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Notations: In: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 6. 1933 ; S. 42 - 48.

Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Zeitschrift g.Tirol ; s.Volkskunde ; f.Zeitschrift

Location mark: II Z 191/N.F.,6

Intern ID: 441951

Verkehrsweges? Finden sich Flurnamen, die wie Burg stall, Gschlicr, Gschlcirs (vorn romanischen castelliere) auf heute verschwundene vorgeschichtliche oder mittelalterliche Bauwerke hinweisen? Was weiß das Volk von Burgen und Schlössern zu erzählen? Die oben erwähnte Sonnenburg lag auf einem Hügel zwischen der-Brenner straße und der Sill. Der Hügel fällt nach allen Seiten steil ab und hat, wie die gemachten Funde beweisen, schon am Beginn der ersten Eisenzeit eine Siedlung getragen

, bei einem bestimmten Bauernhaus wachse auf der Hofstatt kein Gras, denn dort sei einst der Richtplatz gewesen, auf dem viel unschuldiges Blut vergossen wor den sei. Ob ein wahrer Kern in dieser Uberlieferung steckt, war nicht zu ermit teln. Wohl war einmal ein Bauer des Dorfes im 16. Jahrhundert Landrichter von Sonnenburg und dessen Hof hieß vor etlichen Jahrzehnten noch „beim Richter', es ist dies aber ein ganz anderes Haus als das mit der verfluchten Hofstatt. Hier mag auch noch eines Zeugen der Siedlung

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature

Year:

1897

Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol

Page 828 of 848

Author: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl

Place: Brixen

Publisher: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins

Physical description: 847 S.

Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; g.Tirol ; s.Brauchtum

Location mark: II 102.725 ; II 61.994

Intern ID: 139017

651. Sergs 663. Sexten 575. Siebeneich 492. Siegmundskron 262. Siffian 291, 296, 303, 307. Signat 295. Sillian 672, 746. Sirmian 541. Süblis 24. Sonnenburg 56. Sonnenburg (Pusterthal) 513, 568, 583, 584, 620. Sonnewendjoch 60, 64, 748. Sparchen 700. Spertenthal 697.

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Category:

Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1922

¬Das¬ Land Tirol : geschichtliche, kultur- und kunstgeschichtliche Wanderungen

Page 444 of 629

Author: Steinitzer, Alfred / Alfred Steinitzer

Physical description: XVI, 610 S. : zahlr. Ill.

Notations: Literaturverz. S. [562] - 566. - In Fraktur

Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde

Location mark: I 87.733 ; I 103.413

Intern ID: 219077

mit dem Schönheitssinn -der Neuzeit vereinigt. In der Kirche von Ehrenburg smden sich zwei Bilder siguraler Sei denstickerei aus dem 17. Jahrhundert, ein Geschenk der Kaiserin Maria Theresia. Am westlichen Ende des Beckens von Bruneck ragen die Ruinen von Sonnen bürg, an die sich weltgeschichtliche Erinnerungen knüpfen. Denn das Kloster Sonnenburg war der Anlaß Zu dem berühmten Streit zwischen Erzherzog Sigmund und Bischof Cusa von Brixen. Ehemals soll hier ein römisches Kastell gestanden haben. Zur Zeit Karls.des

Großen .residierten daselbst auf Castrum Suna- purc die Gaugrafen des LurnWueZ, der das Rienz- und obere Drau- tal begriff. Um das Jahr 1000 saß hier nach der gewöhnlichen An nahme ein Otwin, Gras von Lurn, der der Stammvater des Etz- schlechtes der Grafen von Görz war. Doch ist dies nur Hypothese; über den Ursprung dieses Geschlechts schwebt noch immer undurch dringliches Dunkel. Sicher ist, «daß 1018 (von einem Sohne Otwins Volkold) Sonnenburg der heiligen Jungfrau als Ordensstift für Edslfmuen

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Category:

Geography, Travel guides , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1922

¬Das¬ Land Tirol : geschichtliche, kultur- und kunstgeschichtliche Wanderungen

Page 494 of 629

Author: Steinitzer, Alfred / Alfred Steinitzer

Physical description: XVI, 610 S. : zahlr. Ill.

