Konstantin und Theodosius hatte das Christentum bald die Masse des Volkes durchdrungen^). Ein Beweis hiesnr sei. daß sich die Räter am Ende des 4. Jahrhunderts weigerten, den Eindringling und Empörer „Eugenius' anzuerkenneil, weil er ein Heide war. Zum weiteren Beweise, daß damals das Christentum das Übergewicht über das Heidentnm erlangt hatte, dient der Umstand, daß Bischos Vigilius von Trient (s 405) es wagen konnte, zu Metho (Sanzeno) aus dem Nonsberg, wo seine Missionäre Sisinnins
Versammlungsort gedient haben»). Römische Funde wurden bei den Pfarrkirchen von Witten, ferner in Amp aß und Reit im Unterinntal gemacht; die Kapelle auf dem Gratenbergl bei Wörgl steht auf römischer Ansiedlung S. 55- Mariani') behauptet die Notiz gesunden zu haben, daß die römischen Beamten den Bewohnern von Trient stets gewogen waren,, und zwar derart, daß der hl. Hermagoras im Jahre 73 einen heidnischen Tempel in eine christliche Kirche zn Ehren des Erlösers um wandeln durfte? In dieser Kirche erhielt
St. Vigilius seine bischöfliche Weihe. Dazu wird in seiner Lebensbeschreibung ausdrücklich bemerkt, daß diese kirchliche Handlung außerhalb der Stadtmauern vor sich ging. Dies ist leicht glaublich, weil Trient damals noch streng ') Vgl. Hergenröther, Kirchengesch. 4. Aufl. 332 ff. Tait, l. o. x, 157. a) Brandis, Ehrcn-Krnnzl I, 89. «) Solcher Fälle wurde bereits S. 60 und sf. mehrerer gedacht, als in Trient, Cale cranica, Vezzcino, Romeno, Kurtatsch, Nntcrmais, Saben, Sterlina. ') Mitt. d. Zcnt-Kow> 1893