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coxcrv das Gebiet des bairischen Dialektes bedeutend verengert. Endlich weisen die .vielen Nachrichten von Aufführungen und die ganze Handschriftenüberlieferung übereinstimmend auf Tirol, Hier aber kann man zwischen Hall und Sterzing zweifeln. In Hall fanden wir die älteste Aufführung; doch will das nicht viel besagen, weil in Sterzing die älteren ßaitbücher fehlen (oben S. XCV). Eür Sterzing dagegen spricht, dass wir es durchweg als Hauptlager der Texte fanden, aus dem die Bozner, Brixner

und wohl auch Haller ihren Bedarf bezogen haben; aber noch mehr spricht dafür eine andere Beobachtung directer Art; am Grabe, wo die Wächter die Todesarten aufzählen, mit denen sie Christus um das Leben bringen wollen, wenn er es wagen sollte aufzugiehen, bat secundus miles III, 220 den merkwürdigen Einfall Kümpi er (Christus), , . . ich[ wil in auf ein moss ver- senckhm. Anderswo versenkt man in solcher Lage in einen Bach oder See; aber in Sterzing, wo wenig trockenes Land und mehr Moos als Wasser

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Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

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1897

Page 44 of 871

Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

ist.//Das Raitbuch vom Sommer 1494 bis Sommer 1495, in welchem der Kirchpropst Erasmus Rottenpucher die Ausgaben für die Passionsaufföhrung des Jahres 1495 verrechnet, meldet gleich i m Anfan g Dem hainricus. .serung gein stertsing mnb die lieym (— Verse) und doselbs die abgeschribm, 6 U perner. Das ist klar. Als die Bozener die Aufführung beschlossen hatten, war es natur- gemäss das erste, den Spieltext in Ordnung zu bringen, und dazu sandte man den Heinricus nach Sterzing, wo, wie wir schon wissen

und noch ausführlicher hören werden, solche Texte in Hülle und Fülle vorhanden waren. /Was der Hein ricus mit nach Hause brachte (Z), schrieb man zunächst für die beiden Regenten ab, 1 ) und so entstanden die Regie bücher A und B aus Z. Dass dieser Heinricus später bei der Aufführung auch unter den Spielern erscheint, wird 9. Dass Heinricus weder A noch, B in Sterzing angefertigt haben kann, ergibt sich schon daraus, dass diese beiden von ver schiedenen Händen geschrieben sind, während das, was Heinricus in Sterzing

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1897

Page 99 of 871

Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

XCIY In der Regel zu jeder Aufführung eine oder zwei, selbst drei Handschriften angefertigt wurden, wie uns jene in Bozen von 1495 mit Z, B und A beweist. In Sterzing wurde allerdings dasselbe Regiebuch (St) zu den zwei Auf führungen von 1496 und 1503 verwendet; dass man aber für 1503 zum vorhandenen noch ein neues anschaffte, er sehen wir aus dem urkundlichen Beleg, der schon oben S. LI angeführt wurde. Zudem haben ausser der Spielzeit Liebhaber der Spiele Passionshandschriften besorgt

, wie am Pfarrldrcher Passion ersichtlich ist, der vier Jahre nach der Aufführung von 1482 und drei Jahre vor der nächsten Inscenierung entstanden ist. X. Passionsaufftihrungen in Sterzing von 1455—1580. Wer die Jahrzahlen dieser Aufführungen, die sich weit über ein Jahrhundert erstrecken, überblickt, 1 ) wird leicht wahrnehmen, wie sie sich von selbst zu drei Perioden gruppieren, in denen wohlgemessene Abstände, welche ebenso für die gute Ausbildung der Spieler wie für das. lebendige Interesse der Zuschauer

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1897

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den Ausgang.s]m.nct, so auch jetzt noch den Kern der ganzen Sammlung bilden; überdies hatten sie die längste Dauer und. eine mehr als hundertjährige äussere und innere Entwicklung, fanden von allen die weiteste Verbreitung und wurden, nachweisbar nicht nur in Sterzing, sondern auch in anderen Städten und Orten Tirols imf- geführt, weshalb sie denn auch am meisten Handschriften zählen, von denen eine sogar über das "Weltmeer hinübei- geweht wurde; endlich haben sie auch die Gestaltung ähn licher Spiele

in und ausser Tirol beeinflusst. Ich beginne mit den ferner liegenden Handschriften, die uns von. selbst zu. Sterzing als ihrem Ausgangs;»miete z i ir i > c k. ft ihren w erd e r i. ') dieselben gedenke ich mit. einem überblick über die späteren Passionen Tirols in einem kleineren kM,ide.be» ansziiglieb folgen zu lassen.

