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Books
Category:
Arts, Archeology , Economy
Year:
[1935?]
¬Das¬ Merkantilgebäude und der Merkantilmagistrat in Bozen : anläßlich des zweihundertjährigen Bestandes des Hauses
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Page 43 of 55
Author: Handels- und Gewerbekammer <Bozen> / hrsg. von der Handels- und Gewerbekammer in Bozen
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Schroll
Physical description: 37, [4] S. : Ill.. - [Im Bildteil veränderte, nicht als solche angezeigte Neuausg., um die "Italianità" Bozens zu beweisen]
Language: Deutsch
Subject heading: k.Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen;z.Geschichte 1635-1851 ; <br>g.Bozen / Merkantilgebäude
Location mark: III A-27.299
Intern ID: 341763
in der Vorderseite der Laubengasse vom Streben nach Ruhe und Samm-- lung beherrscht, so zeichnet sich die Profilierung in der Silbergasse trotz deren größerer Breite (rz*95 Meter) durch noch strengere Selbstzucht und edlen Ernst aus. Dort hatte Perotti an den Lauben' bogen und --pfeilern noch einen Anlauf zu finster trotzender Rustika im Sinne Sanmichelis genom-- men, auch die Fenster mit stärker geschweiften und tiefer beschattenden Verdachungen gedeckt. Hier am Neubau in der Silbergasse ist die glatte Mauer

in starrer Ruhe gehalten und alle Kraft nur auf das Hauptgeschoß gesammelt, hinter dessen hohen Fenstern der große Gerichtssaal liegt, welcher bei einer Höhe von 7*98 Metern eine Breite von 9'4S Metern zur stattlichen Länge von i6'83 Metern misst. Der fünfteilige Balkon vor den drei Mittelfenstern kündet schon von außen die Breite dieses Prachtsaales an; der Wechsel von Segmentbogen und Giebel in der Verdachung und die stattliche Höhe der Fenster gibt zu erkennen, daß der ganze Bau dieses Ge' schosses

hier auf deutschem Boden noch einmal zur vollen Geltung kommt. Die feine Gliederung der Gebälke, die straffe Spannung der Bogen und Giebel, die Umrahmung der' Halb' stockfenster sind merkwürdige Belege einer zäh festgehaltene Überlieferung, wie sie andernorts im zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts kaum mehr anzutreffen ist. Selbst die Neigung Sanmichelis, die Fenster mehrerer Geschosse übereinander durch Zwischen' glieder zu verbinden und dadurch in die wagrechte Lagerung einen aufstrebenden Zug zu bringen

, ist von Perotti wenigstens andeutungsweise beibehalten worden. So an der Vorderseite in der Lauben' gasse, die auf Halbstocke verzichten und sich auf zwei gleichwertige Geschosse beschränken mußte. Dann an der Rückseite in der Silbergasse durch das Aufruhen der Hauptgesimsträger auf den Fenster' rahmen des obersten Geschosses. * * * Daß wir es somit im Bozner Merkantilpalast mit einem vollgültigen, wenn auch späten Nach' kommen oberitalienischer Hochrenaissance ohne die sonst übliche provinzielle Verwässerung

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