Notations: Literaturverz. S. [562] - 566. - In Fraktur

Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde

Location mark: I 87.733 ; I 103.413

Intern ID: 219077

den Bischöfen von Brixen, die an ^ Grenze ihrer Besitzungen wohl eine feste Burg zu haben wünsch^ Wahrscheinlich faß bis 1221 ein brixnerischer Schloßhauptmann aui Andraz; in diesem Jahre wurden die Schönecker, die wir schon ^ ihrem Stammschloß und in Thurn an der Gader kennen lernte, mit Buchenstein belehnt. Nach ihrer wegen der Frevel gegen ^ ster Sonnenburg erfolgten Verurteilung verkauften die Schön eck 1631 das ganze Lehen Buchenstein und die Gerichtsbarkeit in ElM berg an die Guadagnim von Avoscano

, ein venezianisches GeschO' dessen Stammsitz Schloß Avoscano bei Tomaso, zwei Stunden!' lich von Caprile, war. Diese neuen Herren waren womöglich ^ schlechter, als die alten; sie bedrückten ihre Untergebenen in M Weise, sogar Wer die Frauen von Sonnenburg maßten sie Vogteirechte an. Auf die Klagen des Bischofs und der Aebtissin k klärte Kaiser Karl IV. Jakob von Avoscano seiner Besitzungen Buchenstein für verlustig und gab Konrad Göbel, dem HauptwaN von Feltre und Belluno, den Auftrag, dem Jakob von Avosca Schloß

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 281 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

Place: Wien

Publisher: Österr. Bundesverl.

Physical description: 332 S. : Ill., Notenbeisp.

Notations: Bibliogr. H. Wopfner S. 317 - 332. Weingartner, Josef: Auf tirolischen Burgen : Bilder aus dem Leben ihrer mittelalterlichen Bewohner, S. 269 - 304. - Stolz, Otto: ¬Die¬ Begriffe Volk und Gemeinschaft in den Tiroler Urkunden, S. 246 - 268. - Richter-Santifaller, Berta: Urbariale Aufzeichnungen der Pfarrkirche von Sillian aus dem Jahre 1494, S. 204 - 228. - Neugebauer, Hugo: Alchymisten in Tirol, S. 181 - 203. - Mang, Hermann: Essen und Trinken als Gemeinschaftsförderung in Südtirol, S. 152 - 170. - Klier, Karl Magnus: Hochzeitslieder aus Osttirol, S. 112 - 130. - Geramb, Viktor ¬von¬: Wilhelm Heinrich Riehl in Tirol, S. 101 - 106. - Dörrer, Anton: Hochreligion und Volksglaube : der Tiroler Herz-Jesu-Bund (1796 - 1946) volkskundlich gesehen, S. 70 - 100. - Schuler, Heinrich: ¬Die¬ Verbreitung des Christentums in Veldidena

Subject heading: p.Wopfner, Hermann;f.Bibliographie g.Tirol;s.Volkskunde;f.Aufsatzsammlung g.Österreich;s.Volkskunde;f.Aufsatzsammlung

Location mark: II 103.302

Intern ID: 112436

die Görzer zu Trient mit dem Stiftslehen begabt oder als König Heinrich 1312 in der Franziskaner? kirche zu Bozen zwischen den streitenden Vögten von Matsch nach blutiger Fehde Frieden machte w ) oder auch früher schon, wenn der Bischof von Trient auf einer Wiese unter Sigmundskron 1163 und 1181 einen feierlichen Ge* richtstag hält, 15 ) oder 1204 nach Stift Sonnenburg kommt, um seine dortigen Rechte festzustellen, 16 ) sind die Grafen t2 ) M. d. J. f. ö. G., II, 1881, S. 613, Während manches Zeugnis

für besonders Teilnahme von Tiroler Burgherren an Volksepen und Spielmannsdichtungen (Heinrich der Vogler!) ■vorliegt, noch andere bekannte Dichter wie der Fleier und Meister Stolle in Tirol, Friedrich von Sonnenburg am bayrischen, böhmischen und habs- burgischen Hofe und Meister Chuonrat von Tirol unter den Spielleuten König Manfreds wirkten und vom Schachspiel der Männer und Docken spiel der Frauen, von Aufzügen und Turnieren die Rede geht, fehlen unmittelbare Angaben über dramatische Spiele