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1897

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in Sterzing zeigen also eine reichere Entfaltung als jene in Bozen, wie sie auch zeitlich eine beinahe dreimal so grosse Ausdehnung besitzen; sie durchmessen einen grossen Kreis örtlicher und zeitlicher Veränderungen von der ältesten bis zur modernen Art. XI. Das Verhältnis der Bozener zur Sterzinger Gruppe. Schon oben (S. XXXIX) haben wir vernommen, wie die Bozener den Heinricus nach Sterzing gesendet haben, um einen Passionstext abzuschreiben., womit von vornherein der Zusammenhang der Bozener

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1897

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CCXXIX das Leben und Treiben in und uni die Kirche zur Zeit des Gottesdienstes ausgemalt wird. ' Bei dieser Entwicklung der Haller Spiele ist schon der Ort der Aufführung von Bedeutung gewesen. In Bozen und Sterzing war die Pfarrkirche Schauplatz des Passions: die geweihte Stätte, die heilige Umgebung hielten die fromme Scheu und Ehrfurcht aufrecht und das Bewusstsein lebendig, dass man eine gottesdienstliche Handlung ver richte. In Hall aber wurde, wie wir gleich hören werden, der Passion

, erweitert wurden, während Maria, von der Abschiedsscene selbstverständlich abgesehen, nur wenige, Christus fast gar keine Zusätze erfahren hat. XIV. Passionsaufftihrungen in Hall und Schwaz von 1430 — 1551 . In Hall können wir die Aufführungen des Passions weiter zurückverfolgen als zu Sterzing und Bozen: bis zum Jahre 1430. Und gerade diese älteste Aufführung ist glück licher Weise durch fünf Notizen des städtischen Baitbuebes Nr. 3, welches von 1424—1439 reicht, gut verbürgt. Sie besagen, dass

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1897

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überliefert werden. „Regent“ des Spieles war der jeweilige Stadt schreiber: das einemal Pölsterl, der im Verzeichnis aus drücklich als solcher angeführt wird, das anderemal Gar- tinger, wie die Inschrift besagt. Caspar Kochel, dem wir urkundlich' unter den städtischen Aufsichtsräten beim Raue der Pfarrkirche begegnen, erscheint beidemale als Salvator. Den Präcursor gab jedesmal Lienhart Pfarrkirche!', der als Kirchpropst .von Sterzing nachzuweisen ist; den Judas das erstemal Michel erenwalder

' noch nachträglich zu dem Amtstitel bei gesetzt wurde: er war der Rechtsanwalt der Gewerksleute und Knappen, deren Zahl damals in Sterzing und Um gebung gegen zehn Tausend betragen hat. 1 ) Den Nico demus machte das erstemal der Spitahnaister, das zweitemal S. Sumerman, der vielleicht derselbe ist. Als Succentor in sinagoga erscheint im Verzeichnis der Name Sehen ckbein, wofür in der Handschrift bloss sclmehnaister steht: der Schulmeister war eben der naturgemässe Leiter der scola ') Fisehnaler

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1897

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ccxxx unter osterspil in Hall ebenso wie in Sterzing und Bozen das Passionsspiel zu verstehen ist, unterliegt keinem Zweifel; denn bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts wird in Tirol der Passion nur mit diesem Namen bezeichnet und als dann auch passion in Gebrauch kommt, begegnen beide Ausdrücke in gleicher Bedeutung neben einander, ja in Raitbüchem wird auch dann der erstere, wohl im Gegen sätze zu Fastnachtspiel, bevorzugt:' noch 1541 und 1543 bezeichnen der Bürgermeister Geizkofler

und der Kirch- propst Pichler in Sterzing den Passion als osterspil. J ) Zu dem ist in Tirol die Aufführung eines Osterspiels im engeren Sinn erst 1515 bezeugt und auch bi er nicht als osterspil, sondern als spil der urstend. Schon bei dieser ersten Haller Aufführung von 1430 fällt auf, dass nicht der Kirckpropst, sondern der Bürger meister die Kosten verrechnet und dass nicht die Kirche, sondern ein Ort der Stadt Schauplatz des Spiels gewesen ist, der aber aus diesen Aufzeichnungen nicht näher be stimmt

