¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
, daß die Scheidewand zwischen Österreich und Deutsch land gefallen sei und daß Deutschland nicht mehr als Ausland gelte, empfunden wurde 2 ). Das Bataillon begrüßte bezeichnender Weise die Fahne mit Heilrufen auf den Kaiser, Deutschland und Tirol. Aber auch von den Stadt- und Kirchentürmen Südtirols bis hinab nach Salurn wehten schwarz-rot-goldene Fahnen, warm begrüßt als Symbol deutscher Einheit auch von vielen österreichischen Patrioten 3 ). In Bozen schwang am 25. April, nachdem man zuerst des Kaisers
Geburtstag festlich be gangen hatte, der Bürgermeister vom Balkon des Rathauses eine schwarz-rot goldene Fahne, worauf spontan aus hunderten von Kehlen „Arndt's Hochgesang' erscholl. Bald darauf flatterte, von tausendstimmigem Jubel begrüßt, eine Fahne in den deutschen Farben auch vom gotischen Turm der Pfarrkirche, „weithin bis an, die deutsche Landesgrenze sichtbar' '. —,,Mögen' ' — so heißt es weiter im betreffenden, Bericht aus Bozen — „die Lombarden und ihre Freunde daran erkennen, daß wir deutsch
aus den schwungvollen, vom jungen 'Vinzenz v. Ehr hart verfaßten Farbenstrophen ebenso nationale wie freiheitliche Begeisterung; J ) Tagebuch, des Clemens Graf Brandis (Br, A.), Eintragung vom 6. 4., aus der sich aller dings ergibt, daß nicht so sehr innere Überzeugung als das Bestreben, der herrschenden poli tischen Strömung entgegenzukommen, ihn zu diesem Schritt bestimmt hat. Er schreibt näm lich; „Es kam die Nachricht, daß der Kaiser die schwarz-rot-goldene Reichsfahne aus den Fenstern der Burg geschwungen