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Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

haben, wenn er doppelt gewürztes Sauerkraut vorgesetzt bekam. Bei festlichen Angelegenheiten reichte er immer wieder den anderen eine Prise aus sei ner goldenen Schnupftabakdose dar; seine Eitelkeit hat also in solchen Fällen seinen Geiz übertroffen. Einmal hatte dieser Luza-Hans ein Geschäft in Trient zu erledigen. Wie es damals Brauch war, gab ihm seine Frau einige Omeletten als Wegzehrung auf die Reise mit, die er zu Fuß machen mußte. Als er in Trient mit dem Essen fertig war, bemerkte er zu sei nem großen

und Schulkinder waren immer die ärgsten Teufel.« Solche Stücklein gäbe es wohl noch viele zu erzählen, doch möchte ich mit einem Stücklein von seiner Frau abschließen. Ein alter Eggerbauer, der auch tüchtiger Kuhhändler war, Johann Egger mit Namen, er zählte in seinen alten Tagen in meiner Werkstätte öfters Erlebnisse aus seiner Jugend. Mit höchster Begeisterung aber erzählte er eine Begegnung mit der Frau des Luza-Hans: »Meine Mutter hatte einmal am Pertmerhof etwas zu erledigen. Nach langem Bitten durfte

ich mitlaufen. Auf dem Rückwege kamen wir zum Außererhof. Zufällig trafen wir die Frau des Luza-Hans. Selbstverständlich entspann sich ein längeres Gespräch, wie es die Frauen halt gerne tun. Ich begann unwillig am Rocke der Mutter zu ziehen, weil mir diese Frau mit ihrer langen krummen Nase immer recht unheimlich vorkam. Da sagte sie: 'Komm herein, Stina (so hieß meine Mutter), und schau, welch große Äpfel ernte wir heuer gehabt haben! ’ In einem Keller lag eine Menge duftender Äpfel. Da sah sie obenauf

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher

Year:

1983

Page 196 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

, besonders bei klarem Wetter. Von Laurein nach Unsere Liebe Frau im Walde Am Dorfplatz bei der Bar »Stern« in Laurein zweigt links die weiß-rote Markierung Nr. 1 ab und dieser Weg führt nach Unsere Liebe Frau im Walde. Vorbei bei den Kessler-, Kinig- und Kerschmerhöfen führt der alte Weg durch den Wald. Nach einiger Zeit taucht links der Lanerhof auf. Es ist dies der letzte deutsche Hof bis Unsere Liebe Frau im Walde. Bei diesem Hof führt der Weg rechts vorbei und es ist eine Forststraße zu überqueren

man wieder eine herrliche Landschaft, die sich zwischen Lär chenwiesen und Hochmooren abwechselt. Der erste Weg, der nach rechts führt, muß eingeschlagen werden; der Platz wird hier bei den sieben Lärchen genannt. Im Tale führt eine Forststraße bis zum Hofmahdsattel, diese gilt es zu überqueren und nach Osten zu gehen. Dieser Weg gleicht eher einem Quellweg, weil hier viele Wässerlein hervor sprudeln. Nach einer Biegung kommen die ersten Höfe von Unsere Liebe Frau im Walde

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher

Year:

1983

Page 33 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

. Laurein und Proveis werden al lerdings nicht genannt, ein Zeichen, daß diese Gemeinden selbst am Kampfe nicht be teiligt waren. Dagegen wird von Unser Frau i. W. berichtet, daß dort für und gegen die Revolution gearbeitet und das Pfarrhaus ausgeplündert wurde. Von Unser Frau im Walde war der Anton Gaiser, auf den ein Kopfgeld von 25 Gulden gesetzt war. Verbannt wurden ferner Johann Grill und Anton Gaiser aus Unser Frau. Ferner wurden folgende vier aus Unser Frau mit Strafen belegt: Urban Kessler

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher

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1983

Page 102 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

Daumen der Rechten schön säuberlich das Faule heraus, aß es, warf den Apfel wieder auf den Haufen zurück und sagte: ’ Weißt, das Faule kann ich auch essen, für die guten Äpfel hab’ ich keine Zähne mehr.’ Uns aber, die wir gute Zähne gehabt hätten, gab sie keinen einzigen Apfel. Seit dieser Zeit mochte ich diese alte geizige Frau schon gar nicht mehr sehen.« Immer, wenn der achtzigjährige Mann diese Erzählung zum besten gab, schwoll ihm die Zornesader über den Geiz dieser Frau; dann fügte

von ihm war, brachte ihn öfters in erbärmlichem Zustand auf einem Esel nach Hause. Dann starb ihm seine Frau. Nun trug er sich mit dem Gedanken, noch einmal zu heiraten, um für seinen Hof einen Leibeserben zu erhalten. Aber sechs Wochen nach dem Tode seiner Frau befiel ihn eine schwere Krankheit, an der er ohne Testament verstarb. Seine ganze bewegliche Habe fiel in fremde Hände, nach den Nachbargemeinden, wo drei Schwe stern verheiratet waren. Der Grund blieb zum Großteil im Besitz der Laureiner Bauern