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1947

Volkskundliches aus Österreich und Südtirol : Hermann Wopfner zum 70. Geburtstag dargebracht

Page 296 of 334

Author: Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Dörrer, Anton [Hrsg.] / hrsg. von Anton Dörrer ...

Place: Wien

Publisher: Österr. Bundesverl.

Physical description: 332 S. : Ill., Notenbeisp.

Subject heading: p.Wopfner, Hermann;f.Bibliographie g.Tirol;s.Volkskunde;f.Aufsatzsammlung g.Österreich;s.Volkskunde;f.Aufsatzsammlung

Location mark: II 103.302

Intern ID: 112436

es scheint, wollten sie ursprünglich in Taufers selber ein Frauenkloster gründen. Es ist nicht ganz klar, ob dieser Plan überhaupt nie zur Ausführung kam oder ob die Gründung zwar erfolgte, aber nicht von Dauer war. Jedenfalls wandte sich das Interesse der edlen Frauen schließlich anderen Klöstern zu. 64 ) Sophie von Taufers war um 1250 Äbtissin von Sonnenburg, Elisabeth von Taufers aber zog sich nach kurzer Ehe nach Brixen zurück in ein an das Klarissenkloster angrenzenden Haus

wir, daß sie im Schloß Bruck ihren rauhen Gemahl, den Grafen Heinrich, gefangen setzte. Was wir hier von den führenden Familien der Eppaner, Matscher, und Tauferer hörten, gilt natürlich auch vom übrigen Adel Nicht nur in Sonnenburg und in den neu* gegründeten Dominikanerinnen? und Klarissinnenklöstern, auch in süddeutschen Frauenstiften 66 ) nahmen viele tiro? lische Edelfräulein den Schleier. Wir dürfen aber nicht glauben, daß die Töchter dei Tiroler Edelherren für die zunächstliegenden irdischen Aufgaben

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature

Year:

1857

Mythen und Sagen Tirols

Page 213 of 444

Author: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg

Place: Zürich

Publisher: Meyer und Zeller

Physical description: XII, 432 S.

Subject heading: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie

Location mark: II 61.571

Intern ID: 112598

vielleicht etwas vergraben oder einmal etwas geschehen sei, und daß daher der Geist dahin gebannt ist und seiner Erlösung harrt. Die Enkelin jener Obersarger Bäuerin, welcher diese letztere oft von der gehabten Erscheinung erzählte, wohnt in Höttwgen, und ist die Frau des dort bekannten „langen Webers'. 77 . ' Soldaten- und Nonnengeistee. Auf dem linken Ufer der Rienz, der großen Ruine deö Nonnenklosters Sonnenburg ob Lorenzen gegenüber, befindet sich im düstern Föhrenwalde eine Begräbnißstätte

mit Eckrach hinunter. Sonnenburg war früher ein Ritterschloß. Höchst wahrscheinlich ver jüngte sich diese Sage und bildete aus Rüicrgeistern Svldatengeister. Von nächtlichen Tänzen gewisser Ritter mit Nonnen gehen auch in andern Län dern verwandte Sagen um, z. D. zu Krcuzburg in Ostpreußen, wo ein Deutschherrenhaus sich befand^). *) S. Beckstein: Deutsches Sagenbuch 252 ,

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Arts, Archeology

Year:

1929-1930

Historische Chronik. Kunst- und Musik-Chronik.- (Innsbrucker Chronik ; Bd. 1/2)

Page 80 of 282

Author: Fischnaler, Konrad / Konrad Fischnaler

Publisher: Vereinsbuchh. und Buchdr.

Physical description: 132, 144 S. : Ill.

