Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
292 V. Das Ende. Straub bemüht sich, den Widerstand zu beleben. Ja Aschbacher bereitet eine Art von siziliamseher Vesper vor. In der Nacht vom 13. auf den 14. sollten im ganzen Unterinntal die F einde überfallen und ermordet werden. Schon waren lokalkundige Leute abgesendet und alles in Bereitschaft, Dringend verlangt Äschbacher am 12. von Straub Nachricht, ob es wahr sei, dafs Hof er nach Hause gezogen sei; „den die morgige Nacht ist für ganz Unterinnthal bis Hall schon avisiert und wäre Herr
Hofer, das zwar nicht zu glauben ist, abgezohcn , so naüfsten ja eiligste Gegcnordre ertheilt werden, denn so würde ganz Unter inntal in Steinhaufen verwandelt werden' 1 ). Zum Glück kann Straub die Heimkehr Hofers melden und dadurch die furchtbare Bluttat, die das Andenken an 1809 für immer geschändet hätte, verhüten. Denn H of er hat sich indessen eines anderen be sonnen. Am 7. November meldet er Straub eine Reihe der abenteuerlichsten Gerüchte, dafs die Franzosen bei Kollmann ver nichtet seien
, ganz Pustertal stehe im Aufstand, Erzherzog Johann sei im Anzug und stände bei Sachsenburg. Überall heifse es, mit dem Frieden sei es nichts und die Franzosen wären im Rück züge, ja, die Schweizer sollen, 60 000 Mann stark, den Tirolern zu Hilfe eilen. Freilich glaubt er nicht mehr recht daran ; zweimal meint er: „Man kann sich auf die gegenwärtige Lage wirklich nicht verstehen.' Aber: „Anderes Mittel ist für uns doch keines mehr, als wehren, so lang wir uns rühren können.' Und am Schlüsse drückt
