Dorfbuch der Gemeinde Partschins : mit den Ortsteilen Partschins, Rabland, Töll, Quadrat, Vertigen, Tabland, Sonnenberg ; [Natur ; Geschichte ; Kultur]
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Author:
Lassnig, Ewald / Ewald Lassnig
Place:
Partschins
Publisher:
Gemeinde Partschins
Physical description:
576 S. : zahlr. Ill., Kt.
Language:
Deutsch
Notations:
1. Aufl.
Literaturverz. S. 576
Subject heading:
g.Partschins ; s.Heimatkunde
Location mark:
II 317.218
Intern ID:
572359
millionenfach für sich hergestellt. Unser Peter starb als armer Zimmermann, doch sein Häuschen steht, wo er die Schreibmaschin ersann. Wo der Zielbach rauscht, gespeist vom Wasserfall, grüne Wiesen, Blumen, Sonne überall, liegt das schöne Dörflein hier euch vorgestellt. Seht, in alten Spuren spiegelt sich auch uns're Welt. Rosa Burger Schweitzer (1909-1983), Oktober 1979 33. Frau besucht ihr zukünftiges Grab Von 1813 bis 1816 übte Thomas Rungg, „Tammele Sohn" vom „Gut am Bach“, in der Pfarre
Partschins den Dienst als Mesner, Turmknecht und Totengräber aus. An einem Wintermorgen des Jahres 1815 machte er sich kurz vor 4 Uhr auf den Weg, um die Bet glocke zu läuten. Da es noch finster war, diente ihm eine Sturmlaterne als Beleuchtung. Es hatte in der Nacht ergiebig geschneit und so stapfte er durch den tiefen Schnee der Kirche zu. Er war gerade dabei die Turmtür aufzusperren, als er im Laternenschein eine schwarz gekleidete Frau bemerkte, die über die Stiege vom Höllgassl heraufkam
. Sie hatte das Kopftuch tief ins Gesicht gezogen und trug in ihren Armen fest verschlungen ein Bündel, das mit einem weißen Tuch umwickelt war. Der Mesner wünschte der Frau einen guten Morgen, doch sie erwiderte seinen Gruß nicht, sondern huschte eilig über den Friedhof in Richtung „Vertigner Kirchtüre“. Dort blieb sie vor einem Grab stehen, an dem sie abwechselnd betete und herzerschütternd wimmerte und weinte. Das Benehmen der Frau kam dem Turmknecht seltsam vor, doch dachte er sich, die Trauernde könnte eine Magd
sein, die auf dem Weg zur Stallarbeit einen Grabbesuch bei verstorbenen Angehörigen machte. Allerdings konnte er sich nicht erklären, dass sich die Frau in der stockfinsteren Nacht ohne Licht zurechtfand. Da die Zeit drängte, stieg er eilig in den Turm hinauf, um das Ave-Maria-Läuten pünktlich um 4 Uhr nicht zu versäumen. Als Thomas nach dem Betläuten den Friedhof betrat, stellte er überrascht fest, dass im Neuschnee nur seine eigenen großen Trittspuren zu sehen waren, nirgends aber die eines zweiten Menschen. Nun wusste er, dass