Notations: In Fraktur. - Bd. 1 und 2 geb. in 1 Bd.

Subject heading: g.Innsbruck;s.Musik;z.Geschichte;f.Zeittafel ; g.Innsbruck;s.Kunst;z.Geschichte;f.Zeittafel

Location mark: II 103.398/1-2

Intern ID: 150446

). Die ersten Knmpfnachrichten aus der Lom bardei (Magenta!) langen ein. P. — 12.: Neue Blttprozessioii. — 18.: die Landes- schutzenàmpagme des Bezirkes Schwaz trifft in I. ein und zieht am 19. nach Süden; die Studenten-Kompagnie unter Hauptmann Hupfauf tritt zu sammen- sie leistet am 20. das Fahnengelöbnis in der Universitätskirche und erhielt am 21. beim Ausmarsch großes Geleite bis zur Stephansbrücke; am 23. folgt ihr die Scharfschützen-Kompagnie I.-Sonnenburg. — Ende Juni werden im Serviten- kloster

und zu Wilten Spitäler eröffnet und 'daselbst anfangs Juli die ersten Verwundeten aus der Schlacht von Solferino eingelagert. 13 147. — Juli 26.: Bewirtung der heimgekehrten Studenten-Kompagnie durch die Stadt. — 29.: Rück kehr der Schützenkompagnie von I. und jener von Sonnenburg. — Okt. 22.: detto >des Statthalters Erzh. Karl Ludwig. Stadtbeleuchtung. — Nov. 29.: Die Spingeser- Fahne der 1. Schützenkompagme von I. wird mit der erworbenen Medaille geziert. Erinnerungen aus dem Kriegssahr von A. v. Rodank

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Category:

History , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1888

¬Das¬ Grödenthal : Beiträge zu seiner Geschichte, Culturgeschichte und Ethnographie ; mit besonderer Berücksichtigung des Thals Enneberg

Page 17 of 78

Author: Alton, Johann / von G. Alton

Place: München

Physical description: S. [327] - 376

Notations: Aus: Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins ; 19. 1888. - Enth. außerdem: Die Grödener Dolomitgebirge / K. Schulz

Subject heading: g.Grödner Tal;z.Geschichte ; g.Grödner Tal;s.Volkskunde ; g.Enneberg <Tal>;z.Geschichte ; g.Enneberg <Tal>;s.Volkskunde

Location mark: II A-27.135

Intern ID: 328652

Das Groden thai. 343 auf die Bischöfe von Brixen über ; dadurch aber erwachte die Eifer sucht zwischen den Frauen von Sonnenburg und den Brixner Bischöfen, wobei die Enneberger sehr viel zu leiden hatten; wir er wähnen hier nur eine Visitation und Klosterrefqrm durch den Bischof und Cardinal Nicolau s von Cu sa; die Stiftfrauen wider setzten sich, wurden mit dem Kirchenbann belegt, die Aebtissin Versa abgesetzt; als die arglosen Bauern von Enneberg nichts desto weniger die herkömmlichen Abgaben

die Gerichtsbarkeit über die angrenzenden Thäler Enneberg, Wengen und Abtei ^ hatte : als nach einem mehr als hundertjährigen Besitz die Schön eck ihre Herrschaft noch auf das Stift Sonnenburg ausdehnen wollten, begab sich die damalige Aebtissin Dietmunda nach Innsbruck und bat Heinrich, König von Böhmen, um Schutz gegen die Unterdrücker; Heinrich erhörte ihre Bitten, lieas die Sache in einem Gericht untersuchen,- welches Paul von Schöneck zum Schadenersatz von 16,164 Pfund Geldes verurtheilte. Die Ein lösung

