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àie Stürme, welche diesen breitgedehnten See öfter heimsuchen àls manchen seiner Nachbaren, das Laub der Uferwälder ' die schläferigen Kreisel des stehenden Gewässers zer wühlen — dann, mein Freund, fahren wir nicht mit dem „Einbamn'. Wir bleiben herüben am Gestade und sehen Zu, wie der Gischt jetzt Zwanzig Fuß draußen ini See schwimmt, und jetzt an dem Stamm der Tanne,, neben der ^ìr stehen, hängt. Da rollen die Uferkiesel und triefen Sträucher. Die weite Flache, die sonst so schön den Himmel

im abwärts gebogenen Rund wiederspiegelt, rollt dann finster, langgedehnten Schaumstreifen durchzogen, in schwanken den Wasserhügeln und Höhlungen über sich selbst dahin, ^er Himmel ist noch klar und die Sonne scheint, aber sie Mdet kein Abbild in der aufgewühlten Krystallebene. Dort ^àigt, dort stürzt, dort keucht, dort zischt es. Wenn die Leidenschaft des Schwalles ausgetobt hat, dann erst siehst den Gegenschimmer von oben wieder. Doch von solchem Wüthen haben wir heute nichts zu esorgen. So weit

das Auge von der hohen Warte reicht, ^aut der Himmel rings und die blendenden Wolken, welche à erfrischender Südost vereinzelt darüber hinführt, erhöhen den unergründbaren Farbenglanz des mystischen Ge wölbes. Durch die Gipfel der Bäume unten geht nur ein Achter Zug und die Schatten, welche sie auf den grünen ^ger werfen, Zittern kaum merklich. Wir haben einen herrlichen Tag und die ungetrübte Mlle, in hie unser Thurm und wir auf ihm hineinragen, ^ ein gluckverheißendes Angurium zu unserm Zug

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1865

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hin, ein wenig unterbrochenes Panorama herr licher Ansichten bietet, in welcken de? tiefgrüne Strom, die ÜPpkgm Uferwälder, die zerrissenen Hohen, die zerklüfteten 'Felsen und die immer naher ruckende Kette der Alpen Mtteißern, um Bilder z» erzeugen, deren Farbenpracht «ns MünMnern eben so bekannt, als der Welt der Ten- Men «Borgen ist. WOer alles dieses wölbt fick ein seltsamer Himmel, der Himmel unserer Heckebene, die Landschastsmaler kennen ihn. Uesen unendlick tiesen Himmel, mit skiner energischen

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1865

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sie es aus einen hohen Wasserberg, bald warfen sie es wieder in den Abgrund. Allerlei Wind stritten Miteinander und damit sie ihr Unglück desto besser sehen kunnten, Zündete ihnen der mit einem schwarzen Bahrtuch überzogene Himmel mit Blitz und Wetterleuchten Feuer genug an. Bei allem diesem war der Steuermann ein Kind von neun bis zehn Jahren, so kaum bei stillein Wetter ein Schiff zu leiten im Stand gewesen wäre. So war denn nichts anders zu vermuthen, als die.schwimmende Tobten- Truhen würde bald in das Grab

rutschen. Die Weiber schrieen mit erbämlichem Zetergeschrei Zum Himmel, denen mit seinem Di scant folgte der mannhafte Palinurus, der sich alle Augenblick nicht sicher sah, aus einer Truhe

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1865

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: die.Heerde, zvelche im Mendstrahl durch àen breiten, seichten Fluß zieht. Welch' ein Duft strömt d? überall vom Himmel aus die glückliche Erde, wie zittern die hohen Wipsel im «Mài» Blau! Wer verstand M noch, die Götttichkeit der Natur so viederzuspiegeln? Ich kenne nur PeuWn, der rS «rmechte, ihm ähnliche Bilder zu schaffen. Auch er sprach, als er um die Mitte dB siànMhnten JahrhuàrtD sein Landhaus «-s diesem Hügel bewvHnte, »st mit Begeisterung von dem herrlichen Himmel und der Farben^ Pracht unseres

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1865

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fünf in den verwundeten Leib Jesu und «das sechste in das durchstochene Herz Maria, durch welche du alle ihre darin gegen dich brennende Lieb ersehen magst, sollte es dir zu viel sein, wenigstens ein- oder das andermal hineinzusehen? Mache dir das fließende Gnadenwasser zu Nutzen, damit du eine fröhliche Seefahrt in den Himmel haben und aus dem See der Armseligkeit und Schwindgruben alles Nn- rathes, wo der ewig lebende Gewissenswurm^) (Vermis eorum non morietnr in àernum, Isaàe 66, 24) herum

schwimmet , barmherzigst mögest errettet werden. Baue endlich drei Tabernakel hier an diesem Gnadenort, Jesu einen, Maria einen und Henrico einen, damit du dm vierten mögest erlangen im Himmel und dich Gott ausnehme w »eterna tàrvaeà, in seine ewige Tabernakeln.' Aber nicht nur in Leibesnöthen und anderm Elend, sondern auch in gewöhnlichen Geldverlegenheiten Hilst der heilige Heinrich. Da solche leider für Viele zum täglichen Bred gehören, will ich folgende merkwürdige Geschichte nicht übergehen „Zwei

