Du schönes grünes Alpenland! : Sitten, Sagen, schnurrige Geschichten und Volkslieder
das waren die Köder, die Euch lockten!" donnerte er mit furchtbarer erregter Stimme den Ritter an. „Gemach, Herr Wülfling! Wohl störte ich das Fest, doch irret Ihr, wenn Ihr mir Selbstsucht unterschiebet. Der Kampf soll nun entscheiden!" ries Heinrich, worauf er sich wüthend an den Grafen Kühnberg wandte. „Ihr habt geworben um des Burgherrn Tochter, die schon lang' mein Herz besaß. Ihr rühmet Euch, von altem Adel herzustammen, auch ich find meine Ahnen unter Edlen und nehm's mit Eurem Adel
auf. Ich kann so gut wie Ihr um ein Edelfräulein werben und werfe Euch den Handschuh vor die Füße, auf dass der blanke Stahl im Kampf das Urtheil spreche, wem Wülflings Tochter als Weib soll angehören." „Die Drohung eines Prahlers schreckt mich nicht, ich hebe Euern Handschuh -auf, mein Recht im Kampfe suchend," schrie Kühnberg. „Halt!" rief Wülfling, „ich lasse es nicht zu, dass Kühnberg sich im Kampf mit Heinrich messe, denn niemand als ich hat das Recht, meiner Tochter Hand zu vergeben, und Heinrich
ist mir nicht befugt, da er keine Rechte an ihr hat, sie durch Kampf dem Sieger zu verkaufen!" „Nun sprecht, Ihr Herr'n und Ritter!" wandte sich Heinrich an die Gäste, „was hier Zu entscheiden hat. Verhöhnt ist meine Ritterehre, weshalb ich