¬Der¬ Grödner und sein Thal.- (Skizzen aus meinem vielbewegten Reiselebens ; 4)
die Stunde zum Abendbrode. Seine Gattin, eine freundliche und kräftige Frau, trat in dem sie uns die Hand reichte und. willkommen hieß, an die Bank heran, auf welcher wir saßen, und meldete uns, daß das ein fache Nachtmahl uns erwarte. Wir erhoben uns und folgten ihr. „Sieh, Gertrud,' sagte er sich zu ihr wendend, „der Alte da ist ein unsriger Landsmaltn, ein Grödner, und der Herr ist ein Botzener, wenn ich mich nicht irre. Genug der Himmel hats zusammengeführt.'. Wir fanden während der kurzen Zeit
als wir zu Tische faßen, viel heiteren Stoff, um unsere guten Wirthe zu unterhal ten, und trennten uns erst dann, als unsere gute Hausmutter uns bemerkte, es sei spät, und die Nacht im Sommer kurz. Unser fteundlicher Wirth rief uns noch nach unserer Tren nung zu: „Da Ihr, meine Leut', Morgen nach Kastelrut und vielleicht von' da nach Groden wollt, so will ich Euch Morgen früh hierüber meine Meinung sagen, wie das erreicht werden könnte, ohne unsere gefährlichen Pässe zu betreten.' Der. liebe Himmel schien