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1865

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Erde fand sich nirgend Noch Himmel; (Kein) Gaffen der Gähmmgen war, Und ein Gras nicht. So weit stimmt also der beiderseitige Text im Sinn «berein; eine gemeinsame Urauschanung muß sich durch Ueberlieferungen zu den Federn der beiden Dichter ihre Bahn gebrochen haben. Aber jetzt kommt der Wessobrunner Poet mit dem „allmächtigen heiligen Gott', während die Wluspa weiter erzählt, wie manche Zeitalter vor Ent stehung dieser Erde Niflheim sei geschaffen worden, die Rebelwelt im Norden. Dann spricht

hat? Ich denke, mm kann das um so mehr annehmen, als er sich ja im ersten Vers auf die Sage (von Mensche?! der Weisheiten größte) beruft, anstatt auf seine Bibel, was er im andern Fall wohl gethan hatte. Es war eben noch ein neuge backener Christ. Dann ist alls dein Mitgetheilten auch nicht zu ersehen, daß die Ueberlieferung, welche ihm diese Verse eingab, an eine Schöpfung aus dem Nichts glaubt. Er redet aller dings weiter unten von „Gott, der Himmel und Erde ge-

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1865

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zusammengesattete Sacktücher und Gebetbücher und stehen dichtgedrängt im hintersten Hintergrund des Hofes. Schon naht das Sanc- tissimum unter den, Himmel; der goldbedeckte grauköpfige Geistliche der es trägt, schaut neugierig nach mir, dem ein zigen Fremdling, um. Die Weiber aber spähen gesenkten Blickes nach einem trockenen Fleck, auf den sie sich, ohne ihre seidenen Schürzen zu beschmutzen , hinknieen können. Jetzt hat sie das heilige Gefäß erreicht; im Augenblick lie gen alle auf den Knieen. Die Glocken

läuten, die Sonne scheint heiß. So hat die Kirche ihr höchstes Fest, das Symbol ihres einstigen Triumphes, ini Himmel und auf Erden , in diesem Dorf gestiert. Ueber den blu,neu- und grasbestreuten Hof, über dessen duftige Streu die Füße derer hinschritten, welche im Gesolg der hohen Ceremome gingen, erreiche ich das Wirthshaus. Wir haben Speise und Trank ersehnt, unser Marsch war lang. Im Gastzimmer sitzen schon viele/ schlechte Christen, welche das Ende der Feierlichkeit nicht abgewartet haben,

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1865

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feuer. ^as andere Nfcr, hinter dessen Höhe die Sonne schon fast hinabgesunken ist, wird immer ànkler, je naher es an den See hinreicht; an seinein Rande erscheint es nns rabenschwarz. Erst wenn das blendende Licht ganz vom Himmel verschwunden ist, wird es drüben wieder etwas deutliche?, weil unser Auge nicht mehr vom Himmel herab verwirrt wird. Vorher aber macht die Fläche des Sees nock allerlei Wandlungen durch. Die ebenso unzählbaren als unbeschreiblichen Farbentöne der Lust, Töne, deren Dar

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1865

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1.47 schon geschnittene Wendelstein hinan, draußen liegt im Dust das weite Flachland, eine Unendlichkeit, und die vielen Seen- des Baierlandes schauen wie der schönen Erde Auge» Mm Himmel. Wenn Du an den smaragdnen Schliersee kommst Hrühe ìnir aus der Halbinsel die alte Donna del ^ago, von deren Haus aus die Maler vor vierzig Zähren das öaierische Hochland entdeckten. Es ist eine herrliche Hran. Schau Dir noch das freundliche Miesbach an, lind wenn Du mit der Eisenbahn bei der Nacht

hereindampfend, borì der Hesselloher Brücke aus ani Himmel den Wider sinn der unzähligen Lichter der großen Stadt siehst, dann weißt Du, daß ich Dir wieder uah bin, um Dich an einem ändern Sommertage in unsern schönen Süden hinaus zu lühren. Ist doch das Entziicken an den Herrlichkeiten der nn- ^krgänglichen freien Natur ein befollderer Genuß lind das bevorzugteste Vergnügen aller derer, cMbus ex meliore luto lieüit prsecoi'silja I'itan.

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1865

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Schlamm bedeckt, und die Wohnungen stehen hart am Wasser. Gibt man sich ferner die Muhe, am östlichen Ufer die Höhe hinaufzusteigen , von der man in die Thaler der Isar und Loisachauf die' Orte unserer ersten Wan- ' derung, sieht, lo hat man noch viel gewaltigere Perspectiven in die Alpen, als herüben; aber die vor ihnen liegende Wassermasse NM und das ist es gerade, was als die Eigenthümlichkeit des Starnbergersees gelten kann: das Aufammenspiel der Töne von Himmel, Alpen und Wasser. So mag

