¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 13 - 15. 1897 - 1899
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Author:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Place:
Innsbruck
Publisher:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Physical description:
Getr. Zählung
Language:
Deutsch
Notations:
Abschlussaufnahme von: 1897,9-11 ; 1898,1-12 ; 1899,1-12 ; 1897 ist nach 1898 eingebunden! ; In Fraktur
Subject heading:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Location mark:
III Z 294/N.F.,13-15(1897-99)
Intern ID:
474324
Das im Halbkreisbogen abschließende Gemälde auf Leinwand ist ungefähr 1 Meter breit und 1.40—50 Meter hoch-, unterhalb ist die Leinwaà 40—50 «m hoch gestückelt; man sieht deutlich den Ansatz der Verlängerung. Beinahe die Mitte der Darstellung nimmt König Kaspar in strengstem Halbprosil ein, knieend mit zur Anbetung gefalteten Händen. Er hat kurzgeschorenes, graues Haupthaar und ziemlich langen grauen Vollbart und trägt weißen Mantel. Seine Kopfbedeckung, bestehend in einer mit Hermelinpelz
berandeten Art Herzogsmütze, liegt neben ihm anf dem Boden, fein Opsergefäß steht aus einem dreibeinigen Strohsessel: es ist reich gebaut, ruhend auf Löwen und weiter hinauf geziert mit dem Pelikan und Schwanen, endigend in einen gothischen Thürmcheu. Maria hält dem greisen König das mit einem Hüftetuch bekleidete Kindlein entgegen, das zart gebaut ist und die Händchen sanft ausstreckt. Die hl. Jmigsran von ehrwürdigem Aussehen und nobler Haltung trägt blaugrüneu Mantel und kirschrothes Kleid, ihr Haupt
ist mit einem weißen Tuche bedeckt. Hinter ihrem Rücken steht' Josef, ganz sichtbar, etwas kurz gebaut, den fremden Besuchern seine Ehr furcht bezeigend, sein abgenommenes Käppchen mit beiden Händen haltend und,sich auf seinen Stock stützend. Er erscheint im Dreiviertelprosil, fast kahl, in rothem Mantel, dessen .weißes Futter bedeutend sichtbar ist. Deu zweiten König charakterisirt ein großer ausdrucksvoller Kopf, mit einem weiße» Turban bedeckt; die Hantfarbe sieht stark ge bräunt ans,, die Haare siud ganz
schwarz. Vor ihm ruht eine schlanke Dogge. Da hinter steht der dritte König, wenig sichtbar; die drei jugendlichen Gestalten im Hinter grund sind wohl als Pagen anzusehen. Die ganze Scene spielt vor einem großartig angelegten, aber in Verfall gerathenem Palastgebäude. Oberhalb Maria schweben zwei größere, und noch höher weiter links vom Beschauer fünf kleinere anbetende Engelge- staltm'von lieblichem Gesichtsausdruck, alle in lange nnd schöne Kleider gehüllt. Letztere erscheinen über einer Landschaft