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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Ernst III. : Roman
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Page 306 of 487
Author: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg von Ompteda
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Dt. Verl.-Anst.
Physical description: 482 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-19.706
Intern ID: 88441
Erstaunlich blieb nur, daß der Tischler alles daransetzte, vor seinem Verduften den König noch einmal zu sehen. In der Tat gelang es Herrn Schellack, wie, wird wohl immer unaufgeklärt bleiben, seinen Lebensretter auf der Treppe abzufangen, als der zum Esten ging, mit jener bis weilen mehrstündigen Verspätung, wenn der Kurier unver mutet Eiliges gebracht. Was König und Genoste miteinander gesprochen, ist nie völlig ans Licht gekommen, immerhin war die Schallleitung im Treppenhaus nicht schlecht

, wodurch fest steht, daß Herr Joseph Schellack Ernst den Dritten nicht eben sehr klastenbewußt angefleht hat, ihn nicht »unglücklich zu machen, er habe es char nich so che me int». Überliefert ist die Antwort des Königs: »Es war mir sehr lehrreich, auch mal eine andere Mei nung zu hören, als ich sonst zn hören bekomme. Haben Sie ja keine Angst. Ich verspreche Ihnen volle Verschwiegen heit. « Der rote Tischler hat die Schloßinsel nie wieder betreten, aber jener Politurfleck ist noch heute zu sehen

, vielleicht echt, am Ende auch erneuert, etwa wie das Glas im Schachklub »Springer«, aus dem Seine Majestät niemals getrunken. Wer soll in unseren unsicheren Zeiten Wahrheit und Über lieferung scheiden? Wußte Herr Schellack — und damit kehren wir zum Anfang zurück - so wenig von einem Offi ziers- und Königswort? In der Tat hat Ernst der Dritte sein Versprechen gehalten. Nur dunkle Andeutungen mögen sich auf den Tischler Joseph Schellack beziehen lasten. So einmal — längst war es Winter, ja bald Frühling

gewor den, und das königliche Hoflager wieder nach Tillenau zu rückverlegt -, als man am Hofe von der Zunahme roter Stimmen gesprochen und Seme Majestät schmunzelnd nach dem verschollenen Tischler fragte. (Fast erwartete man, er

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