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Title A - Z
Title Z - A
Books
Year:
(1927)
Tiroler Bauernkalender; 22. 1928)
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Page 57 of 255
Physical description: 228 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur;
Location mark: II Z 59/22(1928)
Intern ID: 506121
Fieberträumen und mit glühheißem Leibe so dalag und der 'heilkundige Arzt schien sich mit den treuwaltenden Pfle gerinnen umsonst zu mühen, Gewalt über das tückische Gebresten zu be kommen. Es ward auch Gott, der Herre über Leben und Tod, in Andacht und Fröm migkeit vor dem Altar der Burgkapelle angerufen, auf daß er Hilfe sende und den dräuenden Sensenmann banne. Und endlich, endlich, es War ein wun dersamer Tag im neuen Maien, da brach das siegende Leben die würgende Kette und Frau Margret

schlummerte ruhig, aber mit bleichen, schmal gewor denen Wangen der Gesundung ent gegen. Doch blieb ein Hofes (öift von der Krankheit zurück. Dann und wann kamen wieder Schauer des furchtbaren Fiebers, manchmal heftiger, manchmal schwächer und die Lebenslust schien nicht mehr in dem ehemals so prangenden Körper Frau Margarets eine Wohnstatt nehmen zu wollen. Der seltsam an sprechende Wohllaut ihrer Stimme war gebrochen und fast nie hörte man ihr perlendes Lachen. — Da erzählte das Weib des Torwach- tels

von einem Einsiedel, der gar fromm und heilig in seiner Klause leben und schier Wunder wirken könne. Gar vielen Leuten hätte er in arger Bedrängnis wunderbar geholfen, vielleicht könne der gottgeweihte Mann auch der hochgnä digsten Frau Herzogin raten, auf daß wieder die Sonnen strahle in ihr Leben. Und also brach man auf und trug Frau Margreten fürsorglich in einer Sänfte zur stillen, wegablegenen Klause des Eremiten und unterrichtete ihn über das Unheil, das über dem Leben der Herzogin schwebe

. Der gotterleuchtete Mann wünschte mit der -Frau Herzogin allein zu sprechen und so zog sich das Gefolge derweilen in den kühlen Schatten des Waldes zurück und harrte wunderlich auf die Herrin. Der Einsiedel war aber auch ein kluger Mann. Er wußte, worin die böse Krankheit Wurzelte, da er die Herzogin kannte aus einer Zeit, in der er selber noch ein hochgeborner Ritter gewesen, so manchmal auf tollen Festlichkeiten in der Trabantenschar der von ihrem Gatten so Verlassenen war und auch aus dem Borne des Lebens

des Heils zu vertiefen ^ bemüht waren, gehört habe, in einem von der großen Heeresstraße weitabgelegenen Tale sei solch ein Wunderquell, der die ärgsten Fieberhitzen heilen könne. Bei dieser Botschaft leuchteten die dunkeln Augen der Leidenden auf und ihrem Mund entfuhr ein erleichternder Seufzer. Gar ernstlich aber setzte der Gottes mann seine Rede fort: Die hochedle Frau, durch Gottes Gnaden zu hohen fürstlichen Würden erhoben, möge ihm verzeihen, wenn er noch ein klebriges sage und ihr eindringlich

1
Books
Category:
Fiction
Year:
[1895]
Von Mühlbach nach Klausen : Touristengeschichten aus Tirol
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Page 36 of 149
Author: Ubl, Emil / von Emil Ubl
Place: Leipzig
Publisher: Payne
Physical description: 150 S.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: Die Geschichte vom alten Egoisten.Wie Herr Kovars seine Frau fand. Der Doppelgänger. Die Wiedertäufer im Lüsenthale. - In Fraktur
Location mark: II 3.573
Intern ID: 191627
—K— 34 Punkte der Koketterie die gewiegteste und routinirteste Theater- Prinzessin einer Residenz in Schatten stellen. Drückte sie bei Tische ihrem Nachbarn zur Rechten die Hand und sandte sie gleichzeitig die vielversprechendsten Blicke auf ihr Gegenüber, so konnte man sicher sein, daß sie mit der Spitze ihres seidenbeschuhten Fußes den ihres Nach bars zur Linken streifte, welchem dann die Berührung mit dem warmen Fuße der schönen Frau das Blut zu Kops und Herzen jagte und es schneller kreisen

