¬Die¬ Fresken des Castello del Buon Consiglio in Trient und ihre Meister : eine kunstgeschichtliche Studie
grau in Grau, zwei ebenfalls ziemlich verblasste, sehr schön, und zart empfundene mythologische Scenen. Vierzehn Medaillons mit römischen Kaiserköpfen, grau in Grau gemalt und mit vorzüglicher Relief- wirkung, zieren die Zwickel des Gewölbes. Den Hanptschmuek des Gemaches bilden aber die achtzehn Lu- nettengemälde, mehrere derselben wahre Meisterwerke der Renaissance und des Giovanni Dosso durchaus würdig. In den vier Gewölbelanetten der Schmalseite des Gemaches ober halb der beiden Fenster
sind in den beiden mittleren das Clesische und das Bisthumswappen gemalt, in den beiden seitlichen aber Renaissance-Banken ornament in Weiss und Grau auf blauem Grund. Dieses Ornament schliesst an beiden Feldern einen Schild ein, von denen jener ober dem Fenster rechts die Buchstaben B. E. T. (Bernardus Episcopus Tridentinus) aufweist; die Schriftzeichen auf dem Schilde links waren mir wegen der schlechten Beleuchtung unleserlich. In den vierzehn übrigen Halbrundlunetten sind der Reihe nach die Vertreter
der sieben freien Künste abwechselnd mit den Personi fikationen derselben dargestellt und zwar, beginnend an der Langseite neben dem Fenster rechts: Àpollodorus und die Grammatik, diese als ältere Frau einen Knaben unterrichtend, Gorgias und die Rhetorik, Chrysippus, ein schöner Jüngling im Zeitkostüm, und, an der Ostwand sich fortsetzend, die Dialektik, Pythagoras und die Arithmetik, Archi medes und, auf der zweiten Langseite des Gemaches, die Geometrie (eine der schönsten Figuren), Berotus