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1865

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, dessen oberste Kanten, . ' sich schwimmen. So erscheint im Theater über der Bühne der Himmel. Wallfahrer kommen im langen Zuge des Wegs ge- M'itten. Zuerst hinter einem Crucifix die Männer, dann ìe Weiber. Alle schreien und plappern, so gut es die ìlngen bei dem Ansteigen des abschüssigen Weges erlauben, 'àbenedeiet bischt du unter den Weibern' — es sind Schwaben. Wir treten entblößten Kopfes abseits, und ^sen hie laute Schaar vorüber wallen. Es sind Alte, ^ ittlere und Kinder dabei. Sie müssen heute schon

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1865

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machen, um etwas M schreiben, was man lesen kann. Ich will damit nicht lügen, daß es auch solche gibt, die nichts gelernt haben; die gleichen aber dann entweder den Adlern, die auf Himmel-

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1865

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auch eine Nymphäa mit schmutzweißer Blüthe heraus ; sie schaukelt sich auf den breiten runden Blättern, welche ober der leiten Welle zittern. Das Gebäude ' des Wörths schaut in der spiegelblanken Fluch mit seinem Giebel in den mngestürzten Himmel. Der Aminersee schlaft, diese Gewässer sind todt; die ganze Gegend ist wie gegen das Leben und die Menschen eingefriàt. Die Straße, welche besser ist, als man es hinter diesen entlegenen Hügelketten vermuthet hätte, führt in den Wald die Anhöhe hinan. Es ist ein tiefer

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1865

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M gleicher. Zeit schlügen. Es ist in diesem Morgenklang, ^ jetzt in tiefen Wäldern, ans besonnten Hügeln, am um tauschten Seegcstad, in lippigen Getreidetristen zu gleicher àit durch dm blauen Himmel des Sndlandes dahin weht, àas von der Stimmung, welche in dem schönereu Land Tirol über alle Hochgrate und Firner durch alle die heißen Thaler hindurch den weihevollen Nuf schickt, es liegt so kkwas GlaubcnseinheitssMlisik in dem unisonen Geläute von der Salzach zum Lech. Aber diese Romantik

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1865

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von Lichtend Farbe wiedergespiegelt. Gleichwie im Traumlande kindlicher Phantasie lilienweiße, leuchtende Engel über den Wolken schweben, welche die Geister welt von der dunkeln Erde trennen, so schössen die Sonnen blitze, wie Boten des allcrseligsten Wesens, durch diese Welt, in welcher nichts war, als dich gleißende Meer, der blaue Himmel, das brennende Gestirn nnd die Unendlichkeit der Berge. Heiße, verlangende Gedanken loderten in dem armen Menschenkind auf, das bewegt in Mitten dieser Herrlichkeit

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1865

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, vom grau umwölkten Himmel. Doch das soll mich nicht bestimmen, den Nachmittag etwa da unter den

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1865

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der durcb Edessas Fall entsetzten Christenheit anschloß. Doch vergaß er nicht, sich vorher eine Staffel in den Himmel zu bauen — denn ein Kreuzzug konnte dcn Waghalsigsten auf solche Gedanken bringen. Darum stiftete er drüben in Steingaden das Pramcnstratenserklostcr. Und in der That kam er der Himmelspforte ziemlich nah, denn wenn er eine tödliche Krankheit, die ihn schon im nächsten Jahre im beiliaen Land übersiel, sich nicht durch rasche Flucht nach Sicilicn vom Halse geschafft hatte, so hätten

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1865

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Punkten und Bahnen, verlangend hängst Du an mancher weitblickenden Berghohe, an mancher sanften Flußknimnmng im schattigen Wald; sehnsüchtig schaust Du in das himmel lichte Blau der Hochalpen, über denen die Sonne liegt und in allgemeiner Ahnung befragst Du Dich selbst, was die jetzt alle thun und treiben mögen, die, von der Ferne ver steckt, geschäftig unter Dir wimmeln. Wenn wir, eingedenk unseres Janusgesichtes, den Blick auf dein Wege voir Ambach nach Ammerland von Zeit zu Zeit auch südwärts

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1865

Page 138 of 469

Absätzen ihr sprudelndes klares Wasser herabstürzt, wie dunkel und kühl es in ihren Klüstungen, den Klammen, ist, wo alle Felswände triefen und hoch oben ein Greifen Himmel Zwischen dürren Tannen sich durchwindet, welche die Blitze der Alpengewitter versengt haben. Wenige Schritte, und wir haben eine kleine Erhöhung gewonnen, von der aus wir einen Ziemlich fern reichenden Rundblick genießen: Die Hügel um Starnberger- und AmNersee, das weite Flachland in blauen Wellenlinien, ^ sanft

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1865

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um sechs Uhr Schnaps und Bier. Jetzt sie betrunken, später wird gerauft. So nützlich und segensreich die vollendete Eisenbahn fast alle In treffen' einer Gegend sein mag, so demoras md wirkt die Genossenschaft, welche sie baut. ^heit, Todtschlag, Prügel und andere Dinge sind bei ^ter dem freien Himmel arbeitenden, buntZusamm'enge- ^à'felten Haufen viel häufiger als bei jeder andern Klasse ^ Handarbeitern. Es ist eine merkwürdige Sippe, die à der schweren Beschäftigung aus allen vier Himmelsrich

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1865

Page 243 of 469