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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
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1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 177 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Zu Beginn des Jahres 1736 gingen die kriegerischen Handlungen in Italien allmählich zu Ende. So war die Zeit gekommen, über das Schicksal der Puster taler Post zu entscheiden. Taxis war bestrebt, die Wiener Post wieder gänzlich auf die alte Route über Salzburg zu bringen und wurde im März 1736 bei Hofe wegen Auflassung der Pustertaler Post vorstellig, die doch nur einen nach Stunden zählenden Vorteil zu bringen vermöchte, der aber durch eine schnellere Expedition über Salzburg auszugleichen

wäre. Auch könnten die Posthalter nicht gut bestehen, wenn sich die Passagierritte (Reisenden) auf beide Routen verteilten. Auch hatte der Kaiser schon einige Verbesserungen auf der Salz burger Strecke genehmigt. So wurde denn mit kaiserlicher Resolution vom Juli 1736 die Auflassung der Pustertaler Post angeordnet. Nun traten wieder die alten Postboten in den Vordergrund. Wie der Post meister von Brixen im Dezember 1736 berichtete, war der Briefverkehr durch das Pustertal nicht gering. Die Zahl

ordinari Post und begab sich Dienstag früh auf den Rückweg, auf dem er überall zustellte. Noch am selben Tage übergab er zu St. Lorenzen dem Lienzer Boten die Oberland- und Kärntner Briefe. Der Lienzer Bote ging von Bruneck am Mittwoch früh ab und kam am Donnerstag mittags in Lienz an, wo er mit dem Drauburger Boten die Post auswechselte. Der Abgang von Lienz nach Bruneck war auf Freitag früh festgesetzt. Der Oberdrauburger Bote ging am Freitag von Lienz ab und brachte hinwiederum am Mittwoch

die Klagenfurter Post nach Lienz. Mit den Pustertaler Postboten allein waren die Pustertaler nicht mehr zufrieden und die Bestrebungen nach Beibehaltung bzw. Wiedereinführung der Reitposten ließen nicht nach. Auch die Kärntner Landschaft bemühte sich und berichtete im Herbst 1737 ausführlich an die Geheime Hofkanzlei. Aber Taxis war nach wie vor dagegen und brachte bei der Regierung seine Bedenken vor, daß man dann den Pustertaler Posthaltern die Haltung von zwei Postpferden auferlegen und jährlich 192 Gulden

zulegen müßte, wobei sie noch immer nicht gut bestehen könnten. Die Verhandlungen nahmen einen schleppenden Verlauf und brachten keine Entscheidung. Im Dezember 1738 versetzte eine Hofreise das ganze Pustertal in Auf regung. Die königlichen Herrschaften reisten von Wien über Bruck a. d. Mur, St. Veit, Spittal, Lienz, Bozen, Mantua, Bologna nach Florenz. Die ganze Reise war auf 15 Reisetage und 14 Nächtigungen berechnet. Angefordert wurden hiefür 39 Wägen, 228 Zugpferde und 35 Reitpferde. Die Post

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 181 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
bild auf dem Roß befördert sein wollte und es beinahe nötig war, hiezu zwei Stallungen voll Pferde zu halten”. Um 1 fl 30 kr mußte der Posthalter einen Fahrgast mit einem zweispännigen Wagen zur nächsten Station verführen. Vom Ungemach, das die Posthalter von „indolenten Postierern” erleiden mußten, gar nicht zu reden. Mit den Briefträgern war übrigens dem Publikum gar nicht so sehr gedient, da die Post durch die Postboten sehr langsam ging. So kam es vor, daß der Pfleger auf Bruck

durch einen vorauslaufenden Brief sich bei einem Herrn in Bruneck ansagte, aber dann vor dem Briefe in Bruneck ankam. Das Nebeneinander der Reitpost und der fußgehenden Postboten war nicht nur überflüssig, sondern auch verkehrshinderlich. Die Boten hätten nur dann einen Zweck erfüllt, wenn sie als Ergänzung zur Reitpost an einem anderen Tage eine zweite Post vermittelt hätten. Nur ein Erfolg ist zu Gunsten der Postboten anzuerkennen, daß sie nämlich unterwegs auch Post annahmen und zustellten. Andreas von Steyrer war alt

