Martin Greif : Versuch zu einer Geschichte seines Lebens und Dichtens mit besonderer Berücksichtigung auf seine Dramen
eingekerkert werden, bis er sich stelle. Leon ore, erst ahmnächtig zusammen gebrochen, betet in ergreifenden Worten: ..Aus meinen Kme'n lieg ich im Staub, o Herr! llnd fleh' dich an mit aufgehobener Hand: Laß es genug sein, seine Schuld vergieb, So groß sie war, wäg' ihm das Gute gut, Daran er reich ist, reicher als an Schuld. End' ihm die Pein, und nimm ihn auf zu dir! Sei milder, sei barmherz'ger als die Menschen? Gieb mir ein Zeichen, daß du ihm verzieh'n!' Der treue Diener Kjeld bringt
ihr ein Schreiben Ulfeldts, auf dem öden Eiland Samsö verborgen lebt und ihr als àuh ein blühend Moos in den Brief gedrückt. Die treue Gattin schickt ihm den Diener zu, ihn zu warnen, damit er ent ziehe. Die Seene greift tief ins Herz, es ist das hohe Lied ^ àttentreue, welches kein Sänger noch so rein angestimmt Hüt wie Martin Greif, der ideale deutsche Dichter und Prophet ^ germanischen Sittlichkeit/ Nun zur Schlußsceue. Ulfeldt ist auf Fünen an einer àìppe gelandet, eigentlich aber „auf eigenem Grund
gestrandet'. der Nähe ist sein Gut Maribo, wo er gestern die Seinen hätte treffen sollen, wenn er ein Boot gehabt. Fischer auf Samsö Hatten ihm gesagt, daß er verurteilt sei. Er will sich dem Reich ausliefern, um die Seinen zu retten. Da sieht er Fackeln in
