Für Wahrheit und Recht : den deutschen Zillerthalern gewidmet
mit 3Lv/g begnügen, d. h. von je 100 fl. gemeinsamer Auslagen zahlen wir 70 fl. und die Magyaren 30 fl. Da nun die gemeinsamen Aus lagen ungefähr 160 Millionen betragen, können Sie sich leicht ausrechnen, was das bedeutet. Damals aber waren die Verhaltnisse ganz andere als heutzutage. Wir hatten eine entwickelte Industrie, unserm Bauern stande ist es verhältnismäßig gut gegangen, — wie es dem Bauern stande heute geht, frage ich nur Sie — damals hatten wir also eine entwickelte Industrie
in Ungarn unterhalten wurde, ungeheuer viel Geld hinunter- gekommen, und dies Geld haben , die Magyaren schlauerweise benützt, um eine ungarische Industrie zu schaffen durch die sogenannten Jndustrie- begünstigungsgesetze. Wer dort eine neue Industrie einführen wollte, in Papier oder Eisen oder überhaupt Industrie aller Art, der bekam vom Staate beinahe umsonst oder ganz umsonst den Grund, er bekam Steuerfreiheit auf 20 bis 30 Jahre, er bekam ein unverzinsliches Staats darlehen, an dessen Rückzahlung
, denn wenn wir nur 50 und die Ungarn auch 50 °/g zu den gemeinsamen Auslagen gezahlt hättest, hätte es die ungarische Industrie nie zu einer solchen Entwicklung bringen können. Heute liegen also die Dinge ganz anders. Die Magyaren haben eine eigene Industrie, haben einen großen Teil unserer Absatzgebiete, besonders auf dem Balkan weggenommen und haben, da das Geld ihnen im Lande blieb, eine Eisenbahn nach der andern gebaut und haben Eisenbahn tarife eingeführt, wodurch es, den magyarischen Getreideproduzenten er möglicht