geworden und so war es an der Zeit, den auf reibenden Postdienst seinem Sohne Josef von Steyrer abzutreten, der auch schon über 40 Jahre zählte. Im September 1747 bedankte sich Josef bei Taxis für die Übertragung der Post und benützte den Anlaß, um seinem Vorgesetzten Oberpostmeister seine nicht allzu rosige Lage in bewegten Worten zu schildern. Vor allem war der Weg nach Niederdorf steinig und wegen der Steigung beschwerlich. Der Unterschied in der Streckenlänge gegenüber anderen Posten

war für ihn sehr fühlbar. Diese wurde für ihn gleich den übrigen als eine Tarifeinheit „Post” berechnet. Bei Tag und Nacht gab es keine Ruhe; Pferde und Leute mußten ständig wachbar gehalten werden. Denn jetzt wollten um das billige Postgeld alle per Post reisen. Die Auslagen für Sattler, Wagner und Schmied waren unglaublich groß. Unter solchen Umständen blieben ihm nur die Strapazen, gehabte Wagnis und Gefahr, zerrissene Wägen und Geschirr, überrittene Pferde und schrump fendes Betriebskapital. Mit den Pferden

Erstaunen erfahren, daß niemand eine Lust zum Post dienste zeigte. Obwohl die Stemwirtin Gärtner und ihr Sohn von Taxis eingeladen waren, ihnen sogar eine Rittgelderhöhung versprochen war, hatten sie vorerst Taxis ablehnend geantwortet. Kurz meinte aber, wenn man der Sternwirtin 250 fl Wartgeld und ein höheres Rittgeld gegeben hätte, so hätte sie vielleicht angenommen. Nun aber hätten andere sie abgeredet. Auch der Pfleger von Vintl richtete nichts aus. So mußten die Posthalter von Nieder-Vintl

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Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 176 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
23. September 1728 die Instruktion ausgefertigt. Die Gangordnung war die gleiche geblieben, wie sie 1667 angeordnet worden war. Die landesfürstlichen Behörden und ihre Beamten waren vom Briefgeld befreit. Aber gerade diese fleißig und unklagbar zu bedienen, wurde den Postboten besonders aufgetragen. Auch die P. P. Franziskaner zu Innichen und die P. P. Kapuziner zu Bruneck waren befreit. Neu war, daß für Pakete je nach Gewicht 2, 3 oder 4 Kreuzer einzuheben und dem Post meister von Brixen

abzuliefern waren. Bezüglich der Partikular-(Privat-)briefe waren zu unterscheiden: Briefe, die mit der ordinari Post ankamen und vom Postamte Brixen den Postboten zur Zustellung übergeben wurden, Briefe, welche die Postboten selber im Pustertal zu behandeln hatten, und Briefe, welche die Postboten in der Umgebung von Brixen selbstän dig aufnahmen und für das Pustertal bestimmt waren. Die Kärntner Transitpost war franko zu befördern; nur für Pakete war eine billige Gebühr einzuheben. Im Grunde

die ordinari deutsche Post nach Welschland. Abends kam aus Italien die Gegenpost ins Reich. Die mitkommende kaiserliche Feldpost nahm von Brixen ab den Lauf durchs Pustertal nach Wien. Am Mittwoch nachmittags kam von Wien die Post über Pustertal und ging gleich weiter zur kaiserlichen Armee im Welschland. Am frühen Morgen des Donnerstags langte über Innsbruck die Wienerische ordinari Feldstafette ein und ging nach Welschland weiter. Sie nahm auch die neu eingeführte Reichspost mit. Am Freitag gegen Abend

kam die mili tärische Feldpost an, wovon ein Teil nach Innsbruck, die nach Klagenfurt und Wien lautende Post über Pustertal ging. Die am Samstag mittags ankommende welsche Post ging Richtung Augsburg ins Reich ab. Sonntag nachmittags kam über Pustertal die Wiener Post an und ging zur Armee nach Italien.

