Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
Krieg gegen Venedig. 44Z rücken und Trient zu nehmen versucht haben. Ein kaiserliches Corps war inzwischen von Trient gegen den Gardasee vorgedrungen, und hatte bei Gal liano Erfolge erkämpft. Aber die Ausreißerei der graubündtner Söldner hielt es in Verfolgung seiner Vortheile auf, und wegen abgelaufener Dienst zeit zerstreuten sich auch die übrigen Reichstruppen. Für beide Theile konnte unter solchen Umständen ein fortgesetzter Krieg keinen Zweck haben. Daher wurde, mit Zuziehung
französischer Abgeordneten, zu Venedig ein Friedens- congreß eröffnet. Vom Kaiser wurde ein dreijähriger Waffenstillstand vorge schlagen, während dessen jederTheil die eroberten Plätze behalten sollte, und sie auch befestigen könnte. Diese Bedingung war nur vortheilhaft für Venedig, nicht aber für dessen Bundesgenossen, Frankreich, das in diesem Kriege keine Eroberungen gemacht hatte. Ohne Rücksicht auf Letzteres, unterzeichneten die Venetian er am 6. Juni 13 08 diesen dreijährigen Waffenstillstand
, nach dem den Aufrührer Egmont in denselben einzuschließen der Kaiser mit Ent schiedenheit verweigert hatte. Dem Könige von Frankreich wurde eine drei monatliche Frist gegeben, dem Bertrage, so wie er war, beizutreten. Ludwig's Neid gegen Venedig, dem er ohnehin den Besitz von Cre mona und anderen Plätzen, welche er vom mailändischen Gebiete ihnen hatte überlassen müssen, nicht gönnte, wurde durch diesen Vertrag um Vieles gesteigert. Dagegen trachtete Ferdinand von Aragonien und Neapel, die der Republik Venedig seit
, dem Papste und den Königen von Frankreich und Aragonien wider Venedig zu Stande, durch welches die ganze politische Eri sten z dieses Frei staates bedroht, und eine Theiliing desselben zwischen den Verbündeten ver abredet wurde, in welcher der Kaiser Roveredo, Verona, Padua, Vicenza, Treviso, Frianl und Aquileja bekommen sollte. Zugleich wurde zwischen dem Kaiser nebst seinem Enkel, dem Erzherzoge Karl, und dem Könige von Frankreich eine völlige Aussöhnung nnd Verständigung gestiftet, die freilich schon