machte. Wußten wir auch alle, wie es Frau Regina mit uns trieb, so ließ doch keiner von uns jungen Leuten von ihr. Jeder hoffte der Auserwählte, der Beglückte dieses schönen Weibes Zu werden, dessen ganzes Gebaren ja den Stempel der größten Leidenschaftlichkeit an sich trug und auf unbe grenzte innere Glut schließen ließ. Ihr Mann, ein Halbengländer, mit galligem Teint und immer Zu Boden geschlagenen Augen, war mit seiner klei nen Figur und dem nervösen Zucken um Augen und Mund ein schlechtes Pendant

für diese stolze Salon-Göttin. Rasend verliebt in seine Frau, brachte er ihr damit das größte Opfer, daß er seiner angeborenen Schmutzerei und Knickerei Gewalt anthat, indem er duldete, daß seine Frau ein offenes Haus und man kann sagen, für die Offi ziere der Garnison und Umgebung auch stets offene Tafel hielt. Seine Liebe hielt gleichen Schritt mit seiner Eifer sucht, die er zwar so viel als möglich zu verbergen trachtete, die wir aber dennoch nur zu gut bemerkten und auf jede Weise herausforderten

und reizten. Im Ganzen war er als Hausherr eine Null, eine absolut lächerliche Figur; er machte den Eindruck, als ob er das Gefühl nicht los würde, Jeder mann im Wege zu stehen. Wie viele Andere, so hielt auch mich Frau Regina in

2
Books
Category:
Fiction
Year:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Page 131 of 206
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.438
Intern ID: 64996
sangen könne. — Frau Hedwig hatte nichts vergessen; sie wollte 'alles wieder richten, wie es ehedem gewesen. — Sie malte sich in Gedanken die Überraschung und Freude ihres Gatten aus, und ein seliges Lächeln huschte fortwährend über ihre Züge. Die Sonne neigte bereits stark nach Westen, aber Hed wig konnte es kaum erwarten, bis sie unterging. Endlich war das Tagesgestirn hinter der Wolkenrast versunken, und blaue Schatten rückten an der Talwand empor. Je dunkler die Schatten s'ch färbten, desto

ungeduldiger wurde die Frau. Als die finstere Nacht ihren schwarzen Mantel Wer die Berge Zog, bemächtigte sich der jungen Frau eine fieberhaste Unruhe. Sie stand am Fenster, schaute hinaus in die schwarze Nacht und zitterte an Men Gliedern. — Da sah sie plötzlich ein Licht von draußen hereinkommen. Es blitzte näher und näher und wandte sich schließlich gegen den Berg heraus. — Run konnte sich die Frau nicht mehr halten, sie stürzte hinaus und eilte dem Lichtschein entgegen. Drunten im Birkenwäldchen traf

sie mit dem Lichte zusammen. Schon von weitem schrie sie: „Raimund!' „Ho!' machte der Knecht mit der Laterne. „Bist nur allein, Hans?' keuchte die Frau. „Ja!' ,Mo ist denn Raimund? Fehlt etwas?' „Fehlen tut nichts — aber den Mann Hab' ich ver loren.' ,Mieso denn? Wo denn? Red' g'rad' nur!' „Ich Hab' ihn in der Früh vom Gerichtshaus abge holt,' erzählte der Knecht, indem er stehen blieb; „beim Wßlwirt haben wir eine Jause genommen. Da Hab' ich erzählt, daß Ihr den Hochrainerhos gekaust und alles so schön

