auf Ferrara

, unter Steinen. Tristacli, an der Seewand. Im Thale Virgen. Antbolz. Im Pusterthale überall die typische Form. Brixen. Klausen, am Gartenhügel des Kapuziner- klosters. Bei Yillanders und Klobenstein : gemein. Kastellrut. Botzen : nicht selten, wie am Eisackdamm beim Kalkofen ; am Kardannbach ; auf dem Salten etc., zumeist mit H. fruticum. Durch das Eisackthal und um Botzen gewöhnlich die var. 1. ; selten die Species. Im ganzen Ueberelschgebiet. Auf dem Regglberge : Welsch no ven ; Gümmer; Kollern (Gdlr