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 185 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
bei, daß, wenn man dem Steyrer die Post nehme, ihm und seinen Kindern ein sehr empfindlicher Schaden zukomme und eine nützliche Verwendung seiner Effekten verhindert würde. Steyrer hatte nämlich die Absicht, seinen Anverwandten seine Wirtsbehausung und Güter zu über lassen. Aber Taxis war nicht mehr zufrieden mit ihm und der junge Sternwirt Georg Gärtner bewarb sich mit allen Mitteln um die Post und wurde dabei von Brixen unterstützt. Nach Meinung Peissers war Gärtner der Sache gewachsen

schlechter Pferde, weshalb auch die Post wiederholt gegen alle Postordnung durch Fußboten, meist durch einen unerwachsenen 11- bis 12jährigen Buben übertragen wurde. Auf das hin zögerte Taxis nicht mehr, die Poststation Bruneck im November dem Sternwirte Georg Gärtner, wenn auch vorläufig nur provisorisch zu übertragen. Steyrer wollte den Kampf um die Post noch nicht aufgeben, aber der Tod holte ihn vorzeitig vom Kampfplatze ab. Er starb am 14. Dezember 1759, 58jährig, und hinterließ seine Frau und vier

unmündige Kinder, nämlich den vierjährigen Franz Georg und drei Mädchen. Sein allzu früher Tod vollendete den Zusammenbruch seines Hauswesens. Da sprang sein Bruder Anton von Steyrer ein, nahm sich als Gerhab (Vormund) der Kinder an und nahm auch den Kampf um die Post mit allen Kräften auf. Im März 1760 wandte er sich an Taxis und schilderte ihm, wie schon sein Vater Andrä in beschwerlichen Kriegszeiten anno 1703 bei Anlaß des churbayrischen Einfalles in Tirol „mit ausgesprochener Lebensgefahr

und angewandten möglichsten Fleiß und Sorg falt die Post zu Bruneck versehen und nachmals dessen Sohn Josef inne gehabt”, und daß der Sternwirt es nur auf die „Depauperierung” (Verarmung) der Josef Steyrerischen Pupillen abgesehen habe. „Das Steyrerische Wirts haus ist das gelegentlichste bei der Landstraße. Die ankommenden Passagiere müssen bei längerem Aufenthalte nicht erst in die Stadt hinein und heraus bemühen, sondern können mit Speis und Trank sich dort unklagbar versehen’^ Im Mai 1760 erwarb

dann Anton von Steyrer die Behausung seines Bruders Josef mit allen Gütern kaufweise, so daß für die ordentliche Führung des Post- und Wirtsgeschäftes gesorgt war. Als dann auch noch der Kreishaupt mann sein Ansuchen um Verleihung der Posthalterei unterstützte und ihm das Zeugnis eines emsigen, fleißigen und verläßlichen Mannes ausstellte, hatte auch Taxis kein Bedenken mehr, die provisorische Verwaltung des Gärtner aufzuheben und die Poststation Bruneck dem Anton von Steyrer zu über tragen. Mit Anton

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Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 187 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
. Obwohl nach dieser Tarifordnung kein Zweifel auf kommen sollte, so hat sich doch 1778 ein Portostreit im Pustertal ereignet, in dessen Verlauf sogar die Ver legung der Poststation von Bruneck nach St. Lorenzen erwogen wurde. Der „Neue Brixner Schreibkalender” von 1778 gibt uns Kunde, wie damals der Postenlauf eingeteilt war: Darnach kam in Brixen jeden Dienstag in aller Früh die Post aus Wien, Kärnten und Pustertal an und fand Anschluß an die nachmittags von Deutschland über Innsbruck kommende

sogenannte Reichspost. Mittwoch vormittags kam die welsche Post an und hatte Fort setzung einerseits über Innsbruck nach Deutschland und andererseits über Pustertal und Kärnten nach Wien. Am Freitag trafen sich die Reichspost (über Innsbruck) und die Wiener Post (über Pustertal) in Brixen und gingen von da vereint nach Italien weiter. Am Samstag um Mittag kam die welsche Post und teilte sich in Brixen in Wiener Post und Reichspost. Am Samstag trafen sich in Brixen die Postwägen von Wien, aus dem Reiche

und den Verkehr nur über das Pustertal zu leiten. Es kam jedoch nicht dazu. Das Jahr 1788 brachte in das Pustertal einige Aufregung wegen viermal verlorener Briefpakete. So was schädigt bekanntlich Ansehen und Porto- ertrag der Post. Um solchen Dingen vorzubeugen, nahm man nun ein Felleisen in Verwendung, mit dem nur Pustertaler Briefe befördert werden sollten. Aber wie es das Unglück schon wollte, brach im nächsten Jahre der Schlüssel zu diesem Felleisen und der Bart blieb im Schlosse stecken