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1897

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Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

, da der Familienname Grottshilf in Sterzing damals nicht selten war. Dass die Hs. zu einer Aufführung verwendet wurde, ist aus ihr nicht ersichtlich; jedenfalls ist aber damals in Sterzing noch gespielt worden (oben S. XCVIII) und zwar ein Passion mit 4 Spielen wie in Hall seit 1511, in Bozen seit 1514. Noch 1543 kauft der Kirchpropst Andrä Püchler ein puech, darin die 4 passion genotiert sein gewesen, um 7 U. Von . einem solchen Passion bildet M die erste Hälfte mit dem Palmsonntag- und Abendmahlspiel

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« alers Sterzing am Eisak, Sterzing 1892.

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Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

Nota ct dispone Longmum nach 2497, welche A verdeutlichen zu müssen glaubte: sie weist darauf hin, dass auch Y ein Regiebuch gewesen ist, wie alle seine Abkömmlinge es sind; es ist ja von vornherein schon wahrscheinlich, dass Heinricus sich in Sterzing an ein Regie buch machte, das ihm naturgemäss grössere Gewähr für die Richtig keit des Textes bot als eine andere Handschrift. 2019 hat Y dye, 2213 den eingesetzt (vgl. Br), dgl, ö. 2303 schien ihm schunden passender als panden

, wie Br übereinstimmend mit Pf liest. 2623 hatte Y den Lesefehler ewiger (statt rewiger ), den St und Z herüber nahmen und erst A in naheliegender Weise gebessert hat. 2816—37 fehlt in St A B die Präcursorrede mit der Einladung zum dritten Spiel, sie fehlte also auch in Y, das demnach nur zwei Spiele enthalten hat, so dass Z das dritte Spiel einer anderen Quelle entnehmen musste. Die Dinge standen in Y ebenso wie in St, seinem getreuesten Abbild. Nichts desto weniger wurde 1496 und 1503 in Sterzing auch das dritte

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1897

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Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

der urstendt vern cu-ert; unseren hem am er eite peim sichenhaus vermdert und gepössert; der urstendt zu St. Marga- retenOiiveha) ain Jiandt gemacht. 1538 zahlt ihm der Kirch- propst Vesmair zu Sterling 7 //. 6 kr. von wegen des Judn heg des kauffmansbegrebnus (einer ßgaralen Kreuz w-eggruppe), den Ruber wider pesseH und gm acht. hat. 1551 .ist von der Stadtvertretung Sterzing beratschlagt loordn, das unter Statt thor mit genial zu ■mrneitren; da wurde dem ' maister Virgil Räber, Maler, betzalt

sein erstgedingien Ion, von dem gmal, so er ausserhalb des Thors gmaeht hat, S fl. und von denen inneren dreien tvappen, so im nachvolgcnt angedingt worden, 2 fl., thuet 10 fl. 1 ) 1552 hat er die Figur pey alter gläubigen seilen körczcn zu unser frawn (so hisse die .Pfarrkirche von Sterzing) gmali. Daselbst bat er auch den predigstuel ausgcmalt und vergalt und erhielt dafür 110 //., nachdem er kurz vorher vom. Stadtbaumeister Leonhard Messing 69 il. und vom Kirchpropste Mathias Flamm 52 Mk. 1 M, für ungenannte

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Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

wollen: nach »Sterzing. Doch, bevor wir anrücken, will ich. die urkundlichen Nachrichten über die ältesten JAissionsanffiihrungen in. Bozen zusammenstellen. V. Passionsaufführungen in Bozen. Oie Quollen, dafür sind die Rechnungen der .Bozener Ivirohprüpste.-) während jene der Bürgermeister die welt lichen Lustbarkeiten verzeichnen, deren aber in dieser 1) Man könnte versucht sein, das Heinzei auch unter den Schreibern von B zu erkennen; denn die Verdeutschung des orhdmuis zu ffartner begegnet