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Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Page 67 of 313
Author: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Place: Brixen
Publisher: Weger
Physical description: IV, 307 S.
Language: Deutsch
Subject heading: s.Mariendarstellung
Location mark: II 97.897
Intern ID: 169676
des Alko vens, die heil. Anna liegt auf einem Bette. Vasari sagt: „Einige Frauen bedienen sie;' aber in Lasinio's Stich findet man sie nicht. Im Vordergründe giesst eine Dienerin Wasser in einGefäss; zwei andere sitzen da und halten das Kind. Eine vornehme Frau, im Florentiner Anzug des fünfzehnten Jahrhunderts, tritt mit vier andern — lauter Proträts, und, wie bei Ghirlandaio ge wöhnlich, ohne an der Handlung selbst Theil zu nehmen — ein. Die Frau im Vordergrunde soll nach der Tradition Ginevra Bend

, welche wegen ihrer Schönheit berühmt war, sein. In der Moriz- kapelle zu Nürnberg befindet sich ein dieses Ereigniss darstel lendes Gemälde von Israel van Mekenen (Nr. 6). In einer weiten Halle, deren' Grund sowie der aufgehangene Teppich Gold ist, hat so eben Maria das Licht der Welt erblickt. Eine Frau hält der Mutter das Kind hin, während eine andere schon bereit ist, es mit dem wärmenden Tuche zu umhüllen. Im Vor der gründe sind drei Frauen mit der Bereitung des Bades beschäftigt

; eine derselben untersucht die Wärme des Wassers, das ein Mädchen in das Badbecken giesst. Am Bette erzählt einer ältere Frau eine wahrscheinlich erst zum Besuch eingetretenen vo»._ den glücklich üb erstandenen Gefahren. Alles in diesem Bilde ist mit den grössten Fleisse ausgeführt. Die Köpfe, Gewänder, wie die Handlung selbst, zeichnen sich durch grosse Wahrheit aus; die Farben sind so dünn und leicht aufgetragen, dass der ganze Entwurf mit der Kohle, durchgängig mit freier Schraffirung gezeichnet, durch die Malerei

6
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
[ca. 1900]
Beiträge zur Kunstgeschichte Süd-Tyrols
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Page 6 of 18
Author: Schmölzer, Hans / Hans Schmölzer
Place: Wien
Publisher: Hof- und Staatsdruckerei
Physical description: 18 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Trentino ; s.Kunst ; z.Geschichte
Location mark: III 107.253
Intern ID: 226633
Würde. Weniger bedeutend ift das folgende Bild, die Geburt der Gottesmutter dar- fteilend, auch ift das Colorit desfelben mit feinen fchillcrnden Tönen weniger einheitlich. Eine Frau zieht den Vorhang von dem Bette weg, in welchem die Wöchnerin halb aufgerichtet ruht. Vor dem Bette liegt in einer Wiege das Kind. In dem dritten Bilde der Reihe, dem Tempelgang Marias, macht fich in dem flatternden Mantel der Jungfrau, welche die Heile Truppe hinauffteigt, und in dem weitausfehreitenden Zacharias der oben

und letzten der obern Reihe, welches die Heimfuchung darftellt, fällt wieder befonders die unruhig brüchige Gewandung der Elifabeth und eine junge Frau rechts im Bilde durch ihre vornehme Haltung, den edlen Fluß der Gewandung und die Anmuth ihrer Züge auf. Wieder von der Eingangsfeite beginnend, find in der untern Reihe zuerft die Geburt Chrifti und die Anbetung der Könige dargeftellt, welche Bilder aber beide fehr bcfchädigt find, jedoch befonders in dem letztern fchlanke edle Körperformen erkennen

bekleidet und auf dem Haupte eine dreifpitzige rothe Mütze. Vor ihm kniet eine Mutter, ihr Kind im Arme, für deffen Leben fie bittet; doch ein Soldat fchlägt ihm den Kopf ab. Während in der Mitte des Bildes eine andere Frau, die ebenfalls in die Knie gefunken ift, ihr Kind lebhaft an die Bruft drückt, um es dem Streiche des Schergen zu entziehen, bejammert eine andere ihr bereits erfchlagen vor ihr liegendes Knäblein. Die Vertheilung und Anordnung der Figuren im Räume ift eine vorzügliche

