¬Der¬ Prättigauer Freiheitskampf : den Prättigauern erzählt
214 „0, schau zum Himmel vertrauend hinauf zu dieser Frist, Der Gott, der war vou jeher, der sein wird und der ist, Der wird uns wohl beraten, wie er dem David that, Als er erschlug den Riesen, den stolzen Goliath!" — Da hoben hoch die Männer die. Keulen in der Hand: „Zum Kampf für Recht und Freiheit, für Gott und Vaterland!" Da knieten zum Gebete die Männer allzumal, Und hell am Himmel blitzte des Tages erster Strahl. „Zum. Kamps!" da sieh, ein Bote, er naht in hast'gem Lauf: „Der Feind
ist schon gewichen ziün Schlosse Castels hinauf." „Wohlan, wir wollen sehen, wie hoch der Mut ihm steht; Doch erst nach Saas zur Kirche, zu Predigt und Gebet!" 3. H'alrn sonntorg in Seecrs. lGekürzt-l Zu Saas in offner Kirche, die Bibel in der Hand, Da lehrt, statt Kapuzinern und München, ein Prädikant. Sie hatten ihn verborgen gehalten in ironnncr Hut .Bor seiner Widersacher fanatisch wilder. Wut. Es blickt sein Auge gen Himmel, es wallt sein greises Haar, Den Worten seines Mundes andächtig lauscht
die Schar; Da knien, gelehnt aus die Keulen, die Männer allzumal, Es bricht durch die hohen Fenster - der Morgcnsonne Strahl. „Du Herr der himmlischen Scharen, du Vater alles Lichts, Vor dessen Hauch die Welten zerstoben in ihr Nichts, Du Herr, der ferne, der nahe, der da bleibt in Ewigkeit, Wenn Himmel auch und Erde ...' sich wandeln wie ein Kleid: „Du Herr, der durch das Dunkel uns leuchtest mit deinem Wort, Du Herr, .der Arnum Zuflucht und der Bedrängten Hort, Herr über Hinunel und Erde. Herr