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Author: Seidl, Johann Gabriel / von Joh. Gabr. Seidl

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Notations: Bd. 1 und 2 geb. in 1 Bd. - 1. Wanderungen durch Tyrol. Mit 30 Stahlstichen. 1840. 2. Steiermark. Mit 30 Stahlstichen. 1842

Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde ; g.Steiermark ; s.Landeskunde

zöge, welche den Horizont gegen Norden bilden, erinnern fast an das Kolorit des italienischen Himmels. Den Fuss des grossen, Westlich schroff abfallenden, östlich mehr abgedachten Felder ges, der die Veste trägt, umgiebt der Flecken Riegersb urg (Reckersbirg), dessen ernste Kirche in einer Seitenkapelle die Gebeine der Letzten des Namens Purgstall und ein schönes Bild von Knppelwieser bewahrt. Wie ausgedehnt die merk würdige, nunmehr dem Fürsten Franz von Licht enstein ge hörige, Burg sei

begonnen und im J. 1613 voll endet. Ein trotziges Mannweib, deren lebensgrosses Bild jetzt ei nes^ der Gemächer von Hainfeld schmückt, nämlich Katharina Elisabeth Freiin von Galler, allgemein im Lande die „schlimme Liesel' genannt, brachte das riesige Werk zu Stande *). Gefan gene Türken arbeiteten im Schweisse ihres Angesichtes an den auern, an welchen der Ungestüm ihrer Landsleute künftighin cm gewaltiges Hemmniss finden sollte. Sieben mächtige Thore ii ren stufenweise zu den einzelnen Bauten

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[1840/1842]

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dass jedes Haar auf seinem Schädel sich emporsträub te, — ,, g Herr, nimm wieder hin dein Theil, dazu will ich auch mein Th eil dem Kloster Fridolins vergaben!' — Da war dem Rechte Süh~ und geschehen, und der Heilige brachte den Todten wieder zur Muhe, und das junge Stift von Sickingen erhielt doppelt, was ihm entzogen worden. Am Eingang in die Wallfahrtskirche zu Rankweil hangt noch ein kümmerliches Bild, mit dem Texte der Legende« Für den Historiker mag der Umstand merkwürdig sein, dass ganz

Gla- rus mit Land und Leuten, Einkünften und Rechten bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts nach Seckingen gehörte und noch des Heiligen Bild, den Mönch, im Wappen fahrt. Ich selbst erin nere mich noch, am 6. März, als dem Tage des heiligen Fridolin, zufällig eine Fastenrede gehört zu haben, welcher diese Legende sum ergiebigen Stoffe diente. Hier begleitet uns schon links, in nicht allzuweiter Entfer nung, der Altvater Rhein, hier freilich nur erst Jüngling, indem er, den Hochgebirgen Graub

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vollen steigert. Als der Sänger der göttlichen Komödie, aus Flo renz verwiesen, im Schlosse Lizzana bei Wilhelm von Castelbereo sich aulhielt, entlehnte er für das Zerwürfniss im Höllcnreichc von diesen Slovtni das Bild und sagte, sie sei Dem Bergsturz gleich bei Trento, der den Schoos Der Etscb vordem dort angefüllt, entstände« Durch Unterwüblimg oder Erdenstoss * Wo Juan vom Berg, auf dem die Trümmer stunden, Am steilen Felsen keinen Pfad entdeckt, Der niederleite zu den ebnen Landen, Tiefer

Ufer-Umgebungen einer Meeres bucht ähnlieh sieht. Auch das Bergschloss Pen e de, an welchem unten die Strasse vorüberzieht, gibt ein Bild einfach grosser und schöner Linien. Wir begrüssen unsere einzige Station für heute, das Fischer- und Schifferdorf Tombole. ,,Hier ist es gut sein, hier lasst uns Hütten bauen !' rief ich unserem Freunde zu s die Rolle des Cicerone ihm abnehmend. Selten besucht, von dieser Seite und gerade hier so eigen- thünilich und einzig, breitet sich der Gardasee

