?. Cajils d'Andrea, 0rà. Mn.. geb. zu Ampezzo 1849, s zu Bozen 1906, war kein Maler-Genie, aber ein guter Kunsttechniker. Er bildete sich nur durch fleißiges Stu dium und den zeitweiligen Ausenthalt zu Rom und Florenz. Auf dem Gebiete der Klein- und Fein-Malerei, wie in der Draperie leistete er Erwähnenswertes. Dies bezeugen auch die kleinen Bilder, die er malte, als er von Italien zurückgekehrt war. Bei diesen hätte er bleiben sollen und seine Gedanken niemals im Großen auf die Wand übertragen
; hier ver missen wir so manches von Wesentlichem der Wandmalerei: korrekte Zeichnuug, kräftige Fern wirkung u. dgl., so an der Bemalung der Gymnasialkapelle in Bozen; besser sind seine Bilder in den Apsiden der Stiftskirche von Jnnichen. Nennenswert sind seine Verdienste in der Restaurierung alter Bilder, vor anderem jener Ölgemälde ini Kreuzgange des Klosters zu Bozen, auch von einem Franziskaner gemalt, und der Flügeltüren des alten Orgelkastens im Klostersaale. Zuletzt versuchte sich ?. Casus
, wie bemerkt, sehr verdient gemacht, so ehrt ihn noch mehr die Bemalung der Kirche von Kastelruth und der Herz--Jesu-Kirche zu Bozen, letztere in edlem Stile komponiert und nobel ausgeführt, was den vielen streng gehaltenen und farbenprächtigen Mosaiken gegenüber keine kleine Aufgabe war, aber gut gelungen ist. Baurat Jos. Schmid entwarf den Plan zum ganzen Freskenschmuck, vgl. Kunstsreund 1906, 50 mit Abb. E. Walch ans Kaisers hat sich mit vielem Glücke fast ausschließlich der kirchlichen Malerei gewidmet
und manche schöne Fresken in tüchtiger Technik geschaffen, wie zu Münster (Unterinntal), Vomp, Pfunds, See^). A. Delug von Bozen, nun Professor der Akademie in Wien, erwarb sich bereits einen Weltruf; religiöse Stoffe, die er behandelte, sind u. a.: die Frauen am Grabe des Auferstandenen und die „Huldigung der Kirche'. Ersteres Bild (Abb. im Kunstfreund 1907, Kunstbeilage z. III. u. IV. Heft), ein ideal und tief empfundenes Gemälde; offenbart etwas weniger das Bestreben, neu und originell
zu sein als die Darstellung: „die Frauen am Kreuzwege' ; infolgedessen ist es um so wertvoller, da durch das Abgehen von gewissen seit Jahrhunderten fixierten Typen nicht nur die religiöse Gestalt, sondern auch die künstlerische Wirkung trotz des gesunden religiösen Kerns beeinträchtigt wird^). Heinrich Told, ebenfalls ein Bozner, berechtigt, trotzdem er erst kurze Zeit der Malerei sich widmet, zur Hoffnung auf vollendete Schöpfungeil wie sein großes Altarblatt für die Kapuzinerkirche in Bozen, und die Madonna