die Gesandtschaft unnütz, und er konnte ihre Abreise leicht hintertreiben, Von der Gerechtigkeit seiner Wünsche überzeugt, gab er die Hoffnung nicht auf, Waldstein selbst für dieselben zu gewinnen; er befahl deshalb dem Dr. Leucker, er solle den General, sobald er nach Wien kommen würde, besuchen und, da dessen ,übler Humor und Empfindlichkeit' bekannt seien, mit ,gebührender Moderation und Bescheidenheit' auftreten. Die kaiserlichen Minister suchten mittlerweile den Kurfürsten durch allerlei
ein Ende nehme. Maximilian hatte ferner ersucht, dass man den ligistischen Truppen, die in Oberösterreich stationirt und daselbst nicht mehr nothwendig waren, den Durchmarsch durch Böhmen gestatte, damit sie sich mit Tilly verbinden könnten. Diese Bitte wurde jedoch abgeschlagen, die unvermeidlichen Lasten eines solchen Durchmarsches sollte nicht Böhmen, sondern die Oberpfalz und die angrenzenden Gebiete tragen. Maximilian hatte jedoch die Antwort aus Wien nicht abgewartet, sondern den Truppen
den Befehl zugeschickt, durch Böhmen zu marsehiren. 1 Mittlerweile hatte sich Waldstein, den vielfachen Mahnungen des Kaisers folgend, aus Prag, wo er sich seit Mitte Januar aufhielt, auf den Weg nach Wien begeben. Mitten auf der Reise erkrankte er gegen Ende März 1627 in dem böhmischen Städtchen Habern, wo er liegen blieb und zwei Aerzte zu sich kommen Hess; schon ging die Rede, dass er diesen Anlass nur dazu benütze, um nicht nach Wien zu kommen ; man wollte nicht recht an den Podagraanfall glauben