. Es ist nun merk würdig, daß man bei allem Verdacht keinen Schuldtragenden finden konnte. Dies erzeugte eine allgemeine Unzufriedenheit mit den bestehenden Post stationen und man dachte wieder an Verlegung von Poststationen, so auch jener von Bruneck nach St. Lorenzen. Die ganze Aufregung wurde bald be-

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 170 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Meer bis Ancona und darnach wieder auf dem Lande bis Rom zu schicken”. Sie dauerte nicht lange. Zwei Jahre später (1509) wird noch eine Post von St. Lorenzen bis zur Wurz (an der Save) erwähnt, die 1512 wieder abgelegt wurde. Die kaiserlichen Anordnungen wechselten rasch. So hatte auch eine Post, die 1514 von Neustift (bei Brixen) bis Villach gelegt wurde und eine Fortsetzung nach Innerösterreich hatte, nur kurzen Bestand, nachdem noch im selben Jahre eine Post von Innsbruck nach Wels gelegt

worden war. Die Ereignisse des Jahres 1519, als der Kaiser starb, ließen es der Regierung Tätlich erscheinen, eine Post von Innsbruck nach Görz zu legen, „damit ein Land mit dem andern Verstant und Kundschaft habe”. Damals wurde den Postboten je Pferd monatlich ein Sold von 8 Gulden gereicht. Diese Post dauerte etwas über 1521 hinaus. Unruhige Zeiten zwangen immer wieder, Posten zu legen. Dies war im Jahre 1526 der Fall, als Michael Gaißmayr im Pustertal einige Wirrsale verursachte und die Regierung

dem damaligen Postmeister von Innsbruck, Gabriel von Taxis, befahl, in das Pustertal zwei Postboten zu stationieren, einen nach Bruneck und einen „in der Aue” (Thal bei Lienz). Es ist nicht anzunehmen, daß mit diesen Posten auch schon Privat - briefe befördert wurden. Die Türkengefahr des Jahres 1532 brachte wieder eine Post im Pustertal auf die Beine, „dieweilen der Streiff von Türken bis in Kärnten geht und sich weiter hinauf bis Lienz bewegt”. Die mit je einem Pferde versehenen Post leger (Poststationen

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 190 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
war es, welche sich damals um gute Reiseverbindungen bemühte. Der vorerst eingeführte Eilwagen hatte den Vorteil, daß die Personenbeförderung nicht durch die Briefpost behindert wurde. An dessen Stelle trat 1843 eine Mailepost (für gemeinsame Post- und Personenbeförderung) Brixen—Klagen- furt, welche wöchentlich zweimal verkehrte. Damit waren die Pustertaler und voran die Lienzer nicht zufrieden und betrieben 1846 die Vermehrung des Postenlaufes, was sie auch zwei Jahre später erreichten

. Von 1848 an verkehrte dann die Mallepost Brixen—Klagenfurt täglich, und zwar: Brixen ab 19 Uhr, Klagenfurt an am dritten Tage um 3 Uhr 55, ab 17 Uhr, Brixen an am dritten Tage um 1 Uhr 40. In diesen Jahren können wir auch schon private Stellwagenfahrten ver zeichnen, welche die Personenbeförderung der Post ergänzten. Das Verhältnis der Stellwagenunternehmer zur Post wurde 1838 ausführlich geregelt. Man kann in den folgenden Jahren beobachten, daß sich Post und Privat unternehmer gut vertrugen

machen, ein neues, ganz entsprechendes Posthaus an dem Alleeplatz in Bruneck nach einem vorläufig der Genehmigung der Oberpostverwaltung zu unterziehenden Plane zu erbauen und sich über die Erfüllung dieser Bedingung längstens binnen zwei Jahren auszuweisen. Diesen Auftrag erfüllte sie, verkaufte das Gasthaus zum Goldenen Löwen (alte Post) und erbaute das Hotel „Neue Post”. Zu Postülionen, die zu ihr in privatem Dienstverhältnisse standen, durften nur wohl- bekannte, mit guten Zeugnissen über ihren Lebenswandel

