¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
So ist hier ein Werk entstanden, das in Form des jüngst so beliebten biographischen Romanes ein literarisches Kunstwerk mit einer knappen eindrucksvollen Kulturschilderung vereint, ein ganz eigener Typ dichterischer Sdiopfung. Daß der Verlag nodi 16 Reproduktionen von Ori ginalen Moroders beigegeben hat, erhöht den Wert des Werkes. Hermann Lediner. Stolz Otto, Die Schwaighöfe in Tirol. Ein Beitrag zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte der Hochalpentäler. (Wissenschaftliche Veröffentlichungen
in Zugiiter und Almen. Als Erster hat H. Wopfner in seiner Besiedlung der Hochgebirgstäler, dargestellt am Bei spiel der Brennergegend (Zeitschrift des D. u. Ö. Alpenvereines, 1920), die Bedeutung der Schwaighöfe als eigene Siedlungs- und Wirtschaftsform des obersten Dauersiedlungsgürtels voll erfaßt und an diesem allerdings relativ kleinen Gebiete aufgezeigt. Die vorliegende Arbeit hat nunmehr den Quellenstoff für ganz Tirol verarbeitet und die eigenartige Einrichtung der 1 Schwaighöfe in die allgemeine
besiedelten Einzelhof. Das Verbreitungs gebiet des Schwaighofes ist naturbedingt, es ist an die weidereicfaen Flußebenen und Gebirgs gegenden gebunden. Außerhalb Tirols ist er, und zwar z. T. schon seit dem frühen Mittelalter in ganz Westdeutschland von den friesischen Marschen bis in die mittlere Schweiz und im schwäbischen und bayerischen Süddeutschland, in Salzburg (Gebirge und Vorberge), in Ober- kärnten, im steierischen Enns- und Garstental, ja vereinzelt sogar im Wienerwald und in Qber- krain
nachweisbar. In Graubünden und Vorarlberg finden sich ebenfalls Hochgebirgssiedlungen mit fast allein geltender Viehwirtschaft, aber in Formen, die von der Sdiwaige abweichen. In Tirol nun taudien die Schwaighöfe in der geschichtlichen Überlieferung zuerst im späteren 12. Jahrhundert auf, der Höhepunkt der Anlagetätigkeit liegt im 13. Jahrhundert, auch nodi das 14. Jahrhundert weist bedeutsame Neuanlagen auf, im ry. Jahrhundert ist die Einrichtung schon ganz im Abklingen und ihre Eigenart beginnt