73 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
Goethe : der Roman von seiner Erweckung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/213235/213235_588_object_4342305.png
Page 588 of 657
Author: Trentini, Albert ¬von¬ / Albert Trentini
Place: München
Publisher: Callwey
Physical description: 665 S.. - 6. - 10. Tsd.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Goethe, Johann Wolfgang ¬von¬ ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: II 62.395
Intern ID: 213235
goß Knebel den Samos hinab. Das'war doch die höhere Unverfrorenheit! Die da wie auf Eiern tanzten und lauerten, wollten ja alle nichts anderes, als von ihm reden! Und gekrauten sich nicht! „Holla?' klopfte er daher umso bäurisch« mit dem Mittelfinger ans Tisch- holz, „hat ihn noch niemand von den Damens gesehen?' Und erblaßte schnell darauf bis in die Lippen. Als ob sie meuchlings einen Stich in den Rücken bekommen hätte, war Frau von Stein zusammengezuckt. Jäh flamm ten Lichter

auf in den gierigen Gesichtern der Be^ suche?: das Stichwort ist gesprochen! Aber während sie schon làstern sich vorneigten, sagte Frau von Stein — sie spielte mit den Fingern der rechten Hand auf der Lehne des Sessels, vor dem sie stand, und hielt sich doch fest daran —: „Goethen? Bei mir war er noch nicht. Hast du ihn schon Zu Gesicht bekommen?' „N . . . nein!' stammelte die Göchhausen, obwohl sie ihn schon um neun Uhr morgens Zu Gesicht bekon^ men hatte. Ihr ungeheuerer Federhut nickte verzweifelt: „Nein

!' „Sie auch nicht?' Karoline Herder trug ein schwarzes Foulardkleid mit großen, weißen Tupfen und Sammetschuhe von bronze brauner Farbe zu resedagrünen Strumpfen. „Nein!' ant wortete sie todesverachtend. „Aber Klinckowftröm lind ich!' rief Knebel entsetzlich laut, indem er sich lärmend erhob. „Also nur He« von Herder?' lächelte Frau von Stein, während Klinckowström sich ergeben in den Fau- teuer fallen ließ und Knebel wie erschlagen den Mund aufriß. „Und wie fand ihn Herr von Herder?' „Ist Johann Gottfried nicht dagewesen

?' Mit einem mitleidigen Blick maß Frau von Stein die Vorlaute. Aber ehe sie noch ein Wort sagen konnte, k?t«,

2
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
Goethe : der Roman von seiner Erweckung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/213235/213235_614_object_4342382.png
Page 614 of 657
Author: Trentini, Albert ¬von¬ / Albert Trentini
Place: München
Publisher: Callwey
Physical description: 665 S.. - 6. - 10. Tsd.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Goethe, Johann Wolfgang ¬von¬ ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: II 62.395
Intern ID: 213235
nahmsvoll, sein freimütig o^enes Gesicht schaute in 'tiefem Ernst auf das Pastetchen hinab, das seine Gabel eben zerteilt hatte, „Hunde haben zweifellos Seeleiii! Kann man das von einem Rinde, zum Beispiel, nicht behaupten . . „Dom Pferde behaupte ich es!' behauptete Karl August. „Und wenn man so einen Hund,' klang die glä serne Stimme der Frau von Fritsch empor, „noch s^ sehr mißhandelt, ja malträtiert. . „Jawohl!' neigte Georg von Meiningen andächtiß den semmelblonden Kopf. „Er kommt

doch immer wieder!' „Das weiß ich gerade nicht?' „Immer wieder!' schwor Frau von Stein, klirrend von Hohn. „Es ist seine typische Eigentümlichkeit, treu zu sein! Ergo. . „Herr von Goethe!' Mit anzüglichem Augenzwinkern lachte Amalia zu ihm hinüber. „Was sagen die lichten Götter hinter Ihrer Stirn zu diesem Hundezirkus?' „Ja!' stimmte so überzeugt, als ob er von selber darauf gekommen wäre, der Herzog von Meiningen zu. „Erzählen Sie uns lieber etwas! Don unten!' „Endlich !' Mit seiner ganzen Liebe

zu Goethen beugte sich Prinz August ihm zu. „Ich habe mich nur nicht zu bitten gewagt, Exzellenz ! Seien Sie gütig!' „Hunde haben Seelen, haben Hoheit behauptet!' lä chelte Frau von Stein spitzig. Hell hob sich Goethes Gesicht. „Der Kunsthändler Jenkins in Rom,' begann er ohnewei'teres, „hatte einen Hund. . .' „Nein! Nein! Nein!' wehrten entrüstet die Her zoginnen ab. Karl August schnitt eine Grimasse, die Prinzen taten konsterniert, Fräulein von Göchhausen hob L26

