¬Das¬ Dekanat Sarntal, Klausen und Kastelrut.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 3)
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Author:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place:
Bozen
Publisher:
Auer
Physical description:
307 S.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Sarntal <Dekanat> ; <br />g.Klausen <Bozen, Dekanat> ; <br />g.Kastelruth <Dekanat>
Location mark:
II 5.562/3
Intern ID:
105516
Die Pfarre Latzfons, Filialkirchen. 129 und Viers), südöstlich, eine Stunde unterhalb der Pfarre; die meisten Häuser liegen auf freundlichem Mittelgebirge zerstreut herum, die Kirche krönt einen freien aussichtreichen Hügel. Um 1190, 1195, 1211 wird dieser Ort genannt: I>iàn68, Vii-àos (ein Ekkehard von V., Chunrad v. V.);^) dann um 1221. 1226: Vvràs;^) um 1345 Verdynnes bei einer Schenkung der Äcker, Platten und Purt- schänne.b) Im Jahre 1202 kommt ein Heinrich v. Vertinch vor>) Schon
in diesen alten Zeiten bestand hier auch eine Kirche, welche noch steht. Sie bildet ein Rechteck, dem sich gegen Osten ein massiver Glockenturm aus Granitquadern anschließt und in seinem untersten Stockwerk den Altarraum bildet. Diese Bauanlage kehrt in der romanischen Bauperiode häufig wieder, besonders im Etsch- und Eisaktale. An den Schallfenstern begegnen wir einer ähnlichen Fensterkuppelung wie in Latzfons; ins Schiff setzte man im 14. Jahrhundert anstatt der flachen Oberdecke ein schönes, gotisches
Kreuzgewölbe ein; ein ähnliches erhielt der Altarraum und wurde mit Malereien geschmückt, welche noch durch die Tünche sichtbar sind. Der Triumphbogen ist im stumpfen Spitzbogen erbaut und war einst mit dem jüngsten Gericht geschmückt, das nun übertüncht ist. Diese Kirche hat Zwei Altäre; der Hochaltar ist dem hl. Valentin, der Nebenaltar, einst dem hl. Veit, dann dem hl. Martin, nun der Gottesmutter geweiht, weil ein Verdingser 1809 gelobte, eine Marien- statue machen zu lassen, wenn er glücklich
).^) Am 11. September 1845 wurden die beiden Altäre unter den genannten Titeln vom Fürstbischof Tschiderer wiederum geweiht. Außen an der Ostseite des Turmes sieht man einen schönen Christof, der aber sehr erblaßt ist. Rings um die Kirche liegt ein Gottesacker, auf dessen Südseite sich auch eine Totengrust befindet; sie wurde erst 1654 erbaut, vgl. unten: Kirchenrechnungen. Im Jahre 1829 (5. Dez.) ist in Ver- dings eine von der Pfarre Latzfons abhängige Expositur mit einer Schule errichtet worden. Der Benefiziai