Brennerbuch : Naturansichten und Lebensbilder aus Tirol, insbesondere aus der Umgebung der Brennerbahn
, vor dessen Schatten die schon beleuchteten Wiesen in der Morgensonne dampften, ein Pechler seinem Geschäfte oblag, daß auf einer der Platten des Felsendurch bruches, welchen der Schwall des. Wassers bewirkt hat, eine Wurzin mit einem schweren Korbe voll Beeren rastete, daß sich manchmal von den höheren Berghalden eine Rauchsäule erhob, welche ein Feuer andeutete, in welchem die Hüter das unnütze Gestrüpp ihrer Almenwerden „schwendeten'. Hier geht der Weg an einem rauschenden Mühlwasser vorbei
, dort durch eine bewaldete Klamm, hier an einer Holzklause, dort an einem flachen Waffer, in welchem die Rinder mitten inne stehen und Kühlung hoffen vom Schatten der Uferbäume. Manchmal gilt es, einer störrischen Kuh auszuweichen, welche, den dicken Regenznantel des Hirten zwischen den Hörnern tragend, wie im Gefühl ihrer Würde den Weg versperrt. Hie und da zeigt sich auch zwischen den Blöcken und Farren- à'autern um einen verkohlten Baumstumpf herum eine weite braune Fläche, deren Wuchs durch das zwecklose Feuer
nach lässiger Hüter vernichtet worden ist. Ein anderes solches Feuer, eine ungeheuere Säule, flammt dort jenseits des Baches und verbrennt einen Berg von Sträuchern und dürren Pflanzen, der sich qualmend in ihr verzehrt. Die glitzernden überrieselten Felsen in ihrer