Dieser Streit würde, wer weiss wie lange noch fort gedauert haben, wenn nicht der Kurfürst von Bayern selbst demselben Einhalt geboten hatte. Das war auch das Beste; denn in der Weise, wie die Polemik geführt wurde, wäre man, wenn auch noch hundert Schriften gewechselt worden wären, praktisch doch nie viel weiter gekommen. Jede der streitenden Parteien bot allen ihren exegetischen Scharfsinn auf, um die Bibel, die Kirchenväter, das kanonische Recht und die päpstlichen Verordnungen in Bezug
gegen die Hex'engläubigen, betitelt: »Der Hexenprozess, ein Traum, erzählt von einer unparteyischen Feder im Jahre 1767.« Sie hatte zum Ver fasser den Don Joseph Sterzinger, einen Jüngern Halb bruder des Ferdinand Sterziiiger. Joseph von Sterzinger ward zu Innsbruck am 13. März 1746 geboren, trat ebenfalls, wie sein älterer Bruder, in den Thea tiner orden, und begab sich nach Aufhebung dieses Ordens in Bayern, die ihm, da er stets dem Studium eifrig ergeben war, äusserst schmerzlich fiel, nach Rom und Neapel, und wurde