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anderer werthvoller Geschenke, eine prächtige mit Perlen und Edelsteinen besä'te Monstranz, ein alles Bild, aus König Lud wigs Zeiten, die silbernen Büsten des Kaisers und der Kaiserin, silberne Leuchter, Kronen und Ringe von Gold und Edelgestein, goldene Herzen in Handgrösse und noch grössere Yotivspenden von kostbarem Metall u. s. w. sich auszeichnen. Auch findet man hier die goldene Feder des berühmten Dichters und Predigers Lud w. ZachariasWerner, welche diesen seltsamen Mann, als er sie vom Erzkanzler Karl

, den Holzaufzug, die Schlussstrecke der Poststrasse gegen Norden zu, den Calvari en ter g, welcher eine schöne Uebersicht des Marktes darbietet, ha ben wir schon im VorüberBtige kennen gelernt. Geben schon diese nächsten Umgebungen ein liebliches Bild besonders für fromme Anregung, so erhöht sich dieser Eindruck noch heim Hinblick auf die entfernteren Gebirge, welche mit ihren erhabenen Formen die herrlichste Einfassung bilden. Wendet man sich zuerst gegen Osten, so bildet die rundliche Do ni on-Alp

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. Gegen Westen grüsst der ürsulaberg nachbarlich herüber. Wohin wir blicken, schimmern uns die freundlichen Sporen des Lebens er munternd und tröstend entgegen, das Herz fühlt sich erweitert, er Unmuth quillt ab von der Seele, wie die letzte Eiskruste vom Alpenquelle, und zu voll, zu bewegt, um laut aufzujauch zen, verhauchen wir unser Entzücken in ein leises: ,,0! wUtt ers eh Öu ist Gottes Erde!' — |) a wenden wir uns gegen Nord westen und plötzlich ist das Bild verändert. Kahl und öde lagern die gewaltigen

Rücken nach einander hin, in einer Aus dehnung, welche wir in der Tiefe unten gar nie ahnten. So weit das Auge reicht, kein Wald, ja kein Baum? Alles abgewei det zur Nahrung für das gefr'ässige Feuer zischender Hoch- und Schmelzöfen. Alles einsam, Alles ein Bild des Absterbeiis, dass Steiermark. ..

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Wirthshause , wo der wackere Stürmer vom Jahre 1809, Peter Mayr, hausle, der lieher die feindlichen Kugeln in seine Brust hinein-, als eine Lüge hinauslassen wollte, und am malerischen Wasserfalle des Schrambaches vorüber, das rechte Stromufer entlang einer klemmenden Thalenge zu, mit Recht „in der KIamm Cf genannt, der einst eine Burg zur Sperre diente. Jetzt öffnet sie sieh, und wir hegrilssen freudig überrascht, mit einem, Tiefe und Höhe in ein Bild fassenden, Blicke unsere zweite Station

Kapuziner- klosler. Rechts über dem Städtchen erblicken wir auf unserem Bild chen auf einem mächtigen, in der Wirklichkeit 109 Klafter über die Strasse senkrecht erhobenen Felsen, der eine der schönsten Aussichten im Lande darbietet, das Schloss Sehen. Ein alter, von Avenlinus noch dort gesehener Inschriftstein und zahlreiche Römermünzen, die man daselbst fand, sprechen eben so laut, als seine Lage, dafür, dass es ein wichtiger Anhaltspunkt der Römer, eine Zwingburg für den schwergebeugten Trotz

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noch andere Seltenheiten zu sehen wünscht s findet im Hause des Herrn von Vintier einen Albrecht Dürer und zwei Gemälde aus dessen Schule, nebst einer gereimten Kaiserchronik aus dem Zeitalter Oswald's von Wolkens tein. Noch bemerken wir das Kloster der ürseünerinnen mit gefälliger Fagade und am Ende der Stadt im Freien das Kapuziner -Kloster, an welchem wir vor- überschreiten, um unserer Nachlsiation entgegen zu pilgern. Ueber das liebliche Dorf Dietenheim, welches in der G röbneriscb en Behausung das Bild