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 87 of 355

^erregen aber kein besonderes Interesse, da Mönche und 'Nonnen nicht gleich den Rittern zu den der Gegenwart schön entrückten und abhanden gekommenen Charakter gestalten des Mittelalters zählen. Eine Klosterruine macht jedoch eine Ausnahme, — es ist jene von Sonnenburg in Pusterthal. Fährt man auf der Pusterthaler Bahn von der Franzensveste ober Brixen gen Bruneck, die kleine Hauptstadt des Pusterthales, welche nach der sinnigen Borausbestimmung italienischer Kartographen dereinst

den klangvollen Namen »LrunoMi* führen und dem Pusterthale wahrscheinlich die Bezeichnung „Vroàà /DrrmoMàiM' eintragen wird, so springt eine kurze Strecke vor derselben zur linken Hand beim Marktflecken St. Lorenzen ein nicht hoher aber steil abfallender Felsenrücken an die Rienz vor. Auf derselben blickt eine große Halbruine recht trübselig über das Thal hin. Es ist die Sonnenburg, auf welcher einst römische Kriegsmänner, dann mächtige Grafen aus dem Geschlechte der Görzer, endlich durch mehr

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 88 of 355

können, was diese vergängliche Erde an makellosen Wonnen bietet; sie lebten aber dafür oft in unchrist lichem Span und Hader, welcher einmal, nämlich im IS. Jahrhundert zur Zeit, als Nikolaus von Cusa die Kirche und das Fürstenthum Brixen regierte, auch in die Weltgeschichte hineinwuchs und manchem katholischen Achäer in Tirol sein bischen Leben kostete. Der Anblick der Halbruine Sonnenburg konnte daher auf Tink- h au s er, den offiziösen Topographen der Diözese Bvxm, keinen günstigen Eindruck

machen. „Kein Kloster in der ganzen Diözese,' sagt er^), „hat so oft' und so hartnäckig den Anordnungen unserer Bischöfe sich widersetzt, als wie Sonnenburg, keines ward so gewaltiger Zerstörung preisgegeben . . Unter dem Schutte klaffen wie Hällenschlünde die schwarzen Keller- gewölbe und schaurig drohen die zerrissenen Mauer zähne vom hohen Felsen in das Thal herunter zur warnenden Erinnerung, daß die von Gott gesetzte- Gewalt der Bischöfe von Niemanden sich ungestraft, verhöhnen lasse/' Der uns durchschauernde

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 113 of 355

guten moralischen Einflusses, durch welchen das Stift Sonnenburg mittels seiner Dienstboten und seiner Klosterregel die ganze Umgebung gleichsam zu einem großen Benediktinerkloster machte, in welchem nur der Cvlibat fehlte; dieselbe möge zum Schlüsse hier folgen. „Die vielen und schönen Klvstergüter wurden von Knechten und Bauerndirnen bearbeitet, welche, so lange sie im Kloster auf Arbeit und im Dienste waren, nach der Regel des hl. Benedikt zu leben verbunden waren. Und weilen die Knechte

und Zuspruch vom Kloster aus. 30 Bauernfamilien wurden beständig auf Beständen und Mayereien vom Kloster aus erhalten. So daß alle diese Dienstbaurenfamilien so zu sagen ein beständiges Leben nach der Klosterart und Regel des heiligen Vater Benedikt führten und also in ihrem einfältigen Baurenstand fromm und klösterlich fort lebten. Zudem ist auch in Sonnenburg und dem ganzen Umlags distrikte und Gegenden rings herum ein sehr löblicher altchristlicher Gebrauch alle Sonn- und gebotene Winter-

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 162 of 355

13,000 Gulden nach. Vermöge kaiserlicher Anordnung bei der Aufhebung sollte das Stiftsvermögen zu gleichen Theilen dem Religionsfond, dem Haller Damenstists- fond und dem Schulfond Zufließen. Wie der Leser bisher ersehen, besteht zwischen den Nachrichten des „Memori-Pueches' und der Lügen chronik doch ein ziemlich bedeutender Unterschied. Der Leser erinnert sich vielleicht des antiquarischen Fundes mit dem von WmerzeiLen her noch brennenden Lichte und fragt, ob denn in Sonnenburg gar nie Alter

von Sonnenburg anszurunden, fehlt noch eine tiefer eingehende Schilderung des innern Zellen- und Seelenlebens der Frauen. Gab es nie Zank und Zwietracht im Kloster? Gewiß, nur ist im „Memori-Puech' selbstverständlich davon nichts zu lesen. Bietet dasselbe keinen Stoff zu einem kleinen Roman, wenigstens zu einer Sensationsnovelle? Wie herrlich wäre es, von einer armen Verliebten zu lesen, welche wider ihren Willen in das Kloster gespeVrt

