Festung Kufstein, Geroldseck : ein Geleit- und Erinnerungsbuch ; mit Plan, geschichtlichen Aufzeichnungen, Führer durch die Festung und Sammlung des Vereines für Heimatkunde
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Author:
Lippott, Eduard [Hrsg.] / hrsg. von Ed. Lippott
Place:
Kufstein
Publisher:
Lippott
Physical description:
63 S. : Ill., Kt.. - 2., verb. und verm. Aufl.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Kufstein / Festung ; z.Geschichte
Location mark:
II 102.587
Intern ID:
257289
Unruhen und im dreißigjährigen Kriege der Fall. Im spanischen Lrbfolgekrieg brachte 170Z ein unseliger Brand die Stadt und Festung vorübergehend in den Besitz der Bayern, und 1809 be mühten sich die Tiroler vergebens, die Feste den vereinigten Bayern und Franzosen zu entreißen. Durch den Wiener Frieden kam das ganze Land Tirol wieder an Gesterreich, unter dessen Herrschaft Rufstein in jüngster Zeit einer neuen Blüte entgegenging. Beschreibendes. Befinden wir uns in der Stadt, so sind wir mitten
im Getriebe des modernen Lebens. Zahlreiche Züge fahren den Innstrom em-- lang und wenn diese hier halten, ergießt sich ein Menschenstrom in die Straßen der Stadt. Für viele der Ausflügler ist auch die Festung das Ziel. Reges Leben herrscht im Städtchen, man sieht die fleißigen betriebsamen Menschen, aber man spürt nichts von großstädtischer öa!'t, es geht alles gemütlich zu. Die Zementwerke sind große Unter nehmungen geworden, ein Elektrizitätswerk nutzt die Wasserkraft des Aaisergebirges
aus. Durch die Lntwickelung der Industrie, des Fremdenverkehrs, ist die Bevölkerung stark gewachsen, die Stadt ^hat moderne Hotels, eine Mittelschule und andere stattliche Baulich keiten erhalten, die aber dank dem herrschenden künstlerischen Ver ständnis in der heimischen Bauweise aufgeführt, dem Charakter der landschaftlichen Umgebung angepaßt sind. Die nahe Sparchen ist ein Industrieort geworden. Die alten Häuser der Stadt drängen sich verschüchtert auf die Festung heran, als suchten sie Schutz
bei ihr vor dem modernen Leben. Die Stadt Aufstein wird von der Feste Geroldseck weit über ragt. l59o.17 M über dem Meere, bezw. 97 rn über der Stadt; oberer Stadtplatz 496,366 m Seehöhe.) So viel Schutz die Festung auch früher gewährte, so mancherlei harte Drangsal mußte Auf- stein der Drohburg halber, die landauf landab die Gegend be herrschte und der Schlüssel des Landes bis Innsbruck hinauf war, erdulden. Schwere Stürme sind im Laufe der Jahrhunderte über Stadt und Festung hingebraust, die erstere wurde