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Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 174 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
daß von Briefen, worin ein anderer eingeschlossen war — das war damals sehr üblich —, dem Postmeister 2 Kreuzer zu geben waren. Von Briefen, die Rungatsch in Brixen oder Umgebung aufnahm und zu Brixen aufgab, sollte er dem Postmeister nur zu Neujahr als hergebrachte Erkenntlichkeit 3 Gulden erlegen. Inzwischen hatte sich bei der Pustertaler Post ein anderer Wandel vollzogen, der sie aus dem Bereiche reiner Lokalpost heraushob. Nun mußten die Puster taler Postboten im Durchgänge

auch die Kärntner Post ab Brixen be fördern. Der Lienzer Briefträger erhielt aus diesem Anlasse jährlich 8 Gulden und der Brunecker 6 Gulden 30 Kreuzer mehr. Es zeigte sich, daß diese Transitpost notwendig war, was auch daraus zu schließen war, daß, wie der Postmeister 1701 berichtete, bei den ,,jetzigen Kriegsunruhen und Durch zügen” die Korrespondenz gegen Kärnten sehr zugenommen hat. So treten wir ins Jahr 1703 ein, das infolge des spanischen Erbfolgekrieges auch in das Pustertal Aufregungen

von Steyrer zum Posthalter bestellt. Er erhielt unterm 18. Juli 1703 die Instruktion, nach welcher er 4 Pferde und 2 Kaleschen zu halten hatte. Vierteljährlich wurde ihm ein Wartgeld von 25 Gulden zur sonst üblichen Besoldung gereicht. Gebrauchte ein Kurier mit Dienstabzeichen ein Postpferd, so hatte er für jede Post (von iener Station zur andern) 45 Kreuzer zu zahlen. Wenn er lieber ein Wägelchen nahm, so zahlte er auch nicht mehr. Ein Postreiter, der von der Nachbarstation mit Stafetten kam, erhielt

an Rittgeld 1 Gulden. Diese Post hatte in der Hauptsache den Postverkehr zwischen Wien und der Südarmee zu vermitteln und ist nach dieser Bestimmung als Feldpost zu betrachten. Da aber der Postweg über Salzburg ausgeschaltet war, mußte die Pustertaler Post auch den Verkehr Wien—Innsbruck übernehmen, der über wiegend Zivilverkehr war. Auch der Reiseverkehr war in dieser Zeit über das Pustertal gelenkt, wozu eben die Posthalter mit Kaleschen und genügend Postpferden bereit zu sein hatten. Neben

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Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 189 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Verbesserungen ein. So wurde 1819 verfügt, daß die Post, die von Innsbruck in der Nacht von Freitag auf Samstag in Brixen durchlief, bis 4 Uhr, nötigenfalls bis 5 Uhr zu warten habe, bis nämlich die Pustertaler Post in Brixen einlief. Vereint nahmen dann die beiden Posten den Weiterlauf und hatten am Sonntag zwischen 4 und 5 Uhr in Verona zu sein. Im nächsten Jahre (1820) war die Briefpost von Wien nach Südtirol so geregelt, daß die Montag und Donnerstag von Wien abgehen de Post über Pustertal, die Mittwoch

und Samstag abgehende Post über Salzburg geleitet wurde. Der Brunecker Postmeister Johann von Schmid, der während der bayerischen Zeit ein Vertrauensmann der Tiroler Aufstandleitung war, starb am 21. Jänner 1820. Daraufhin wurde die Postmeisterstelle von Bruneck im Boten für Tirol und Vorarlberg (Nr. 20) ausgeschrieben und der Witwe Maria von Schmid verliehen mit dem Aufträge, daß sie jederzeit einen geeigneten und geprüften Postexpeditor halte. An Bezügen wurden ihr zugesprochen: ein Gehalt von jährlich

200 fl, eine Beihilfe von jährlich 60 fl für einen Postschreiber und ein Portoanteil von je 10% aus Brief- und Fahrpost. Mit der neuen Postmeisterin wurde am 9. September 1820 ein Dienstvertrag abgeschlossen. Im Jahre 1825 war der Postenlauf so geregelt, daß von Brixen her die Wiener Post in Lienz am Dienstag und Freitag durchlief und in umgekehrter Richtung am Samstag und Mittwoch. Zur selben Zeit wurden auch im Pustertal die Eilfahrten eingerichtet. Die Sache klappte aber nicht recht und Ver