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 100 of 355

haben es uns ja nicht bestritten — die in Sonnenburg bis zur Zeit des Trientiner Conzils beim Arbeiten und Essen erscheinenden Gespenster sowie das tägliche aber auch schon lange verklungene Vesperläuten der großen Glocken von Sonnenburg und St. Lorenzen. Höchstens können wir noch — ich weiß aber nicht, ob die strengen Herrn es gerne sehen — nach ?. Adam Schmidt's „Heiliger Tiroler Ehren glanz'' greifen und dort Othwins gottseliges Leben nachlesen, um dabei auch zu erfahren, daß nach seinem Tode ein gottloser Bösewicht

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 173 of 355

desselben nach Westen hin befindet sich ein Schildgemälde mit darüber hinausragender Jnfel und darunter eine aus dem Stegreif nicht wot zu entZiffernde nur aus großen Anfangsbuchstaben bestehende Inschrift. Unmittelbar vor uns auf dem Felsen liegt Sonnenburg, durch einen tiefen sich im Halbkreis herumziehenden Graben, in welchem die Häuser der kleinen Gemeinde Sonnenburg liegen, vom rückwärtigen höher ansteigenden Waldgebirge getrennt. In wenigen Minuten sind wir oben in den Ruinen. Die äußere Umfangsmauer weist

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 114 of 355

feierabende bis dato eingeführt verblieben, das soge nannte Tag läuten. Es wurde nämlich schon um 3 Uhr Nachts mit der großen Glocke rings um Sonnenburg als Brunegg, Stegen, Gaiß, St. Georgen, St. Lorenzen, Pflamenz, Reisach und Stephansdorf angefangen ein Zeichen zu geben und fortwährend geläutet und dieses abwechslungsweise bis auf 5 Uhr, wo man sodann Bet läutete und wann man an einem Orte aufhörte zu läuten, finge man bis 5 Uhr in einem andern an und so fort; da steht

man in jedem Baurenhaus auf Zu beten und dies scheint ein alt eingeführtes Andenken in der ehmals andächtigen Christenheit gewesen Zu sein. In Sonnmburg fing man an um 2 Uhr und ^/Z nach der Mutten zu läuten, dann in Pflamenz und St. Lorenzen und so abwechslungsweise herum um Sonnenburg. Dies scheint noch anzuzeigen, wie die alten Christen zur Prim, Terz, Ron und so weiter zum Beten aufstanden, um Psalmen zu singen. Dermalen wird diese Andacht folgender Massen observiret: man stehet nämlich in dm Wintermonaten

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 128 of 355

bekam für seine Reise eine Verehrung von 100. Gulden. Am 18. August 1732 um 5 Uhr Morgens wurde von Sonnenburg aus die Reise nach Enneberg ange treten. Voraus ritten die Stiftsbeamten mit ihren Schreibern und Bedienten, sowie auch Graf Mont- richier als der eine landesfürstliche Commissar mit dem Sekretär L a ch m a y r. Dann folgten sechs Wagen; im ersten saß die regierende Frau Aebtissin, die Löwin des Tages. Auch Baron Vogelmayr, der andere landesfürstliche Commissär und der Kapuzinerbruder

Josef von Bruneck, welcher damals in Sonnenburg an der Ausbesserung der Orgel arbeitete, fuhren mit. Von Enneberg heraus kam der dortige Pfarrer Jhro Gnaden der Frau Aebtissin eine Strecke weit- entgegen geritten. Nachdem man in Enneberg um 9 Uhr angekommen, wurde zuerst eine heilige Messe gelesen und dann fand der Huldigungsakt statt. Zu diesem Ende Hatte der Richter von Enneberg auf dem Platz, am kleinen Freithof eine Bühne errichten und „zu einer sonderbaren Ehr'' auch das Wappen der Aebtissin