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1983

Page 157 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

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zugrunde gegangen sei. Die Kapelle stand nahe dem Steige, der nach Miaun führt und diese Stelle heißt heute noch »beim Puecherkreuz«. Auf der sogenannten Enzlhütte wohnt heute ein Uhrmacher mit seiner Frau. Diese Enzl- hütte hat vielmals die Besitzer gewechselt. Sie war einmal die Wohnung des Früh messers. Puechern ist heute unbewohnt. Alois Tonner wohnt in Baur. Albert Kessler arbeitet auf einer Säge in Revö und hat sich dort ein altes Haus ausgebaut. Die Frau arbeitet in einer kleinen Fabrik

im Krieg Österreich gegen Italien gekämpft. Er starb 1910 achtzigjährig. Er war der älteste Veteran Laureins. Er war zweimal verheiratet. Die Söhne der ersten Frau wanderten aus. Einer kam an seinem Lebensabend aus Amerika nach Hause und starb nach kurzer Zeit in Laurein. Die 6 Söhne der zweiten Frau blieben unverheiratet. Der jüngste mit Namen Anton starb als letzter. Die Tochter des in Imst in

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1983

Page 88 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

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und nach Unser Frau im Walde hinüber, wozu wohl ein besonderer Umstand beitrug: die Laureiner Alpe ist Kreuzungspunkt der Wege zwischen Laurein und Ulten, sowie zwischen Proveis und Unser Frau im Walde. Ferner ist sie ein besonders beliebtes Jagdrevier. Wo aber Jäger und Wilderer mitreden, wird die Sache zwar ganz interessant, aber weniger glaubhaft. Laut Überlieferung soll der Bäckenpriester selbst ein Jäger gewesen sein. Alles in allem ist die Geschichte sehr widerspruchsvoll. Merkwürdig ist die Zeitnähe

nen. In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts diente er als Kooperator in Unser Frau im Walde. Später kam er ins Sarntal als Hilfspriester, wo er jung an Jahren starb. Bei meiner Suche nach Laureiner Dokumenten fand ich zu Aussern einen Brief vor, den der Geistliche aus Sarnthein an seine Schwester schrieb. Aus dem Briefe sprechen so tiefe und schöne Herzens- und Geistesgaben. Als fünfter ist Franz Xaver Mitterer zu nennen. Dieser auch nach außenhin weit be kannte Priester ist am Ungererhofe

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1983

Page 148 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

, Miaun und Urban in Unser Frau im Walde einmal einem einzigen Besitzer gehört. Es wurde gemeinschaftlich bebaut. Da früher die Ochsen als Zugtiere benutzt wurden, so trieben die Bauern sie zur Arbeit vom Miaunerhof zum Urban hin über, die Äcker zu pflügen. Weiter berichtet die Sage, daß der Miaunerbauer den Ochsen die Räder des Pflugvorgespannes, die er zum Pflügen benötigte, einfach wie eine Weideglocke um den Hals hängte. Mit Tieren von Miaun bis zum Urban in Unser Frau benötigt man bei 3 Stunden

. Das müssen wohl große und kräftige Tiere gewesen sein. Dieses Geschehen müßte ins 17. Jahrhundert zu verlegen sein. Die Sage von den Ochsen mit den Rädern ist beim Urban in Unser Frau auch noch lebendig. Eine Bewässerungsanlage vom Brezner Almgebiet sollen Eggern und Miaun vor alter Zeit auch gemeinsam gehabt haben. In günstigen Lagen kann man heute noch die Bo denvertiefungen der einstigen Kanäle deutlich verfolgen. Die ersten Schreibnamen am Miaunerhof sind Avo, Flaim und Egger. 1596 war daselbst

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1983

Page 182 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

geteilt wurde, ist nicht überliefert. Vor über 130 Jahren waren dort drei Bauern. Der Christi hieß Ungerer. Er hatte 2 Töchter, eine verehelichte sich zu Gatsch nach Proveis, die zweite heiratete lakob Egger von Oberstangl und brachte den Namen Egger zu Micheln. Die Tochter des Untermichelns ehelichte einen Schuster von Pertmern, von den einstmaligen Hiasn. Als Egger brachte er als dritter den Namen Egger zu Micheln. Seine Frau ist mit hoch 90 Jahren gestorben. Ein Bauer zu Micheln, mit Namen Veidl