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des Bozener und Amerikaner Passions (Z) .. XXXVI Die Fehler S. XXXVII, Entstehungsart und -Zeit der Vorlage. Die Bozener senden den Schreiber Heinricus nach Sterzing 8. XXXIX. V. Pcmionsauffiihrimgen in Bozen XL 1476 S. XLI (teilweise 1478, 81, 82, 86, 87, SS, 90 S.XLII), 1489 S.XLILI, 1495 S.XLIV, 1512 S.XLVI, 1514 S. XLVII. Darstellung des Auffahrtspiebs 1481, 94, 95, 96 S. XLVII, des Palmsonntag- oder Bruder spiels 1522 S, XLIX, Hirn u. Wackerneil, Quellen u. k'orschnngon, I. 35

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Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

, weil Spielerregister und anderweitige Acten viel zu selten sind. Mitte des 16. Jahrh, taucht sie in der Schweiz auf (Baseler Susanna, Engadiner Judith); in der zweiten Hälfte begegnet uns in Sterling bereits eine Spielregentin: Der Bürgerm. Christof Prackh verzeichnet 1578 Mer den 6. Aprilis der Frölichin, als si auf der Bathstuhen ein Spü gehalten, 3 fl. Diese Barbara Frölichin wird weiterhin als witfrau der jungen Maidien, gewöste Schuehiaisterin in Sterzing näher bezeichnet (Fisohnaler, Mus.-Zs. 38, 378 und 382

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1897

Page 303 of 871

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CCXOVIIT von T, P. gemacht haben: di© älteste Fassung des T. P, wirkte nach Hall, die Haller Bearbeitung auf die jüngeren Fassungen in Sterzing, Bozen und Brixen. Und das ist überall gleich naturgemäss. Autoreneitelkeit spielt in der Volkspoesie keine Bolle: man konnte.ungehindert von ein ander lernen und gewinnen ; auch in unserer Gegenwart noch ist ein ähnliches Verhältnis zwischen Oberammergau und Brixlegg zu verfolgen, wo die Wechselwirkung be sonders bei Ausgestaltung der lebenden Bilder

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1897

Page 55 of 871

Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

, das sich nördlich von Bozen an der Feste Runkelstein vorbeizieht, vom conservativen Sinne der Gebirgsbewohner getreulich gepflegt wurde bis herab in unsere Zeit. Das waren die Tatsachen, wie sie uns die reichlichen Aufzeichnungen der Bozener Raitbücher überliefern. Die weitere Verwertung derselben für die Textgeschichte wird in anderem Zusammenhänge zu versuchen sein. Wir schlagen nun den Weg ein, den uns Z schon oben gewiesen hat: von Bozen nach Sterzing, um die Passionshandschriften dieser Stadt

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1897

Page 306 of 871

Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

, einen derbvolksmässigen Charakter annahmen, er reichen sie ein Alter von ca. 100 Jahren, das sich jenseits des Brenner, in Sterzing, wo man den kirchlichen Charakter am längsten bewahrte, beinahe verdoppelt; erst seit 1583 beginnen auch hier Neuerungs versuche in Bezug auf Ort und Zeit der Aufführung, die 1580 damit endigten, dass man den Passion von der Kirche und den Ostertagen loslöste, in den Sommer verlegte und an einem Tage aufführte, womit man bereits die moderne Art erreicht hatte, Am kürzesten lebten

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1897

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Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

Mülner, die prima Maria: Carpentari, secunda: Ja- cobus juchenhofer, tertia: Paul Pölsterl, den. Ortulanus Perchtold schenckbain. Wie man sieht, keine Geistlichkeit, die in Sterzing so zahlreich wie in Bozen ohnedies nicht aufzubringen ge wesen wäre; selbst die Kegenten sind weltlich, und nur durch den Kirchpropst, der Kirchengeld zur Aufführung verwendet, und durch den Aufführungsort, die Pfarrkirche zu unserer lieben Erau im Moos (vgl. unten. Cap. X), zeigt sich der Zusammenhang mit ihr. Dass

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1897

Page 230 of 871

Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

, B. zu Ff III, 1161, 2, der mitten unter regelmässigen Vierhebern steht und ursprünglich Der mir ie der liebest was lautete. Im ganzen wurden in H 2250 Verse umgestaltet oder neu hinzugedichtet; das ist viel mehr als in irgend einem Stücke der Sterzinger Gruppe: die Überarbeitertätigkeit war in Hall lebhafter als in Sterzing und Bozen. Überdies wurde der Haller Passion noch nach vorwärts durch ein •*) Vgl. Oreizenach, Gesch, d. n. Dramas I, 240; Fronmg S. 37. Hirn tu Wae kern eil, Quellen u. Forschungen. I. P

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