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können. Nicht minder charakteristisch ist für Bild der mächtige, 4,770 W. F. hohe Schoikei*), auf *) Wahrscheinlich der Möns Gessacvs (Gessaces ) der Alten w i > ' ^ neu deutschen Hamen von dem Trüppchen (Schock) Bäume erhielt *1. e * v Gipfel kränzen. 9 ttle ««in**

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, ragen die weitläufigen Reste von bewaldetem Porphyrhügel nieder* auf welchen sich ein fahrbarer Weg empor windet. Wachholderstauden wuchern im inneren Hofraume. Die mächtigen, obwohl schon halbzerbröckelten Mauern, die dicken, jetzt baufälligenThürme geben noch immer ein deutliches Bild der Grösse und Stärke dieser Burg , welche durch schauerliche Ab gründe nach aussen von der Natur selbst verteidigt ist. Eine Pächterfamilie bewohnt das kleine Nebengebäude 5 der Thurm am Eingange dient

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!f* . So erzählt unser ehrlicher Figger, und hier das Bild lein, zeigen Ihnen Alles, was Sie gehört, mit naiver Treue, sogar bis auf den-sanften.'Backenstreich.' Die Volkssage ergänzte aber die sel blutigen Schwank, und nennt die Kapelle zu den Ainlifeu (zu den Eilfen), am Fosse des Thier berg's, am linken Inn- Ufer, als die Stelle» wo die eil! Eidbrüchigen geköpft und begra ben wurden. Von Kufstein gebt es aufwärts am Inn, dem Kreisorte des Ua ter-In it thai es«, dem Marktflecken Schwatz zu. Auf dem Wege

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mit seinem Ar kade ti »-an <»-e, von welchem aus zu den zahlreichen Gemächern eine Mcn«*e von Thören führt, die zum Theil ebenfalls mit Üeberschrif- ten aus orientalischen und lateinischen Schriftstellern versehen sind, gibt mehr das Bild eines Klosters, als eines Edelschlosses. In der Mitte des Hofes steht ein uralter Baum, so weithinschat tend' und grossväterlich, dass man auf die Vermuthung' kommt, er sei bereits früher gestanden, als das Schloss, und habe die Mauern desselben uni sich her wachsen und altera

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Desto reicher findet sich der Freund augeiierijuickeiider Aus sicht durch das herrliche Panorama .belohnt, welches er von den Fenslern des Schlosses aus mit unersättlichem Wonnegefühl über blickt. Man denke sich einen sonnigen Sonntagsmorgcn hinzu, wo das rings zusammenballende Geläute zur Frühmette nicht aus der Tiefe., sondern vom blauen Himmel zu kommen scheint, wel cher sich wolkenlos über Berg und Thal und Stadl und Strom Mnbreitet, und man hat ein Bild, bei dessen Anblicke Die SeeJe

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Vanetti, oder eigentlich von dessen Gattin Laura Saibanti, unter deren von B e 11 ini gemal tes Bild ihr Sohn, der treffliche Stylist Clemens Vanetti, fol gende rührende Inschrift') in (lateinischem) Lapidarstyl gesetzt *) S. Clem, Vmettii equitis epùtolarum Libri F, Tieini. 1705, Lauren- tio. S. 3). pag, 18, Tyrol. 28

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ausgezeichnet durch seine Flora, von flüchtigen Gemsen bestreift, zu einer Hohe von 1517 Wiener Klaftern hinanstrebt, von wel cher er stolz auf die drei mächtigen Bergspitzen, das Brandjoch von 7423, die Wetterprophetin Frau Hütt von (5492, gerade über Innsbruck, und den hohen Sattel von 6637 Fuss Meereshöhe, herabsieht. Weiter gegen Westen begränzt der Haller-Salz berg mit den Höhen, die sich an ihn anschliessen, den Gesichts kreis, Hier haben Sie den Rahmen , in welchen die Natur das Bild