-Bauer hatte 4 Töchter. Eine verehelichte sich mit dem Bodser-Bauer nach Proveis. Die drei übrigen ehelichten Bauern von Laurein. Die Kreszenz holte sich der Jakob Kollmann zu Wegern, Notburga den Florian Mitterer zu Palern, Katharina wurde die Frau des Jakob zu Kerschmern. Die Beerdigung dieser Frau war die erste, an die ich mich erinnern kann, weil sie an meinem Vaterhaus vor übergetragen wurde. Ich dürfte etwas 3 Jahre alt gewesen sein. Die Güter dieses Bauern kauften sich die Nachbarn. Der Onkel

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1983

Page 163 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

. Der Erblasser hatte 5 Söhne und 3 Töchter. Seine Frau war eine Mitterer und stammte vom Palerhofe. Die Söhne hießen: Jakob, 31 Jahre; Anton, 24 Jahre; Johann, 22 Jahre; Nikolaus, 15 Jahre; Josef, 5 Jahre. Die Töchter hießen: Maria, 19 Jahre; Barbara, 12 Jahre; Gertrud, 9 Jahre. Vitus Egger vertritt die Sache der Minderjährigen, macht also Vormund. Der Talerbauer hatte zwei Höfe: den Taler- und den Jerberhof. Der Talerhof hatte einen Wert von 2023 Gulden und 36 Kreuzern mit einem Inventar von 462 Gulden

kaufte der jüngste Sohn Josef den Teil des Talerhofes, den der Kersch- bamer besaß. Die Kaufurkunde konnte ich nicht finden, aber in einer anderen Urkunde vom 13. Mai 1825 wird erwähnt, daß Josef Ungerer die Güter mit Stall und Stadel vom Kerschbamer gekauft hat. Die Frau des Jakob Kerschbamer hieß Gertrud, sie hatte von ihren väterlichen und mütterlichen Erbteilen 75 Gulden auf den Gütern ihres Mannes versichert. Desgleichen die Zugal von Cloz. Dieser Josef bezahlte die 50 Gulden und erhält dafür

die Zusicherung, ihnen in keiner Weise etwas zu schulden. Die Frau des

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Year:

1983

Page 231 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

zu einer günstigen Zeit eintrat, wurden die Nachbarn zusammengerufen. Der Mesner wurde benachrichtigt, um für den Toten zu läuten. Zum Zeichen, ob es Mann oder Frau betrifft, wird beim Mann zweimal abgesetzt, bei einer Frau einmal. Gewöhnlich beten die Menschen, wenn die Glocke ertönt, einige »Vater unser« für den Verstorbenen. Der Priester betet nach der hl. Messe drei »Vater unser« und »Herr, gib ihm die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihm« oder ihr. Man nennt dies das allgemeine Gebet

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1983

Page 140 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

Wohnung zu Wiesern, da die Kollmann zu Pertmern Haus und Besitz zu Wiesern haben. Im Jahre 1953 verunglückte Pius bei der Holzarbeit tödlich. Nun erbte Severin das An wesen des Bruders und kam auf diese Weise in sein Vaterhaus zurück. Später erbte seine Frau Ida von ihrer Tante Theresia ein Anwesen zu Äußern; nun wohnte die Familie mit zwei Knaben im Sommer zu Äußern, im Winter zu Kesslern. 1963 traf Severin auf dem Heimwege von den italienischen Dörfern, wo er Besuche gemäht

eingerichtete Bau wurde auf Kessler-Grund erbaut. Da der große Neubau des Thomas Weger in der Nähe steht sowie die Häuser des Leonhard und des Gottlieb Ungerer, desgleichen das Haus des Tischlermeisters Johann Ungerer zu Gassern, ist Kinig, Kesslern und Gassern jetzt ein Block von Neubauten nördlich der Kirche. Im Jahre 1965 wurde mit der Straße von Laurein nach Unser Frau im Walde begonnen, wobei durch die Zerschneidung der ohnehin kleinen Güter durch die 10m breite Straße vom westlichen Teil des alten

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1983

Page 156 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

wir einen Kerschbamer, der am Puecherhof einen kleinen Besitz hatte. Ein Veit Egger zu Büchern hatte im Jahre 1836 2 Kühe, 2 Kalbinnen über ein Jahr und 5 Schafe. 1692, am 13. Juli, legt Peter Puecher die Vormundschaft über die Kinder des Johann Puecher zu Puechern nieder, wegen seines Alters. Hier sehen wir, daß zu Puechern zwei Bauern waren, die sich Puecher schrieben. 1692 hat Georg Kofler von Unser Frau im Walde von seinen Gütern zu Puechern Acker und Wiese um 100 Gulden dem Johann Puecher verkauft

