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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 318 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
körper, und immer mächtiger arbeitete die Maschine: Mit Seiner Majestät an Bord ging es Volldampf voraus. Man wollte die Damenkajüte für den König räumen, doch Ernst der Dritte bat durch den Kapitän Priemflutsch, die Damen, die dort, statt die Schönheit des Sees zu be wundern, geschlafen hatten, sich ja nicht stören zu lasten. Darüber rief Frau Jette Groß-Koddrig aus Friedenau: »Det vafteht sich von selbst!« Der alte Kapitän Priemflutsch aber, der vom Schiffs jungen sich heraufgearbeitet

und nun schon siebenundvierzig Jahre im Dienst der Tillensee-Dampfschiffahrtö-Aktien- Gesellschaft stand, ließ sein Priemchen aus dem Mundwinkel fahren und sagte nur, echter Mundesohn: »Pfui du, halt'n Speicher!« Dann humpelte der Alle, vom Reißen dauernd Geplagte, wieder an Deck, breitbeinig wie ein echter Seemann, denn ,Ernst der Zweite' schwankte, trotz seiner Größe, immer leise auf dem meergleichen See, um Ernst dem Dritten das Schiff zu zeigen. Im Maschinenraum, aus dem heißer Brodem

ihnen entgegenschlug, fragte Seine Majestät den bärtigen Maschinisten Ernst Öler, der in blauen Leinen hosen, das Hemd offen, wie der König, wenn er aus dem Seebade kam, die ölglänzende Hand mit einem Putzwolle ballen militärisch grüßend an die ölglänzende Glatze hielt, wie lange er schon hier im Dienste stünde? Der antwortete erstaunt in der Weise des Volkes: »Sich mal ha, das kann man doch char nich verlangen, daß Seine Macheftät weeß, daß wir grab heit unsa Chubu- läum Ham! « Strahlend deutete

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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 300 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
lich körperlich Arbeitenden derbere Hände, den Gelehrten- und den Herren-Geschlechtern feinere Geistesgaben nnd schärfere Herrscherinstinkte angezüchtet, etwa wie die Riesen löffel der belgischen Rammler im Gegensatz zu den beschei deneren Ohren gewöhnlicher Kaninchen. Wobei keineswegs behauptet werden soll, daß der gemeine Stallhase nicht der Misch bessere, ja geistig höher stehende sein kann. Wie seltsam fern die Menschen einander sind, erfuhr Ernst der Dritte selbst. Wir wissen

, daß es seine Gepflogen heit war, aus armen Leutnantsjahren überkommen, wo Frau Siebenwurff, Bäcker Hefe, der Osterbauer, ja sogar Herr Moritz Schofel seine Freunde gewesen, mit dem Geringsten zu reden wie mit seinesgleichen. Da geschah es, als der selige Sommeraufenthalt auf der Schloßinsel dem Ende entgegenneigte, daß Ernst der Dritte von einer Besichtigung der neuen Talsperre in der Hohen Tafel unvermutet frühzeitig zurückkehrte. Die blonde Lore- Lene pflückte gerade in den Parkwiesen einen Feldstrauß für die Vase

auf dem Schreibtisch des Königs, der einfachste Blumen allen Treibhauskostbarkeiten vorzog. Der Storch schnabel des Fräuleins Notburga Reckzeh, dem der junge Herrscher am Sarge Ernsts des Zweiten den Ehrenplatz an gewiesen, bürgt dafür. Piephacke aber versorgte noch, nach dem Ernst der Dritte sich nach der staubigen Fahrt im See erfrischt, Badezelle und Wäsche, wobei er die Gelegenheit wahrnahm, Seiner Majestät nachzubaden. Nun war die Abwesenheit des Königs dazu benutzt wor den, die Möbel im Schlafzimmer

aufpolieren zu lassen, die bei jenem verhängnisvollen Bombenattentat des Badeofens einigermaßen gelitten hatten. Als nun Ernst der Dritte ein trat, schlug ihm ein ungewohnter Geruch entgegen. Unwill kürlich blickte er mißtrauisch zum Badeofen, von dem alles

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Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 247 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
besprach sich mit seinem Amtsbruder, dem zweiten Direk tor ialassistenten Doktor Neuordner, einem sorglosen jungen Kunftgelehrten voll absonderlicher Zukunstsgedanken. Prsfeffor Beffer-Weiß beabsichtigte, Ernst den Dritten für die alte Kunst zu gewinnen, Doktor Umhänger ihn für zarte Meister des neunzehnten Jahrhunderts einzufangen; die Absichten des Umftoßers alles Gegebenen, des Doktors Neuordner, sind zu erraten, galt doch für ihn, wie der brave Bürger jener geschichtlich gewordenen Zeit

kopfschüttelnd zu sagen pflegte: »Je verrückter, desto bester!« Man sieht, es scheint nicht ohne Bedeutung, wer nun Seim Majestät auf dem beabsichtigten Gange durch die Sammlung begleiten wird. Zwar bedrückte der Vorwerk kalender den armen Rer nach wie vor, doch eines Montags mußte der Besuch des Sigismund-Gymnasiums, zu besten hundertjährigem Stiftungstage, verschoben werden, weil im Schnlerheim der Anstalt die Masern festgeftellt worden. So hatte Ernst der Dritte unerwartet drei Stunden frei. Glück lich

wie ein Schuljunge, wenn das Griechische aussällt, beschloß er sofort, die Gemäldesammlung zu besuchen. Punkt zehn Uhr fuhr er an den einstigen Wunderkammern vor, fand jedoch das Tor verrammelt. Der Rauhreiter, der in seiner langen Dienstzeit wohl manchen Stall, aber noch nie eine Kunstsammlung gesehen, hatte keine Ahnung gehabt, daß Montags Scheuertag sei. (In Tillen scheuerte alles — wir kennen die Hofscheuerfrauen.) Doch Ernst dem Dritten, nicht gewillt, sich abweisen zu lasten, gelang es mit Hilfe

