Gottfried Freiherr von Giovanelli : (1825 - 1853) ; ein unbekannter heimischer Dichter ; ein Lebens- und Literaturbild mit 1 Bildtafel.- (Schlern-Schriften ; 18)
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Author:
Schumacher, Franz ; Giovanelli, Gottfried ¬von¬ / nach familiengeschichtlichen Quellen bearb. von Franz Schumacher
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
88 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
Enth. außerdem: Gedichte / von Gottfried v. Giovanelli
Subject heading:
p.Giovanelli, Gottfried ¬von¬
Location mark:
II Z 92/18
Intern ID:
104609
in Brixen Theologie studierte, deutet in einem an Gottfried gerichteten Schreiben vom 23. Oktober 1844 an, daß der Geist der Politik in mehrere in Innsbruck übrig ge bliebene Mitglieder der „Aurora“ gefahren sei: „Hermann von Gilm ist ihr Prophet und die Jesuiten sind ihnen verhaßt, mehr als die Geister der Finsternis“. Es ist dies in allen aus jener Zeit vorliegenden Briefen und Aufzeichnungen die einzige Bemer kung, die anzudeuten scheint, daß von den Geisteskämpfen, die das literarische Tirol damals
so lebhaft beschäftigten 22 ), auch die poetische Jugend Tirols berührt worden sei. Zingerle war übrigens eifrig bestrebt, die guten Traditionen der „Aurora“ auf recht zu erhalten. Er gründete mit Meßmer, Bole, Jesacher und Emanuel v. Altmann einen Zweig dieses Bundes in Brixen, der im November Schillers Geburtstag feierlich beging. Zingerle tauschte mit Gottfried Giovanelli Gedichte aus und blieb durch ihn in Verbindung mit einigen poetischen Innsbrucker Freunden des Vorjahres, mit Wildauer, Ernst Benz
Ver kehr. wobei Fragen der Literatur und Kritiken moderner Auto ren, so Freiligraths, der Droste-Hülshoff und Anast. Grüns einen bevorzugten Gegenstand des Meinungsaustausches bildeten. Audi mit poetischen Gaben stellte er sich ein; am 30. Oktober sandte er sein Gedicht „Jünglings Wanderung“, das, obwohl schon vor drei Jahren entstanden, immer neuen Anklang bei ideal gestimm ter Jugend fand, auch im Seminar in Brixen unter größtem Bei fall deklamiert wurde. Gottfried schrieb in sein Tagebuch