; also war zu dieser Zeit Kofler Besitzer zu Puechern (Privaturkunde). Nach einer Privaturkunde kauften die Egger den ganzen Besitz des Paller-Anwesens zu Puechern. 1733 verkauft die Frau des Vitus Kollmann, Tochter des Kerschbamer, der auch zu Puechern einen Besitz hatte, einen kleinen Wald, Nuiland genannt, dem Stefan Paller, Bauer zu Puechern, um 30 Gulden. Ein kleiner Wald der Puecher wird auch heute noch Nuiland genannt. Am 22. 1. 1765 muß Stefan Paller zu Puechern wegen 100 Gulden, die er dem Egger zu Miaun

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Year:

1983

Page 109 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

des 18. Jahrhunderts ein Stück Wald gekauft mit Namen »Lompleitn«. Da die Ehe des letzten Janesel kinderlos war, nahmen sie eine Tochter des Bauern Mitterer zu Eggern als Ziehtochter an. Nach dem Tode des letzten Janesel verehelichte sich diese mit einem Sohn des größeren Thalerbauern; mit diesem kam der Geschlechtsname Ungerer zum Eggenhof. Auch dieser war ein fleißiger und strenger Mann. Er hatte eine sechsköpfige Familie. Da die Frau jung starb, ging er eine zweite Ehe ein, die kinderlos war. Er starb

aber, wie auch die anderen, der großen Geldentwertung des ersten Weltkrieges nicht entrinnen. Er war ein Sonderling in seiner Zunft, ein stiller, verschlossener Mann und dem Jägerlatein abhold. Er starb im Jahre 1923 mit 79 Jahren. Der zweite Sohn mit Namen Josef wurde sein Nachfolger und ist heute mit seiner Familie auf dem Besitz. Als seine Frau starb, hatte er zwei Söhne und zwei Töchter. Er verehelichte sich nochmals mit Maria Paller aus Untergenn und hatte dann noch fünf Söhne und zwei Töchter.

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Year:

1983

Page 144 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

seine Familie noch beisammen. Anfangs der achtziger Jahre verehelichte sich der älteste Sohn mit Namen Josef mit Theresia Ungerer von Eggern; die Ehe blieb kinderlos. Um die Mitte der achtziger Jahre wurde das Anwesen meines Großvaters geteilt. Josef blieb mit seiner Frau im Hause zu Kesslern. Meine Großmutter, Onkel Johann, mein Vater und die Tanten zogen in das von Johann Kollmann gekaufte Unterkinigerhaus hinauf. So kam dieser Seitensproß, der im Jahre 1839 vom Kinigerhofe zu Kesslern ging

, wieder in das Kinighaus zurück. Die nochmalige Teilung des Kessleranwesens machte die Existenz einer Familie unmöglich. Mein Vater wanderte deshalb nach Amerika aus, dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten, wo sich jeder Arbeiter ein hübsches Geld verdienen konnte, was wohl hauptsächlich dem hohen Dollarkurs zuzuschreiben ist. Mein Vater verehelichte sich in Amerika 1891 mit Maria Ortner aus Oberkärnten. Im Jahre 1894 kam er mit seiner Frau und zwei Kündern von Amerika zurück, um in seiner Heimat

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher

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1983

Page 135 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

hin verlege und der Rauch nicht Anlaß zu Unfrieden sei. Kessler muß dem Kerschbamer noch 14 Gulden geben, und zwar 4 Gulden in Geld und 10 Gulden in Korn. Da die Laureiner nach altem Brauche alle Jahre nach Unser Frau im Walde wallfahren, wird dieser Handel bei einer solchen Gelegenheit gemacht worden sein. Sicher wird dieser Kerschbamer am Bucherhofe Grund besessen haben, denn für einen anderen hätte die ser Wohnungshandel keinen rechten Sinn gehabt. Im Jahre 1687, als Egger Nikolaus

in der Fraktion Tanna, ihm schon vor ihrem Ableben die Mitgift ihrer Tochter Maria, seiner Frau, zu geben. Man einigte sich, daß Johann 250 Gulden und eine fette Wiese von 13 Fuder Heu erhält, so konnte er wohl zufrieden sein. Zum Kerschmerhofe hatte dieser Johann Mitterer von Lorenz Kinig noch den Kiniger Hausacker und den Kiniger Büchl (Wiese), eine Fläche von 14 Star Land, dazuerwor ben. Im Jahre 1836 hatten die Mitterer zu Kerschmern 4 Kühe, 2 Kälber über das ganze Jahr und 5 Schafe, was als mittelmäßiger

