¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Author:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place:
Bozen
Publisher:
Auer
Physical description:
331 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Bozen <Dekanat>
Location mark:
II 5.562/1
Intern ID:
105512
Me FiliaMrchen und Kapellen. 87 Bezüglich der Gottesdienstfeier in dieser Kirche ist zu bemerken, dass Pius VI. (1794) für den weißen Sonntag einen vollkommenen Ablass verliehen hat; dafür werden aber gegenwärtig am Sams tag zuvor Messen gelesen; auch sonst, besonders im Sommer, wird das hl. Opfer in Verbindung mit dem Wettersegen als sog. Wetter ämter gefeiert. Eine Feier am Patrociniumsfest wird ebenfalls jedes Jahr getreu eingehalten. Bei Fortsetzung unserer Wanderung zwingt uns eine tiefe
Thalschlucht wieder in die Ebene herabzusteigen. Da stoßen wir auf 29. Rentsch (Expositur zum hl. Laurentius). Der größere Theil der meistens ansehnlichen 45 Wohnhäuser mit 912 Einwohnern, welche diese Ortschaft ausmachen, sind zerstreut der Straße entlang gebaut, die ins Eisakthal führt. Die Kirche liegt drei Viertelstunden von Bozen entfernt. Nach den laut Zeitschrift des Ferdinandeums v. I. 1878 wiederholt gemachten römischen Funden lässt sich mit Recht auf die frühe Bebauung diefer sonnigen Gegend
schließen, die auch heute noch wegen ihres Weinbaues oft genannt wird. Merkwürdig ist, dass der Bestand einer Kirche sehr frühe urkundlich vorkommt, aber doch bedeutend später als von Schenkungen eine Erwähnung geschieht. Wie bereits erwähnt wurde, weihte BischosSalomon 1180 am 10.Mai,nachPuell b. Bonelli Non. 33, am 17. Sept., sogar zwei Kirchen zugleich, nämlich zum heiligen Laurentius und zum hl. Paulu s, die nahe nebeneinander lagen. Jede dieser Kirchen hat eine halbkreisförmige Apsis und Sanct
vom Rivàunbach und unterhalb vom Ei sa? verwüstet worden sein, so dass es später „das Dorf am Griene' hieß. Vorzugsweise soll das alte Rentsch am 13. Juli 1237 durch den Rivàunbach großen Schaden gelitten haben. Wie die Alten immer erzählten, soll dies zur gerechten Strafe geschehen fein. Sie brach am Abend herein, nachdem „ein gewisser' Johann Maier „aus Much- willen- beim uralten, mit „Steinmetzzeichen' versehenen, neben der Kirche noch bestehenden „Ziehbrunnen' einem lebendigen Ochse' die Haut abgezogen