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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 105 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
Kammersängerin Hulda Holpi (im bürgerlichen Leben Holprig) Sopran Kammersängerin Trachea Pastos (geborene Mirjam Bärmaul) Alt Kammersänger Rosenmund .... Tenor Hofopernsänger Knödel Baßbariton sangen unbegleitet vierstimmig unter Leitung »unseres« heimischen Tondichters Wolfgang Amadeus Wimmermann, der die Musik eigens zu dem Anlässe gesetzt. Da diese in Sep timenakkorden schwelgte, die Ernst der Zweite gewiß als Übel klang empfunden haben würde, griff unter den Zuhörern bei jeder bang

erwarteten Auflösung erleichterte Genugtuung Platz. Sobald nun wieder die Orgel brauste und die hohe Leiche eingesegnet worden von einem im Talar, den die dem Him mel besonders nahe stehende Mirabella von Wunderlich ihrer kurzsichtigen Prinzessin erregt als den Hofprediger Balsam entlarvte, trat der Ehrendienst ab, und zwei Lakaien nahmen seine Stelle ein. Für die weiteren Vorgänge mag die Hofansage sprechen: A. Die sterbliche Hülle Seiner Majestät des Hochseligen Königs Ernst

wird von der Hofdienerschaft aufgehoben, unter Vorantritt der Hofgeistlichkeit, gefolgt von: 1. Seiner Majestät dem regierenden König Ernst, 2. vom Minister des Königlichen Hauses, Exzellenz von Sturzacker, 3. vom Kabinettsekretär Regierungsrat Doktor Kleber, 4. vom Kammerdiener Seiner Majestät des Hochseligen Königs, Treu, in die Königsgruft getragen und dortselbst feierlich bei gesetzt. xo6

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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 262 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
am Tage nach der Tischlerrede erlebte sie eS, daß die Er nennung des Rittmeisters von dem Grimme von den zweiten Dragonern in Illzenau zum Leiter des Königlichen Stalles bekannt wurde. Ernst der Dritte erhielt nur Ausschnitte aus den Tages- blättern, wobei die Gefahr nahelag, der König möchte ein seitig unterrichtet werden. Als er nun seine Tischlerrede in einem solchen Ausschnitte aus dem .Staateanzeiger' wieder fand ohne jenen Irrtum, der ihm mit dem siebenundzwanzig- sien Tischlertage

unterlaufen, ließ er den Kabinettssekretär Teheimrat Doktor Kleber kommen. Der nannte die Weg- lasiung der Worte: »ich meine am siebenundvierzigften«, 'irrelevant«. Ernst der Dritte machte, seit er einem Vor träge des großen Sprachreinigers Professor Doktor Stil putzer beigewohnt, Jagd auf Fremdwörter. So antwortete er: » Sie meinen: unerheblich'... ,nebensächlich'... Ich habe es aber immer Verurteilt, wenn Abgeordnete ihre Reden Nachträglich verbessern, nicht an unwesentlichen'... ,unbe trächtlichen

' ... .belanglosen' ... Stellen, sondern weil sie, tvas sie in ehrlicher Wallung gesagt haben, später nicht ver treten wollen. Meine Dummheiten, so ... .gleichgültig' sie sein mögen, vertrete ich aber. « Der Kabinettsekretär glaubte zu entschlüpfen, indem er lenes Lieblingswort des Königs: »Kompromiß« gebrauchte. Ernst der Dritte suchte in seinem neuen Sprachreinigungs- brange nach einer Übersetzung, die er, der eben von Abgeord neten gesprochen, in »Kuhhandel« fand. Darüber mit sich selbst recht zufrieden

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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 139 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
zum ersten Male auch sei« seiner Thronbesteigung verließ Ernst der Dritte seine Haupt- und Residenzstadt. Hier sei erwähnt, daß er die Uniform der zweiten Dra goner mit Generalsabzeichen trug. Es traf sich nun aber, daß di« Korpsmanöver in der dicht »«gebauten Jllzebene sich abspielen sollten, und zwar rund um Sturzacker, Stammsitz des Landwirtschaftsministers. Dorthin war daß Hauptquartier Seiner Majestät gelegt worden. Ob Sturz seine Hand dabei im Spiele gehabt, mag unentschieden bleiben

. Wie wir den Mann kennen, hat es wenig Wahrscheinlichkeit. Er galt auch für sparsam und mußte es wohl fein bei zwei studierenden Söhnen und fünf Töchtern, die zu Begeisterung nicht eben Hinriffen. Gegen Abend wurde Sturzacker erreicht. Im ersten Kraft- wagen faß Ernst der Dritte mit feinem neuen Generaladju tanten, dem Rauhreiter; im zweiten Leibarzt Generalarzt Doktor Vagus, ein Leibdragonermajor in Gestalt des Grafen Schellenlaut, Kabinettsekretär Geheimrat Doktor Kleber, Puppchm und der zweite Mügeladjutant

, ein braver Ar tillerist, der aber keinem länger im Gedächtnis haften wird. Unterwegs erklärte Ernst der Dritte dem Rauhreiter: »Ich habe Sie ausgesucht, mein lieber General (das .lieber' kam als Reuerung zögernd, dann aber schnell dar über hinweghuschend heraus), weil Sie mir als erster die Wahrheit gesagt haben. Run bitte ich Sie, mir auch fürder- hi« die Wahrheit zu sagen! a fffttfffll Rauh hob die Hand an die Kopfbedeckung. Sturz erwartete den König auf der Rampe des einfachen Guishause-, rot, rund

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Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 158 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
der Regierunggrat von seiner Beurlaubung drahtlich zu- rückgerusen werde. Der Minister erklärte das für ausge schlossen, da der Beurlaubte in der Schweiz weile. Dabei verbeugte er sich lillenmaßig lief, um, offensichtlich Sieger, den Kampfplatz zu verlassen. Doch Ernst der Dritte hielt ihn zurück und befahl den KabinettsekrelLr zu sich: L Sorgen Sie dafür, daß Regierungsrat Bockbein binnen achtundvierzig Stunden zur Stelle ist. Mir persönlich ist dieser Bockbein ganz wurst, aber ich stehe

auch!«: Der Teufel, so zweimal bemüht, schien denn in der Tat seine Hand im Spiele zu haben: Die Frist von aàund- vierzig Stunde» verstrich, aber kein Bock streckte sein Bein zur Tür herein. Somit war nicht allein der Regierungsrat überfällig, sondern der Minister reis. Das sagte Ernst der Dritte de« Doktor Kleber. Run hätte man erwarten müssen, jener würde für den alten Mitarbeiter, dessen Schicksal sich vollendet, rief erschrecken. Nichts unrichtiger als dieses, und Wieder ward es offenbar, warum der Herr

Kabinettfekretär im Laufe der Jahre soviel Ministerien überdauert. Schnaufen- zog er den Schulterring hoch und riet Ernst dem Dritten, Doktor von Forficht auszufördern, auf EntlaffungSgefuch rinzureichen. Was geschah aber? Wie

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