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Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 193 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
von St. Lorenzen aus die Post. Zum Vergleiche seien noch die Postverbindungen in und von Bruneck aus vom Jahre 1911 dargestellt. Täglich 6 Kariolfahrten und 4 Boten gänge beförderten in Bruneck die Post vom und zum Bahnhofe. Die tägliche Postbotenfahrt St. Vigil in Enneberg—Bruneck hatte ganzjährig die gleiche Fahrordnung. Im Sommer wurde hier der Verkehr durch zwei weitere Fahrten verstärkt. Zu der ganzjährig täglichen Postbotenfahrt St. Lorenzen—Corvara bestand 1911 eine zweite Fahrt Corvara, zeitlich

entgegengesetzt. Im oberen Pustertale hatte bereits das Postautomobil seinen Einzug gehalten. Toblach überflügelte dabei die anderen Orte des Pustertals. Hier empfing den Fremden, der nach Cortina reisen wollte, im Sommer das Post automobil, das ihn in zwei Stunden nach Cortina brachte. Damit war der Anfang mit einer Entwicklung gemacht, die mit dem anwachsenden Fremden verkehr Schritt halten konnte. Der nachfolgende Ausbau des Postwesens in Bruneck und im Pustertal fällt wenigstens für die ältere Generation

in die erlebte Gegenwart und wird so einem späteren Chronisten Vorbehalten. Quellen Taxisarchiv im Grünwalderhof (bei Innsbruck). Staatsarchiv Innsbruck, Kopialbücher und Hofresolutionen. Pfarrmatriken Bruneck. Bote für Tirol und Vorarlberg (Museum Ferdinandeum Innsbruck). Fr. Ohmann: Die Anfänge der Post und die Taxis. Peter Hailer: Der Postbezirk von Tirol und Vorarlberg, 1847. Anschrift des Verfassers: Dr. Josef Windhager, Oberpostrat i. R., Steinach am Brenner

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Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 173 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
haben von jedem Briefe, der außer Landes geht, bei der Aufgabe 2% Kreuzer und von solchen im Lande bleibenden Briefen 2 Kreuzer einzuverlangen. Im Herbste des Jahres 1673 unternahm die Kaiserin eine Reise durch das Pustertal nach Italien. Für eine solche Reise traf die Regierung große Vorbereitungen und ordnete u. a. an, daß zu Sillian eine Post eingerichtet werden solle, wo man bei Tag und Nacht mit Postknechten und Pferden gewärtig zu sein hatte. Der „Postverleger” zu Sillian

, der uns dem Namen nach nicht bekannt ist, hatte die Stafettenritte einerseits bis Lienz und andrer seits bis nach Innichen zu machen. Eine solche Einrichtung, die bei Hofreisen immer wieder vorkam, ist nicht als Post im landläufigen Sinne zu betrachten. Abgesehen von der kurzen Dauer konnte von einer Post Vermittlung für das Publikum kaum eine Rede sein. In solchen Fällen handelte es sich zuerst um die Bereitstellung der nötigen Pferde zur Beförderung der zahlreichen Reise gesellschaft und dann um die rasche

Vermittlung der Korrespondenz zwischen der reisenden Kaiserin und dem Hofe zu Wien. Man erinnert sich da wohl an die kaiserliche Dienstpost unter Maximilian. So ist auch die Behauptung ver ständlich, daß 1639 in Bruneck schon eine Poststation bestand und damals Mathias Steyrer der erste Brunecker Postmeister war. Es kann also, wenn sich die Annahme urkundlich belegen läßt, 1639 auch nur eine kurzfristige Post in Bruneck bestanden haben wie 24 Jahre später. Da im Jahre 1683 ein Wechsel im Postdienste

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Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 188 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
schwichtigt wie das tobende Meer mit Öl. Das ist sogar buchstäblich zu nehmen. Es erging nämlich die hochdienstliche Anweisung, daß man „dem Schlüssel zuweilen mit einem Tröpfchen Öl zu Hilfe kommen sollte”. Während im Kriege mit Frankreich Mantua vom Juli 1796 bis Februar 1797 belagert wurde, ergab sich die Notwendigkeit, für die Armee in Italien eine Feldpost einzurichten. Bei dieser war seit 8. Juli 1796 die Einteilung ge troffen, daß eine tägliche Post von Rovereto über Pustertal

des Mündels bewilligen. Inzwischen galt die Witwe Maria von Steyrer als Postinhaberin. Für die provisorische Verwaltung war vorerst Johann Salchner ausersehen.— Es wurde aber damit dann der Sohn des Postmeisters Millmann von Mittewald betraut, der jedoch im Sommer 1797 nach dem Tode seines Vaters die Post station Mittewald übernehmen mußte. Am 12. Februar 1798 ging die Witwe Maria von Steyrer mit Johann von Schmid eine neue Ehe ein. Schmid wurde nun 1799 als Provisor der Poststation Bruneck eingesetzt

