¬Die¬ Fugger : Geschichte eines deutschen Handelshauses.- (Deutsche Volkheit ; [61])
eingerichtet. Bedeutend war die in Venedig, die seit )49S einen ständigen Vertreter hatte, zur Verwertung der Kupfers und Silberbestände, ferner in Nürnberg und Antwerpen, wo um zszs ein eigenes Haus erworben wurde, in Rom, als das Geschäft mit der Kurie blühte. Auch der Tiroler ErZhandel machte eine ganze Reihe Faktoren nötig, in Innsbruck, Schwaz, Jens bach, Rattenberg und Kitzbühel, die von der Hauptfaktorei in Hall, dem Sitz der königlichen Münze, abhingen. Durch den ungarischen Handel gediehen
die Faktoreien zu Ofen, von wo der Metallhandel nach Venedig geleitet wurde, zu Breslau, Leipzig und Wien. Filialen gab es noch in Krakau, in Fuggerau bei Villach, wo Jakob ein großes Hüttenwerk angelegt hatte, in Köln und Frankfurt, doch standen sie den andern an Bedeutung nach. Nur vorübergehend hatte man sich in Lissabon, Barcelona, Lübeck und Kopenhagen niedergelassen. Der Hauptfaktor hatte eine angesehene Stellung, und so konnten die Hug ger hohe Anforderungen stellen. Nur selten wird von Untüchtigkeit
berichtet. Im Betrieb wurden alle Neuerungen eingeführt, wie die doppelte Buchführung, die Jakob in Venedig kennengelernt hatte. Der Haupts buchhalter Matthäus Schwarz, der zwei Jahre lang Buchhaltung in Italien gelernt Hatte, gesteht unumwunden zu, dag Jakob ihm über sei. Er hatte die Abschlüsse der Zweigniederlassung zu überprüfen und bei Unstimmigkeiten Aufklärung zu Verlangen. Ties dann die Ant wort ein, so wurde unter dem Eintrag ins Nopierbuch der Vermerk „Verantwortet und rechtgemacht