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1983

Page 43 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

, so daß einer dieser reichen Bauern den Ausspruch tat: »Wenn man doch Heu essen und das Getreide zu Geld machen könnte!« Viele Leute aus Proveis und Unser Frau im Walde kauften Getreide aus Laurein. Von Unser Frau wird erzählt, daß der Schnee übers Jahr geblieben ist. Für die größeren Bauern war das Hungerjahr von Vorteil. Die kleineren mußten allerdings den Riemen enger schnallen. An dieses Hungerjahr erinnerte man sich wieder lebhaft im Kriegsjahre 1917. Im Revolutionsjahre 1848 mußten die ersten Pflichtsoldaten

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1983

Page 202 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

. Da erinnerte sich eine alte Frau des Kinigerbauern, daß eine Nachbarin, die vor einiger Zeit gestorben war, ihr einen rheinischen Gulden schuldig war. Sie erließ ihn ihr und von da an wurde nichts mehr gehört. Beim Oberen Kinig starb ein Sohn in jungen Jahren. Einige Zeit hernach hörte seine Schwester abends beim Rosenkranzgebet vor dem Fenster Rufe. Sie ging hinaus. Als sie nach kurzer Zeit wieder zurückkam, sagte sie: »Nie mehr werde ich auf ein Rufen hin des Nachts vor die Tür gehen.« Sie machte

, weil es bereits dunkel war. Auch im tiefen Tale und bei den sieben Lärchen war es manchmal nicht ge heuer. Über diese Orte ging der einzige Weg nach Unser Frau im Walde und über den Gampen nach Fana und Meran.

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1983

Page 27 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

solche Kohlenmeiler zu erkennen, einige sogar noch weiter oben. Viele eingesunkene Wege, die oft aussehen wie Rinnsale, führen von diesen Gebieten in unser Dorf. Ein Teil der alten Leute glaubt, daß das gewonnene Erz mit Tragtieren über den Saumweg nach Unser Lieber Frau im Walde gebracht wurde. Andere hingegen glauben, es wäre von der Schmelz in Laurein auf einem Wege nach Revö gebracht worden, der durch Erdrutsch allmählich verfiel und im Laufe der Zeit verschwand, ohne Spuren zu hinterlassen

aus, daß sie immer hätten sagen hören, in Proveis hätten die Knappen vor 500 Jahren Kupfererz gegraben. Manche glaubten, das Kupfererz sei von Proveis über Laurein nach Unser Frau im Walde überführt worden. Ein Säumer hätte nur einfach bei dieser Gelegenheit die vier Kupferbrote entwendet und hier ver steckt, um sie bei günstiger Gelegenheit an den Mann zu bringen. Solche Begebenheiten mögen häufig Anlaß gewesen sein zur Bildung von Sagen von vergrabenen Schätzen. Die sichersten Zeugen der einstigen Bergwerke

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1983

Page 183 of 248

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Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

Mittergenn und brachte den Namen Mitterer zu Mittergenn. Der frühere Besitzer schrieb sich Paller. Der Pallerhof war längere Zeit verpachtet, nun wollten ihn wieder die Erben selbst übernehmen. In Mittern gab es auch eine Kapelle, in der abends fleißig der Rosenkranz gebetet wurde. Wie der Paller zu Untergenn kam, ist bei der Beschreibung des Untergennerhofes vermerkt. In Micheln befand sich eine Frau aus Unser Frau im Walde mit etwas Besitz. Sie ehe lichte ein Großonkel des jetzigen Franz

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1983

Page 212 of 248

Notations: Literaturverz. S. 235 Etschlandbücher : Veröffentlichungen des Landesverbandes für Heimatpflege in Südtirol ; 6

Subject heading: g.Laurein <Nonsberg> ; s.Heimatkunde

, einem Bergmahd des Thalerbauern, hatte sich einmal ein kleines Mädchen verirrt, es kam hinter dem Meschnabühel in felsiges und stark abschüssiges Gelände. Als die Eltern den Abgang des Kindes bemerkten und sich auf die Suche be gaben, kam eine Frau gerade mit dem Kind an der Hand. Diese Frau war aber auf einmal wie vom Erdboden verschluckt, so daß die Eltern nicht einmal Gelegenheit hatten, ihren Dank auszusprechen. Sie vermuteten, daß es sich daher um die Gottesmutter gehandelt hätte.

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1983

Page 213 of 248

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