und nach dem Tode des Leopold Franz von Steyrer 1808 zum Postmeister von Bruneck ernannt. In seiner Dienstzeit können verschiedene Veränderungen und Ver besserungen im Postenlauf verzeichnet werden. Für die Poststation Bruneck war es ein lang angestrebtes Ziel, daß die Strecke, welche der Postbeförderer zu befahren hatte, tarifmäßig besser bewertet werde. 1802 wurde endlich die Strecke vor und nach Bruneck mit 1 % Posten bewertet. Die Abtretung Tirols an Bayern blieb auch für die Post nicht ohne einschnei dende

von Bruneck. Was er und andere dort für das Vaterland getan haben, dafür sind nur ganz wenige schriftliche Beweise erhalten. Was allein Briefe zwischen Tirol und Österreich durchs Pustertal heimlich mit der Post geliefert wurden und so der scharfen bayerischen Briefüberwachung entgingen, das kann nur mehr im Tatsächlichen, aber nicht mehr im Zahlenmäßigen dargetan werden.

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 182 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Kuriere (wegen des geringen Rittgeldes). Taxis verwendete sich sogar bei der Kaiserin für Steyrer, wobei er auf das vielfach üble Wesen der Reisenden verwies. Wie all dem abgeholfen wurde, ist aus den Akten nicht genau ersicht lich. Aber Steyrer blieb und seine wirtschaftliche Lage wurde nicht besser. Das Jahr 1750 brachte einige Veränderungen im Post wesen. Im Postenlauf hatte sich allmählich eine vorschriftswidrige Einteilung eingeschlichen. Über allgemeine Beschwerde mußte dem abhelfend

im Mai dieses Jahres verfügt werden, daß die aus Italien einlangenden Briefe und Pakete zur Gewinnung von Zeit nicht mehr über Innsbruck, sondern von Brixen aus in und über das Pustertal geleitet werden sollen, was von jeher die Bestimmung der Pustertaler Post gewesen wäre. Aber auch so war noch Anlaß zu Beschwerden gegeben. Wie aus einer Vorstellung der Bozner Kaufleute hervorgeht, fehlte es besonders in Brixen an günstigen Anschlüssen infolge häufiger Verspätungen. Noch nach einer Aufzeichnung

vom Jahre 1751 mußte die Wiener Post (über das Pustertal) oft halbe Tage lang, manchmal sogar über dreißig Stunden warten. Viel schwerwiegender in den Folgen war eine (1750) von Wien aus an befohlene und für Tirol nachteilige Briefportoerhöhung, die den Zweck verfolgte, den Brieftarif in allen Erbländern gleich zu gestalten. Den Taxis muß es zu ihrer Ehre nachgesagt werden, daß sie das Briefporto in Tirol von jeher sehr mäßig hielten. Gegen die neue Briefgelderhöhung beschwerten

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 171 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Von ordinari Postboten haben wir erst seit dem Jahre 1609 sichere Kunde, als die Regierung anläßlich der Religionsunruhen in Kärnten fuß- gehende Postboten durch das Pustertal bestellte. Ein solcher Bote ging von Lienz bis Sillian, der zweite von Sillian bis St. Lorenzen und der dritte von da bis Mittewald am Eisack zum Anschlüsse an die Post Innsbruck—Bozen. Aber auch diese Boten verkehrten nicht regelmäßig, sondern nur bedarfsweise. So konnten auch die anderen Talboten daneben bestehen

. Das Brixner Brief lehen konnte sogar zu einer ziemlich dauernden Einrichtung werden. Wenn 1611 Erzherzog Maximilian anordnete, daß für den Briefverkehr Innsbruck- Wien von Innsbruck oder Sterzing aus Boten nach Bruck an der Mur zu bestellen seien zum Anschlüsse an die ordinari Wiener Post, dann war dies auch nur eine vorübergehende Maßnahme. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts waren dann die Pustertaler Postboten bereits in den Taxis’schen Postdienst eingeordnet. Im Jahre 1652 er teilte Paul Freiherr

und von „Ursula, Gräfin zu Spaur und Pflaum, des königl. Stiftes zu Hall wohlregierende Frau Obristin und Gerichtsfrau der Herrschaft zu Lienz und Heimfels” eine jährliche Besoldung von 6 Gulden bezog. Allerhand beklagenswerte Vorkommnisse, wie Grobheit und Nachlässigkeit, haben in den nächsten Jahren das Einschreiten des Pflegers auf Michelsburg, Hanns Georg Troyer von Anßheim, notwendig gemacht, durch dessen Ver mittlung dann 1667 zwischen dem Postmeister (von Brixen) und den Post boten folgende Ordnung