8
Books
Category:
Fiction
Year:
1908
Streiflichter : Novellen und Geschichten. - (Pohls allgemeine Volsbücherei deutsch-österreichischer Schriftsteller ; Jg. 1. Bd. 3)
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Page 37 of 148
Author: Schullern, Heinrich ¬von¬ / von Heinrich v. Schullern
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Prachatitz
Physical description: 144 S.
Language: Deutsch
Location mark: I 3.465
Intern ID: 73928
hochprosaischen, dickrandigen Brillen bewaffnet. Der Un- glückselig?, sah aus wie ein Bücherwurm vorgeschrittener Sorte, wie ein allzufrüh der Gelehrsamkeit mit Haut und Haar Verfallener. — Was also konnte er inmitten der eleganten Kauseure bedeuten? Und doch fing er alsbald an, etwas zu bedeuten. Die von jedermann als hübsch, von einigen glühenden Verehrern sogar als schön anerkannte Frau Rätin Elbinger glaubte nämlich die höchst sonderbare Wahrnehmung ge macht zu haben, daß der Altmodische

, die stille Liebe eines stillen Mannes zu sein, ganz allein sein Denken zu erfüllen und seine Träume zu verschönen. Ehe diese Ada mit dein triumphierenden Lächeln einer echten Coupon schneiderin angekommen war, hatte die Elite der Herrenwelt vor ihr, der schönen Frau Elbinger auf den Kniea gelegen. Und wenn sie auch natürlich als verheiratete Frau nicht darauf ausging, Eroberungen zu machen — dieses plötzliche aus dein Zentrum des allgemeinen Interesses Verdrängt werden und zusehen müssen, wie sich gerade

die elegantesten Kavaliere um einen neuen Stern scharten, hatte etwas arg Kränkendes an sich. Also bereitete es Frau Elbinger ein eigenartiges Vergnügen, der Freundin mitzuteilen, daß sie den Altmodischen merkwürdigerweise wie einen Schatten überall hinter sich habe. Fräulein Holzheim, die

10
Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
(1902/1905)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
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Page 220 of 594
Author: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Place: Innsbruck
Publisher: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12 In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Location mark: III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
Intern ID: 483812
magere Jahre, in denen ihn Liebe und Starkmut seiner Frau vor dem Verkümmern bewahrte. Wie hübsch schildert sein Verehrer Hofrat Führich das stille Künstlerheim: „Die Familie mehrte sich. In den Räumen des alten Burglehenhauses saß er an langen Winterabenden am warmen Ofen, den Kindern Geschichten erzählend oder mit ihnen Poccis und Görres' Festkalender, Spekters Fabeln durchblätternd oder unter den begierigen Blicken der Kinder in wenigen Augenblicken Bilder zu Geschichten und Märchen zeichnend

. Das kindische Spiel war Keim und Vorbote einer weit späteren, erfolo- und freudenreichen Arbeit, der Hefte „Fürs Haus'.' Krankheit seiner Frau verzehrte die für die geplante Jtalienfahrt zurückgelegten Sparpfennige; zur Erholung gieng's ins böhmische Mittelgebirge und die da geschauten landschaftlichen Schön heiten brachten einen merkwürdigen Umschwung in des Künstlers Stimmung. Er hatte gefunden, daß auch deutscher Boden gar viel des Schönen bot; seine fast krankhafte Sehnsucht nach dem Süden war gebrochen

sollte er nach Gottes Ratschluß allein weiterwandern „zum Ziele'. Der Tod seiner, geliebten Frau traf ihn furchtbar schwer; und doch, welch schönes Ergeben in den Worten, die er damals in sein Tagebuch schrieb: „Die Aussprüche unseres Her-rn stehen da wie liebliche Sterne .... des Heilands , eigene Auferstehung wie ein Morgenrot am Himmel. — Aber mehr als dieses Ahnen gibt mir die Lehre meiner Kirche aus Grund der Schrift, die Jahre vor der Kirche selbst, welche ist die Gemeinde der Erlösten im Himmel und auf Erden

