Andreas Hofer oder der Befreiungskampf Tirols am 13. August im Jahre 1809 in 30 Gesängen
109 Dich kümmert, scheint es, nicht der Glaube, Der Priester Freiheit, Gottes Reich, Ob man das Beten uns erlaube, Denn jede Kirche gilt dir gleich. Dich kümmern nicht des Kaisers Rechte, Das Aufgebot, der Fahnenschwur, Du nennest uns der Baiern Knechte Und unfern Kampf Empörung nur. Du überhörst die lauten Klagen Born Bürger und vorn Bauernstand, Dass Fremde zu verderben wagen Selbst Schule und der Ehe Band. Das heiligste der Menschenrechte, Die Ehe ist ein Bund vor Gott. Wo bleibt die Sitte
, jene echte, Wenn jene nur der Feinde Spott? Was wird aus unfern Kindern werden, Wenn nicht die Kirche sie erzieht? Die größte Plage hier auf Erden, Und Ehrfurcht, Scham und Zucht entflieht. Denn Glauben, Schule, Recht und Ehe Die Fremden brachten irr Verfall, Der Sieg erspart uns Fluch und Wehe Und schützt die heiligen Güter all'. Wir kämpfen für die höchsten Güter, — Für Öst'reich's Ehre und Bestand, Der Kirche Freiheit, deren Hüter Der Papst zu Rom im welschen Land. Ihr Leute, Hofer schloss, bethöret