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 186 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
von mehreren Leuten Heu und Hafer dergestalt auf gekauft werden, daß mit Grund ein Mangel zu befürchten sei, worüber dann eine Untersuchung eingeleitet wurde. Als Anton von Steyrer im Jahre 1775 ohne Nachkommen starb, folgte ihm sein Brudersohn, Franz Georg von Steyrer. Während seiner Dienstzeit ereigneten sich keine einschneidenden Veränderungen. Die letzten 30 Jahre waren für die Pustertaler Post die bewegtesten, aber auch die entscheidendsten gewesen. Aber die Posthalter hatten sich doch allmählich

. Wenn ein Postmeister so in Anspruch genommen ist, daß er nur mehr ein Pferd im Hause hat, so ist dieses Pferd für den kaiserlichen Dienst reserviert zu halten, damit nicht Not sei, eine vorkommende Stafette liegen zu lassen. Reisende, welche für bestimmte Tage Pferde im voraus bestellen, aber einen oder mehrere Tage später erst kommen, haben pro Pferd und Tag ein Wartgeld von 30 kr zu zahlen. Der Postmeister soll niemand abseits der Poststraße befördern. Das Posthorn ist der Post allein Vorbehalten

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 184 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
1754 der Auftrag an die Regierung, Taxis zur Abstellung der Postboten zu veranlassen. Am 20. Juli bestätigte der Postmeister von Brixen den erhaltenen Auftrag, künftig die Briefe für Steiermark und Kärnten nicht mehr den Boten, sondern der wöchentlich zweimal verkehrenden ordinari Wiener Post mitzugeben. Nicht ganz erklärlich ist es, wenn die Briefträger zehn Jahre später behaupten, ihre Entlassung sei anfangs 1757 erfolgt. Jedenfalls war es schon das Jahr 1758, als der Briefträger Christ. Graf

und war auf die Pension angewiesen. Auch Obleitner hatte Anspruch auf eine Pension von 50 fl. Die Auszahlung stockte 1763 und endlich 1766 konnten sich die nun 70jährigen Briefträger für den Empfang der Pension bedanken. In Bruneck hatte sich inzwischen die wirtschaftliche Lage des Post halters Josef von Steyrer immer mehr verschlechtert, so daß der fürstbischöf liche Brixner Kammerdirektor Leopold von Peisser in einem Briefe 1759 erklären konnte, daß Steyrer nicht erst jetzt, sondern schon vor etlichen Jahren

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1956
Brunecker Buch : Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung.- (Schlern-Schriften ; 152)
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Page 169 of 376
Author: Stemberger, Hubert [Hrsg.] / geleitet von Hubert Stemberger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 336 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturangaben
Subject heading: g.Bruneck ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Bruneck ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: II 283.991
Intern ID: 526860
Die Post zu Bruneck und im Pustertal Von Josef Windhager, Steinach a. Br. Für das Jahr 1489 sind zum ersten Mal Posten in Tirol lind auf deutschem Boden nachweisbar. Kaiser Maximilian I., der an einer großen Zeitenwende stand und für Tirol und besonders für Innsbruck so nachhaltend Rühmliches wirkte, hatte in diesem Jahre Postfachleute aus der Familie Taxis nach Innsbruck berufen, die ihm dann nach italienischem Muster die einfachste Nachrichtenvermittlung einrichteten. Nach dem Vorbilde

Gebiete mußten selbst sehen, wie sie den Anschluß an diese Postlinien fanden. Nebst den vielen Reisen waren es auch wichtige Ereignisse, welche den Kaiser veranlaßten, unter Einziehung unnötiger Posten neue anlegen zu lassen. Ein solcher Anlaß war es, als am 12. April 1500 sein Oheim, Graf Leonhard von Görz, auf Schloß Bruck bei Lienz starb und der ganze Besitz an Maximilian fiel. Zur Einbringung dieser Erbschaft ließ Maximilian von Innsbruck aus über Lienz nach Görz eine Post legen, deren einzelne

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