Tirolerführer : Reisehandbuch für Deutsch- und Wälschtirol unter Berücksichtigung der angrenzenden Gebietstheile des Bayerischen Hochlands, Vorarlbergs, Salzburgs, Kärntens und Italiens.- (Führer in die deutschen Alpen ; 1)
■146 X. 4. ' Biva. Arco, Gardasee. Are». Kriege von 1848 u. 1859 berührten Riva uiehi. Am 21. iuli i860 dagegen bedroh ten die Garibaldiner die wehrlose Stadt von Val di Ledro her mit einem Angriffe, allein der tacere u. rührige Commandant des Gardaseegeschwadèrs, Maafronì' trieb die'auf der Bergsìrasse herabrückenden Schaaren der Rothhemden mit woht- gezielten Kanonen- u. Kartätschenschüssen wieder zurück, worauf der eintretende SVafienstillsiand jede weitere Aciion unterbrach u. endigte
. Die Stadt hat ein altes noch erhaltenes Statut vom Jahre 1274, welches später öfter wieder erneuert- », abgeändert wurde. Während der venezianischen mit .rr- schaif begegnen wir iti der Liste der Podestas liier, wie gleichzeitig auch in Ro vereto , den berühmtesten Patriziernameu der grossen Seestadt. Im 16. Jahr hundert bestand in Riva auch eine angesehene, sehrthätige ßuchdrucberei, welche nicht nur viele Actenstücke der Tridentine!* Kirchenversammlung, sondern auch eine hebräische Bibel
(wenn nicht die erste in Italien, doch zu den ersten zählet) druckte. Die Rivaner betrachten auch den bekannten Julius Cäsar Scaliger durch Geburt (1484) als den Ihrigen ; doch ist dieser Geburtsort mindestens zweifelhaft. Riva hat einen kleinen Hafen am Platze, wo die schönsten Gebäude der Stadt mit Laubengängen (dart auch, die beiden Kaffee häuser) sich zusammen -hliessen. Oestl. davon steht die Rocca, ehemals eine militärische Seemaunsschule, auf dem platten Bache schöne Aussicht auf d en See. Das Theater
aus dem J. 1530. Viel Sehenswerthes enthält auch die . überladene, in eigentüm lichem Geschmacke von einem Portugiesen, erbaute Inviolata- oder ehemalige Mi no rite nk ir che (an. der Strasse nach Arco), mit Bildern italienischer Maler, darunter einige auch, wieder von Craffonara*). Von 'Riva kann in kurzer Beschreibung die nahe Schwester stadt Are# (Gasthaus alia Corona imperiale ), 2!9t>E., nicht ge trennt werden. Arco (Sitz eines Dekanats, Franziskaner- u. K a . puzkierklostersj liegt, kaum 2 St n.örd
.1 von Riva, am rechten. Ufer der Sarca unter einer hohen, breiten Kalkfelsenwand, an. deren, nördl. Seite riesige Felsblücfee, welche den Absturz drohen, künst lich befestigt wurden. Die nicht breite, krumme Hauptgasse hat sauberes, gefälliges Ansehen. Die auf einem weiten Platze stehende Pfarrkirche, mit schönem Innern, marmornen Altären u. guten. Bildern, soll nach einer unerwiesenen Ansicht ein Werfe Palladio» *) Gius.»fi|ic CrailWiar,! war «ach seiner Abstammung ein Ladiner aus Etmeberg aber 1798