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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 481 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
Ernst der Dritte dankt dem 0berhosmarschall für all seine Mühe und nennt ihn »meine liebe, gute, alte Ex zellenz«. Wie ein Vater erscheint ihm der grade Mann, so gebeugt er auch steht bei der Last seiner hohen Jahre. Da sagt der Rex: »Sie haben uns so schön das Nest bereitet, nun sollen Sie auch der erste sein, der bei uns sitzt!« Aber wo ist die Königin? Sie tritt ein und greift, noch in der Tür, in das Nebenzimmer an die Wand. Jäh wird es nebenan dunkel. Sie hat das elektrische Licht

ausgeschaltet, in Öland sparsam erzogen. Ernst der Dritte nimmt seine junge Frau beim Kops, gibt ihr einen Kuß und spricht lächelnd zum alten Flimmer: »Das steht nicht im Vormerkkalender. Oder darf ich das auch nicht?« »Seine Majestät, der hochselige König pflegte zu sagen: .Ein König darf, wie jeder Mensch, alles, was sein Genüßen ihm erlaubt'.« Es geht zur Tafel. Die junge Königin hat Hunger. Währenddessen erzählen an der Marschallstafel die Glüst richen, die mit in Öland gewesen, von dem stillen

und schönen nordischen Land. Am liebenswürdigsten Seine Exzellenz General d. K. von Rauh, der mit solcher Standeserhöhung sich gleichsam gehäutet und den Hofschranzen gegenüber den Sabel eingesteckt hat, etwa wie ein Wilderer, zum Jäger ernannt, nun plötzlich fühlt mit der grünen Gilde, die er doch eben noch blutig bekämpft. Als nun der Ministerpräsident nochmals nach Seiner Majestät Befehlen fragt, sagt Ernst der Dritte, der ihn zerstreut in seinem Glücke wieder »Sturz« genannt: »Verzeihen Sie, Herr

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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 187 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
schmal, rechts von ihm Herr Oberlehrer Profeffor Doktor Patt und links Herr Rentner Doppelbauer, beide klein und breit, begrüßten Seine Majestät mit tiefer Verbeugung. Eine ansehnliche Menge Neugieriger, die ständig wuchs, wurde durch Polizeiwachtmeifter Marschfort und Wach mann Bissig I, um im Bilde der Stunde zu bleiben, im Schach gehalten. Ernst der Dritte reichte den Herren die Hand und fragte nach der Bedeutung einer Schmelzarbeit mit schwarzweißen Feldern, die alle drei Herren trugen

. Sie wurde ihm als Vereinsabzeichen entlarvt. Seine Majestät fand es sehr schön und paffend. Im ersten Stock, an dem man vorbeikam, stand eine Tür offen, und einige kleine schwärzliche Herren verbeugten sich tief. Schon wollte der König, in der Meinung, sie seien am Ziel, eintreten, als der Vorsitzende LandeSgerichtspräsideni a.D. von Rochade ihn erschrocken aufklärte, die Vereins räume befänden sich im zweiten Stock. Beim Eintreten erblickte Ernst der Dritte nur Scheitel und Glatzen, denn die Anwesenden

verbeugten sich tief. Er schloß klirrend die Absätze. Von den Damen fragte er Frau von Rochade (lang und schmal), ob sie auch Schach spiele, Frau Profeffor Patt (kurz und dick), wie lange sie verheiratet sei, die mütterlich runde Frau Rentner Doppelbauer aber, wieviel Kinder sie habe. Auf die belittene Antwort der fetten Frau: »Nee, aber, Eier Machestät, wir sind doch erscht seit'« halbe Chare verheiratet!« erwiderte Ernst der Dritte, wie eben ein natürlicher Mensch spricht

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Books
Category:
Fiction
Year:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Page 161 of 342
Author: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Place: Bozen
Publisher: Wohlgemuth
Physical description: 128, 210 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Location mark: 398
Intern ID: 72509
dich bei einem Arzte nicht wundern', entgegnete trocken der Doctor. — Wirklich, du hast Recht. Darum will ich dir, weil du gewiß noch nüchtern bist, deinen Kaffe kochen, bis einst zartere Hände dir diesen Liebesdienst erweisen.' Ein zorniger Blick des Doctors war die Antwort. Es pochte. Herr von Steinberger trat esn, ernst und gemessen, die Miene kaum zu einem leichten Gruße verziehend. „Darf ich den Herrn Doctor Um einige Worte unter vier Augen bitten?' begann er an der Thüre stehend und zupfte an seiner hohen

, Sie sind bereits ordentlich dafür bezahlt. Adieu Doctor!' Herr von Steinberger verließ das Haus eben so ernst und gemessen, als er es betreten und als er am Lehrer im äußern Zimmer ohne Gruß vorüber gegangen war, sah ihm dieser bedenklich nach und dachte sich: da hat mein Bruder einen dummen Streich gemacht und mir die Hoffnung auf den Unterricht der Kinder erst recht verdorben. Als der Arzt nach längerer Zeit aus dem Nebenzimmer heraustrat, gab er seinem Bruder einige Schlüssel mit den Worten: „Besorge

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