spannt er die stolzen Schwingen, und sein Augs späht. Weit über Berge und Täler, von den firn gekrönten Höhen des Nordens bis hinab, wo die Reben stehen, wo inmitten schimmernder Oliven wälder der See des Südens in ferner Schönheit blaut. Adler ! Tiroler Adler! warum bist du so rot? Der Kaiser ruft. Die Glocken läuten Sturm. Sturm in der Höhe, vom einsamen Wallfahrtskirch lein am Berg, Sturm durch die Täler, durch Straßen und Gassen der Stadt und der Dörfer. Der Sand wirt geht
wieder durch das Land und wirbt Freunde. Seine Laufzettel flattern wie Brandfackeln in den einsamsten Hof. Auf! Bauern! von Haus und Herd, von Weib und Kind! Haspinger, der Rotbart in der Kutte, spricht wieder zu euch, wie ein Sturzbach rollt und poltert seine Rede, hoch schwingt er das Kreuz, von dem der blasse Erlöser blickt. Aus blutigen Tiefen steigt das Neunerjahr. Die Bauern gießen Kugeln aus Blei, jede bereit, in das blühwarme Herz des verhaßten Feindes zu zucken. In den engen Tälern, an schwindelnder Felsen
Wand gedrängt, stehen die Tiroler. Der Feind droht in der Tiefe. Da kommt ein Jauchzen, hell und keck, dann ein Krachen und Donnern, die Felsblöcke stür zen mitten in den Feind, zerschmettern, vernichten, erlösen! Hort ihr das Jauchzen? Heute klopft wie der der Feind an die Steintore Tirols. Sie kommen aus allen Tälern, nicht mehr mit