Man meint, man müßte sie grad alle katholisch machen können : Tiroler Beiträge zum Kolonialismus.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 1992, Sondernummer)
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Author:
Holzer, Anton [Hrsg.] / Anton Holzer... (Hg.)
Place:
Bozen
Publisher:
Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description:
133 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
Literaturangaben
Subject heading:
s.Kolonialismus ; f.Aufsatzsammlung<br />g.Tirol ; s.Kolonialismus ; f.Aufsatzsammlung
Location mark:
III Z 342/1992,Sondernr.
Intern ID:
473761
kulturellen und künstlerischen Anstrich erhält und der die definitive „Ansiedlung' 1 des spanischen Staates innerhalb der westlichen Gesellschaft möglich macht. Ich werde mich noch etwas bei der Hispanität, dem Spanischtum aufhalten, weil wir als Basken davon besonders betroffen sind. Diese Hispanität verfolgt zwei Richtungen. Die erste ist die, dem Spanischtum in Europa und Amerika Prestige zu verleihen. Das zweite Ziel richtet sich mehr auf das Innere Spaniens und verfolgt die Homogenisierung
40 Millionen in Armut.) und letztendlich Ist der EG-Zusammenschluß ein Ver such, die Konkurrenzfähigkeit der EG gegenüber den USA und vo■ Japan in Lateinamerika zu verbessern. gegenüber Spanien wird für dieses Projekt seine geschichtliche Tradition in Amerika ausnutzen. Eine zweifellos imperiale Beziehung, die Spanien nutzt, um als Vermittler zu wirken und über diese Rolle die wirtschaftlichen Beziehungen des Kontinents zu kontrollieren. Leopoldo Giunti, Leiter der Abteilung Lateinamerika der EG in Brüssel
, gab vor einer Delegation der „Kampagne zur Selbstentdeckung“ zu, daß in Amerika eine Stimmung gegen die Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag besteht und daß das Projekt des 500. Jahrestages, weil es ein spanisches Projekt ist, ein gesamteuropäisches Projekt ist. Gleichzeitig sagte er, daß Spanien starken Druck ausübt, um es nicht zu Unstimmigkeiten über die zu verfolgende Strategie innerhalb der zwölf Mitgliedsstaaten kommen zu lassen. Wir glauben, daß im Zentrum von all dem die tiefe Misere steht
, in der sich der amerika nische Kontinent befindet. Und der Grund ist einfach: Die absolute Abhängigkeit von der westlichen Welt und die Auslandsschulden. Und deshalb nennen wir diejenigen, die die 500 Jahre feiern wollen, unmoralisch. Zur Zeit schuldet jeder Zentral- und jeder Südame rikaner den Banken des Kapitals pro Kopf mehr als 1.000 Dollar. Die Auslandsschuld dieser Länder hat im Jahr 1988 die 415 Milliarden Dollar-Grenze überschritten. Man sagt, daß ein „vegetatives Wachstum“ erreicht sei, das bedeutet
. Wenn die Makrogemeinden der ersten Welt ihre Produkte mit einem so erheblichen Protektionismus schützen, welche Perspektiven haben dann noch die armen Länder Lateinamerikas unter den bestehenden Handelsbedingungen, die von der Dominanz der Ersten Welt geprägt sind. Weiche Perspektiven bleiben ihnen dann noch für die Ausfuhr ihres Weizens, ihres Zuckers, ihres Fleisches, ihrer Öle ? In dieser kurzen Darstellung des europäischen Kolonialismus in Amerika möchte ich jetzt auf einen anderen Aspekt eingehen