12
Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Marion Flora : Roman
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Page 396 of 406
Author: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. Verl.- Anst.
Physical description: 397 S.. - 15. und 16. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-16.821
Intern ID: 72521
ken, die nicht hell sind. Denn das, nach dem ich mich ein langes Leben lang gesehnt, habe ich erreicht, und das zu sagen, glückt mit siebzig Jahren nicht vielen. Manches hätte früher kommen können, ja, manches auch anders. Aber im ganzen und großen ist es doch gut geworden, und so ist es schön.« — „Heinz.' „Ja.' Frau Luisl ruft vom Flur herauf. „Der Meßnerknecht ist da, er sagt, du hättest ihn bestellt.' „Stimmt schon,' gibt Heinz Flora zurück und geht die Treppe hinab, „weißt, Luisl

, er soll nur ein bißchen die Lindenäste stutzen, die zu viel Schatten machen.' „Wie?' Frau Luisl hat noch mit ihren sechzig Jahren das alte, kräftige Temperament, die hellen, blitzenden Augen. „Nein, Heinz, daraus wird nichts, den Linden lasse ich nichts tun.' Und da Heinz wohl fühlt, er käme gegen ihre ent schiedene Art nicht auf, probiert er es auch nicht lang und schickt den Karl dafür in den Garten hinüber, .drü ben gebe es auch etwas zu tun/ „Aber daß du mir,' ruft Frau Luisl dem Knecht noch eindringlich

Zu, „ja die Linden nicht anrührst.' Der Mehner Karl versprach's. Und ging. „Pfui,' sagt nun Frau Luisl, gerade so, als wäre sie ein wenig erzürnt, zu ihrem alten Freund, „was du mir da antun wolltest. Und so hinter meinem Rücken. Ach geh,' schnitt sie ihm jeden Verteidigungsversuch

15
Books
Category:
Fiction
Year:
[1930]
Jutta von Straßberg : eine Erzählung aus der heimatlichen Vorzeit
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Page 34 of 40
Author: Obrist, Johann Georg / von Joh. Georg Obrist
Place: Innsbruck
Publisher: Jenny
Physical description: 39 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.021
Intern ID: 73301
Walthers Mutter, Frau Hildegard, hatte sich in den Schloß garten begeben, dessen Lage einen wunderprächtigen Ausblick auf die keineswegs reizlose Gegend gewährte- denn das Stev- zinger Moos ist zwar nur ein unfruchtbarer Dumps zu nennen, aber in landschaftlicher Hinsicht macht ' es nicht den öden, un heimlich düsteren Eindruck, der sonst wohl solchen Moorgegenden eigen zu sein pflegt. Eine seltsame Beklommenheit hatte sich der ' gefühlvollen Burgfrau bemächtigt und vergebens suchte

und bald auch vom Türmchen der Schloßkapelle des gegenüberliegenden, im Strahle der uirtergehenden Sonne so herrlich schimmernden Sprechensteins. Sie faltete fromm ihre Hände zum Gebet und flüsterte halblaut den englischen Gruß vor sich hm. Die hellen Töne der Glocken waren verklungen und wieder lagerte sich Ruhe über Berg und Tal, die Schatten der Däm merung sanken dunkler und dunkler von den rötlich 'funkelnden Hohen herab und der guten Frau ward noch wehmütiger umZ Herz. Sie wußte nicht wamm

. Es War merklich kühl geworden und Frau Hildegard stand schon im Begriffe, die trauliche Kemenate aufzusuchen, — da, — was war das? Es scholl wie rascher Hufschlag. .Kehrte Walther Mrück oder nahten sich späte Gäste? Aber weshalb in so fliegender Elle? Sie lehnte sich über die Brüstung der Gartenmauer und wandte ihre Blicke dem Torweg zu, woher sich der Schall eines galoppierenden Renners vernehmen ließ. Und nun gewahrte sie auch das Pferd, das in so rasender Schnelle dem Schlosse zustürmte: es faß kein Reiter

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