¬Die¬ kirchliche Kunst in Wort und Bild : praktisches, alphabetisch geordnetes Handbuch für Geistliche, Lehrer, Künstler, sowie für Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Paramentenvereines
sanft auseinandergehalten werden. Öfter steht vder ruht der Heiland im Grabe, umgeben von seinen Martyrwerkzengen, seinen Waffen, durch die er den Teufel besiegte, hinter ihm das Kreuz (Bild 375 f.). In Dürers „großer Schmerzensmann', der auf einem Steine sitzend das Haupt mit der Rechten stützt, herrscht eine derbere Darstellung vor. Häufig findet sich ein Erbärmebild bei der sogenannten Messe des heiligen Gregor des Großen. Vergleiche Gregor der Große, Veronika. Übers Eck gestellt
ist eine vier- oder mehreckige Platte und ein Pfeiler, wenn sie nicht mit einer Fläche sondern einem Ecke dem Be schauer gegenübersteht (Bild 160, 348). Eàìlltt. Um mit der vierseitigen Fußplatte nnd dem darauf ruhenden Nundstab der attischen Säuleubasis eine Vermittlung ans den vier Ecken herzustellen, bediente sich der romanische Baustil be sonders im 13. Jahrhundert anch in Italien, selbst die Spätgotik, eines Ansatzes, der im Laufe der Zeit vou einem rohen Knollen (Bild 178) zu einem Blatt (Bild 276
, 349, d78 f.) oder zu Tiergestalten ausge bildet und in der Gotik pyramidenförmig wurde. eignen sich um Altäre, Kelche, Monstranzen, besonders die Lunula, Reliquiengesäße, Buchdeckel, Mitren, bischöfliche Ringe und der gleichen zu schmücken. Hahen sich hierüber aus ältester Zeit fast nur Bild 37S. Erbärmde- bild von A. Dürer. schriftliche Nachrichten erhalten, z. B. im Leben der Päpste von Anastasius Biblio- thekarius, so finden wir von der merowin- gischen Periode an in Kirchenschätzen
und Sammlungen manche mit edlen Steinen besetzte Werke der Goldschmiedekunst, deren Einfassung oft aus Blumen und Blättern gebildet ist (vergleiche Bild 260, 297). Bei Ankauf von Edelsteinen muß man vorsichtig zu Werke gehen, weil Fälschungen nicht selten vorkommen. Rote, blaue und grüne Steine sind nämlich oft nur gefärbte Glasmasse, welche unter dem Namen „Straß' bekannt ist und Edelsteine nach ahmt. Daher bedinge man sich vor Ab schluß des Ankaufes aus, zu versuchen, ob man durch eine feine Feile
oder einen Feuerstein aus einer Kante die zu kaufenden Steine ritzen kann, wobei man sich zur Untersuchung der Wirkung eines Vergrößerungsglases bedienen muß. Der Verkäufer kann keinen Schaden leiden, Bild 376, Erbärmdebild. Holzschnitt d. 16. Jahrhunderts.