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, glücklich vollendete, und 18 Jahre noch als Biisser bewohnte. Nach maunichfacben Schicksalen, selbst noch in den letzten Kriegsjahren, gelangte das Stift durch reiche Einkünfte und den wackeren Sinn seiner Leiter immer wieder zu neuem Glänze. Es bewahrt nicht nur schöne Gemälde, stattliche Säle und Gemächer, merkwürdige Denkmäler, wie z. B. das Grab mal des ürgelmachers Daniel Herz, das Bild des Malers Gras- mair, des berühmten Franz Zaun er einziges Werk in Tyrol ii. a., sondern auch das Angedenken

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Sigmund, ihm fröhlich gewillkooroel und ein grosses Dani angestellet» Kaiser Maximilian Hess nach der Zeit diesen Ori in Vierung ausbauen und zum Gedächtniss ein hölzernes Kruxil vierzig Schuh lang, welches unten wegen der Höbe etwan- Schuh Länge zu haben scheint, saure den Bildnissen von Gottes'und < St. Johannis dahinsetzen.' Wir betrachten das einfache Bild , welches die Leidens des letzten Ri Iteri versinnüchet. Es gibt die Ansieht fa ▼on'dem nämlichen Standpunkt

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im Momente seiner schrecklichsten Kraftäusserung, durch eine un sichtbare Macht plötzlich gehemmt, in willenlose Ohnmacht zer- lliessen zu sehen ! Denken Sie sich einen Welteroberer, in ra sendem Grimm anstürzend, stark genug, um tausendfach mit ei ne.ni Wink zu würgen, — und nun prallt er plötz ic H1 _^ 1C zurück, - und versprüht seinen Riesenzorn in kindischen 1 bra uen! — Hier haben Sie ein Bild dessen, was Sie erwartet. . Doch wozu bemüh' ich mich, Gleichnisse zu er n en es ist ja nicht mein Fach

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Hunderte ihrer .Brìi- ■ 1 - ^ r i _ der modern. und noch-jetzt findet manches Herz Trost und Er bauung im geistigen Verkehre mit den Geschiedenen. ; Ein kurzer Bergpfad leitet am Falle der rauschenden Sill vorüber, weiche aus tiefer Schlucht gegen einen Damm anprallt, über den sie in niedrigem, aber, bei grösserem Wasserstande, ge waltigem Sturze niederbraust, und ein Bild gibt, welches, in den grossartigen Rahmen einer hochromantischen Landschaft ein ge lassi: , mit manchem berühmteren Wasserfalle

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gegen Schönstein hin zur Rechten ein schönes Bild gäbe. Bei Wöllan thcilt sich der Weg. Rechts läuft die Bezirks- strasse zuerst östlich, dann südlich durch den Helfenberger- Graben in's Sannthal hinaus. Gerade hin führt eine, schon im «Jahre 1820 von dem W indisc h gratzer L a n d w i r t h s < • h < ) 11 s - Fi 1 i a 1 e in Vorschlag gebrachte, und im J. 1826 vollendete Strasse, «leren Hauptbestimmung die Verbindung des Schallthaies mit deniWin- discbgra t zer-Thal ist. Sie verdankt ihr Entstehen zunächst

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ist das uralte steinerne Basrelief über dem gothischen Hauptportale nebst den Figuren, die in den Bögen desselben an gebracht sind. Es stellt die ganze alte Geschichte des Gotteshauses dar. Rechts erblicken wir die Verehrung der Gottesmutter durch den Markgrafen Heinrich von Mähren und dessen Gemahlin Agnese, welche gegen Ende des 12ten Jahrhunderts jenem wun dertätigen, von dem Lambrechter Priester in einer Hütte aufgestellten, Marien-Bild eine Steinkapelle bauten. Links zeigt sich die Darstellung

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