Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
V, Das Ende. neuerdings aufgestachelt habe 1 ). Man sieht, der König war über die Tiroler noch immer aufs heftigste aufgebracht und beurteilte sie ungerecht, er schöpfte sogar Verdacht, wo kein Grund dazu vorlag. Aber er war zu einer gewissen Nachgiebigkeit bereit. Wir erwähnten oben, wie der Kronprinz Ludwig sich für den Frieden und eine Annäherung der Gemüter aussprach. Wohl im Einvernehmen mit seinem Vater trug Ludwig dem General Raglovich auf, in Tirol bekannt zu machen, dafs der König
ihm gesagt habe: „er habe gefunden, dafs ein grofser Teil der Beamten in Tirol keinen Teufel tauge, nur drei Landrichter von allen, die was werth wären ... Alle Mönche, die sich gut aufführten, alle anderen kirchliche Gebräuche wolle er den Tyrolern lassen' 2 ). Eifersüchtig überwachen die Franzosen jede Tätigkeit der zurückkehrenden bayrischen Beamten in Südtirol. Vial hat mr Anzeige gebracht, dafs ein bayrischer Beamter im Etschkreise die sofortige Bezahlung der Steuern angeordnet hat. Der Vize könig
Gelegenheit zu ergreifen und ihn in Mailand solange fest zuhalten, bis die Entscheidung über Tirol gefallen ist'). Auch die französischen Generäle in Tirol taten alles, um im Volk gegen Bayern Stimmung zu machen (i ). Doch auch die bayrische Re gi e r u g setzte ihre Bemühungen fort. So wufste sie e& EU erreichen, dafs die Stadt Trient dem König eine Ergebenheits» 1) Au Eugen 1809 Nov. 9, a. a. 0, 185. 2) Or. I. F. Eibl. Ferd, 2730, Nr. 56. 3) In Nap. 18QB Nov, 23, Mém, et Corr. du Pr. Eugene 6, 260