¬Die¬ kirchliche Kunst in Wort und Bild : praktisches, alphabetisch geordnetes Handbuch für Geistliche, Lehrer, Künstler, sowie für Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Paramentenvereines
war die eigentliche „Totengriift'. So wohl aus der romanischen wie gotischen Periode erhielten sich in allen Ländern Friedhofs- oder Michaelskirchlein (Bild 473), oft mit erkerartigem Altarraum im oberen Stockwerk. Sie werden in Österreich Karner genannt, wahrschein lich von den Totenschädeln und Gebeinen, die im unteren Räume (Gruft) aufbewahrt wurde». Grundform ist das Qnadrat oder Rechteck, seltener die Kreisform oder eine Verbindung im Altarranm mit dem Kleeblatt (f. Rund kirchen), wie zu Münster
die Apsis erkerartig wie bei den Bargkapellen vor (Bild 47Z). Pracht voll sind einzelne Karner in Niederösterreich. Hervorragende Beispiele ans der Gotik sind seltener, zu den zierlichsten gehört die Doppelanlage zu Donnersmark in Ungarn, zu Hallstadt und zu Meran, welch letztere in Achtecksform ausgeführt ist. Mitteilungen I, 53; III, 263; IV, 47; V. 337; XII, 146 ff. N. F. IV, 75 f. Otte, Archäologie I, 23 f. Keppler, Archiv IX, 5 f. GrauS, Kirchenschmuck I, Nr. 6 f.; XX, 145. Ah, Kunstfreund Xll
, 76. ein breiter, in der Regel verzierter Streifen, der besonders im Gebälk zwischen Architrav und Kranzgesims sowie unter dem Dachgesimse der Kirchengebäude hinläuft. Schon an den Basiliken schloß sich hier eine Reihe von Rundbogen an die Lisenen an (Bild 177). Letztere treten in der romanischen Periode nur iu Abständen aus, so daß eine größere Auzahl kleiner Bogen aneinander gereiht erscheint als sogenannter „Rundbogensries', welcher immer reicher ausgebildet wird, so daß die einzelnen Bogen auf verzierten
Konsolen ruhen oder Bild 473, Sk. Michael in Völs, Tirol.