3
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
Goethe : der Roman von seiner Erweckung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/213235/213235_31_object_4340633.png
Page 31 of 657
Author: Trentini, Albert ¬von¬ / Albert Trentini
Place: München
Publisher: Callwey
Physical description: 665 S.. - 6. - 10. Tsd.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Goethe, Johann Wolfgang ¬von¬ ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: II 62.395
Intern ID: 213235
schon verjährt. Aber mit Batsch macht er jetzt in In fusionstierchen, mit Wiedeburg Algebra, mit Griesbach redet er stundenlang über die Dekretalen Isidors, und daheim paukt er sich und Ihrem Fritz Italienisch ein. So nebenbei. Du bist ein Vampyr!' „Und was macht die Wielandin?' sprang Frau von Stein zum zweitenmal ein; Goethe tat, als ob er allein wäre, aß unbewegt sein Pslaumenkompott und goß nach einander zwei Gläser Wein hinab. Schroff erhob sich Knebel; strich den Frack glatt

. „Hat auch noch nicht geboren!' knurrte er. „Er kommt heute abend noch zu mir,' sagte Herder und stand ebenfalls aus. „Hat er nicht jetzt mit deiner »Iphigenie« zu tun?' Weil aber auch daraufhin kein Wort von Goethe her kam, sondern nur ein starrer Blick, wandte er sich entschlossen zum Abschied. „Er ist ein armer Teu fel, der Wieland,' jammerte er, — kvanzartig scharten sich die drei Männer um Frau von Stein in der Tür — „jetzt geht die Bettelei uin den Taufpaten von neuem an!' „Es gibt nichts Schrecklicheres

, als einen Dichter!' erklärte Goethe, als die Tür sich geschlossen hatte; „von der Nähe besehen!' Noch eine gute Minute lang hörte man Herdern im Vorsaal mit dem Bedienken sich unterhalten; das war seine Weise. Und Knebeln pfeifen. Dann — plötzlich — wurde es still. - „Gehen wir?'' bat Frau von Stein leise. Draußen vor dem Haus sank die Gasse in den Bann der ereignislosen Sonnabendnacht. Die Kerzen vor dem schmalen, ovalen, goldgerahmten Wandspiegel im kleinen Salon waren tief herabgebrannt. Die hellen Damast

8
Books
Category:
Fiction
Year:
1926
Goethe : der Roman von seiner Erweckung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/213235/213235_37_object_4340651.png
Page 37 of 657
Author: Trentini, Albert ¬von¬ / Albert Trentini
Place: München
Publisher: Callwey
Physical description: 665 S.. - 6. - 10. Tsd.
Language: Deutsch
Subject heading: p.Goethe, Johann Wolfgang ¬von¬ ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: II 62.395
Intern ID: 213235
„Richtig! Du!' Mitten hinein in den Orkan seiner Worte sprang die Stimme der Frau, die nun, in der köstlichen Sicherheit, daß er noch ihr gehörte, bei ihr allein noch der Golk war, der unsterblich machte, kein Bedenken mehr trug, die entfesselte Lohe Zu stören. „Die Göchhausen war nach Tisch da; du sollst eilig nach Tie furt. Wegen des Parks. Amalia will ... „Morgen mittag muß ich zu Luise.' „Wa»will sie?' „Transaktionen mit ihrem Vermögen.' „Wie verstandigst du dann Amalia?' Der Vulkan

hatte die Flamme schon eingesteckt. Ein hoher, schöngebauter Berg war er nun, wie andere schön gebaute hohe Berge. „Ich werde Seideln ein Billett mitgeben,' sagte er einfach. Nach einer Pause, in der sie genau, aber reuelos merkte, daß sie ihn verstümmelt hatte, fragte Frau, von Stein, zaghaft: „Was also hat die Herzogin-Mutter ausgerufen?' Er zuckte nicht einmal zusammen. „Das Bild der voll endeten Glückseligkeit kommt angeritten! rief sie aus; der vollendeten G lückseligkeit!' „Und?' Ohne zu fassen, starrte

er sie an. Gibt es also wirk lich und wahrhaftig niemals ein ganzes Verstehen zwi schen dem Einen und dem Andern? Aber auch dieses Gift trank er tapfer hinab. „Und ich dachte mir: was ihr nicht alles wißt? Selbst das erlogenste Bild von mir habt nicht ihr mir angeschaffen, sondern allein sie!' „Überschätzest du mich nicht?' Mit einem verzweifelten Heben des Kopfes verstieß >er den letzten Hauch Hoffnung. Auch diese Frau wußte ihn nicht! „Was laset Ihr da?' Auf dem Tischchen, zwischen zwei weißen Porzellaiiblilmenvaschen mit un-

10