Ernst III. : Roman
körper, und immer mächtiger arbeitete die Maschine: Mit Seiner Majestät an Bord ging es Volldampf voraus. Man wollte die Damenkajüte für den König räumen, doch Ernst der Dritte bat durch den Kapitän Priemflutsch, die Damen, die dort, statt die Schönheit des Sees zu be wundern, geschlafen hatten, sich ja nicht stören zu lasten. Darüber rief Frau Jette Groß-Koddrig aus Friedenau: »Det vafteht sich von selbst!« Der alte Kapitän Priemflutsch aber, der vom Schiffs jungen sich heraufgearbeitet
und nun schon siebenundvierzig Jahre im Dienst der Tillensee-Dampfschiffahrtö-Aktien- Gesellschaft stand, ließ sein Priemchen aus dem Mundwinkel fahren und sagte nur, echter Mundesohn: »Pfui du, halt'n Speicher!« Dann humpelte der Alle, vom Reißen dauernd Geplagte, wieder an Deck, breitbeinig wie ein echter Seemann, denn ,Ernst der Zweite' schwankte, trotz seiner Größe, immer leise auf dem meergleichen See, um Ernst dem Dritten das Schiff zu zeigen. Im Maschinenraum, aus dem heißer Brodem
ihnen entgegenschlug, fragte Seine Majestät den bärtigen Maschinisten Ernst Öler, der in blauen Leinen hosen, das Hemd offen, wie der König, wenn er aus dem Seebade kam, die ölglänzende Hand mit einem Putzwolle ballen militärisch grüßend an die ölglänzende Glatze hielt, wie lange er schon hier im Dienste stünde? Der antwortete erstaunt in der Weise des Volkes: »Sich mal ha, das kann man doch char nich verlangen, daß Seine Macheftät weeß, daß wir grab heit unsa Chubu- läum Ham! « Strahlend deutete