Briefe aus Innsbruck, Frankfurt und Wien : geschrieben in den Jahren 1825 bis 1853
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Author:
Flir, Alois / von Alois Flir
Place:
Innsbruck
Publisher:
Wagner
Physical description:
226 S.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
p.Flir, Alois;f.Briefsammlung 1825-1853
Location mark:
II 59.203 ; II 101.925
Intern ID:
110650
wenn Du dem gewöhnlichen Namen gemäß Dir da ein Staats wesen denkest; der Inhalt ist: Was ist das Gerechte? Alles Andere, Staat und Gesetze, dient nur zur Entwicklung je nes Thema's, wie Plato ganz deutlich im 2. Buche sagt. Daraus erhellt nun Wohl, daß ich ohne Zweifel an die ächte Quelle ging, und der Anfang einmal — ich beginne morgen das 3. Buch, — hat mich schon innigst erfreuet und begeistert. Von der „Republik' komme ich, indem Plato selber diesen Weg angibt, auf den „Tunaus
' und von dem dann auf die Gesetze. Nebenbei wiederhole ich die gelesenen Dialoge und füge neue dazu. So wiederhole ich jetzt den „Parme- mdes' : denn diesen muß und will ich mir 'ganz in sueemu et. kWZàem verwandeln. Es leuchtet mir auch immer etwas Neues auf, was ich vorhin übersah, so daß ich schon jetzt dem Kleuker nicht glaube, der schreibt, Plato habe diesen Dialog mit Sophistereien durchwebt und nur als Probe seiner gewandten Dialektik versaßt und stimme sonst mit die sen Ansichten ganz und gar selber nicht àrem
— ! Ich habe auch durchaus Dieses und Jenes für Sophisterei gehalten, aber man prüfe sie nur mit dem Geiste, mit dem man dies Ge spräch angehen muß, und man wird statt derlei Zungenftch- terei etwas ganz Anderes finden. Doch nun eine andere Saite! — Etwas Neues. — C h ü e n y hat auf unser» B. ' einen Nekro l o g geschrieben; er wurde zweimal vor einer zahlreichen Gesellschaft vorgelesen und hat', soviel ich bemerkte, bei Manchen nicht üble Stim mung erzeugt. Es stehen darin über das gesammte Leben eines Studenten