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 109 of 355

Stücke zerschlagen hat. Auch waren dabei einige silberne römische Münzen, die bereits schon völlig rostig waren und den Kaiser Vespasianus auf einer Seite, auf der andern aber einen römischen Triumph wagen vorstellten. Auch ist man auf ein unterirdisches Gewölb gerathen, einer römischen Badstube gleichend, aus welchem man hernach die Steine herausgenommen und daraus im Kloster Sonnenburg einen Wafch- brunnen verfertigt hat. Die übrigen Steine hat her nach Frau Barbara Küniglin von Ehrenburg Aeb

- tissin zu Sonnenburg herausnehmen und davon eine Klostervorpforte gegen die Landstraße her aufrichten und ihr Familienwappen ober der Porten in den römischen Stein einHauen lassen.'*) „Anno 1439 haben auch die Brunegger einen hitzigen Streit mit ihrem Herrn dem Fürstbischof gehabt wegen der Communion in specie, welche sie wie die Hussiten durchaus behaupten wollten und deßwegen ihrem Bischof eine lange Gschrist zugeschickt haben, wo immer sie sud utiNMs sxsà zu kommu- niziren durchaus verlangten

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 89 of 355

àurch nicht abhalten lassen, über die alte Sonnenburg aus alten Schriften, namentlich aus einem im 18. Jahr- hundert geführten „Memori-Puech' des Klosters einiges zu vernehmen. Der schöne Gruß, welchen der .tirolische Dichter Hermann von Gilm an diesen „Leichenstein' der Geschichte gerichtet hat, kommt uns .zur Milderung der bisherigen Eindrücke eben gelegen. „Was die Römer einst begonnen, Hat der Deutsche sich erkämpft, Bis die Psalmen frommer Nonnen Jenen Waffenlärm gedämpft. Benützt wurden

zu diesen Skizzen außer gelegentlich angeführten Druckschristen: 1. „Verzeichnis (Relation) und Beschreibung der .Herrschast Enneberg und Sonnenburg u. s. w. Ehmals beschrieben von Herrn von Kirchmayr, abgeschrieben von Joses Pelegrin von Perenwerth, Antiquitäten-Sammler in ! Oberpusterthal 1810. Handschristlich in zwei gleichlautenden ^Exemplaren (I., IV., V. und VI. Buch ; das zweite und dritte fehlt.) 2. „Memori-Puech' von Sonnenbürg. Hand schriftlich (Original) in zwei Bänden. Beide Handschristen befinden

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 117 of 355

Nnd Waltens Hinterlassen. Sie waren gnädige regie- Tende Frauen, denen im Tiroler Landtage, was etwas heißen wollte, aber den Zarten Damen der heiligen 'Theologie wegen doch keine angenehm unterhaltende Gesellschaft gewährte, auf der Prälatenbank Sitz und Stimme eingeräumt war. Sie hatten ihr eigenes Hof gericht in Sonnenburg und besaßen von Anfang an .unbestritten die hohe und niedere Gerichtsbarkeit in den Thälern Enneberg, Wengen und Abtei mit Aus nahme des kleinen Gerichtes zum Thurm

sollte, genau zu erfahren, was dem Kloster überall gereicht und gezinst wurde, der mag das Sonnenburger Urbarbuch einsehen, welches Prof. Dr. Jgnaz V. Fingerle herausgegeben hat und in welchem eine Menge der schönsten aber nicht immer leicht verständlicher roma nischer Ortsnamen vorkommt.^) Zingerle Dr- Ignaz B-, das Urbarbuch des Klosters Zu Sonnenburg. Wien k. k. Hof- und Staatsbuchdruckerei 1863. 'Vgl. S ie üb L. Kleinere Schriften III. Bd. S. 171 ff. Schneller, Eulturbilder. 8

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Category:

Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1877

Author: Schneller, Christian / von Christian Schneller

Page 166 of 355