¬Das¬ Dekanat Sarntal, Klausen und Kastelrut.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 3)
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Author:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place:
Bozen
Publisher:
Auer
Physical description:
307 S.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Sarntal <Dekanat> ; <br />g.Klausen <Bozen, Dekanat> ; <br />g.Kastelruth <Dekanat>
Location mark:
II 5.562/3
Intern ID:
105516
Stistsmessen wird hier monatlich eine Messe gelesen und an den beiden Valentinstagen Predigt und Amt ge halten. Im Jahre 1594 erscheinen zwei Altäre, der eine zu Ehren Valentins, der andere der hl. Juliana, Ursula und Christina. Jetzt befindet sich in dieser Kirche nur mehr ein Altar, welcher durch die Bemühungen des Dekans Bamhackl zustande kam. Die Bilder auf dessen Flügeltüren und die Statue des Heilandes, wie er seine Wundmale zeigt, sind als alte Werke der Kunst sehr schätzenswert. I) Maria Hilf
in Seis, eine Expositur mit 450 Ein wohnern, V4 Stunde von St. Valentin weiter südlich. Ein größerer Teil der Häuser liegen in der Nähe der Kirche herum, die übrigen sind zerstreut. Die Gegend ist sonnig und voll länd licher Reize, daher heute mit schönen Landhäusern besetzt, weil viele, besonders aus Bozen, Seis zur Sommerfrische benützen. In prähistorischer Zeit schon gab es hier eine bedeutendere Absiedlung, dies beweisen die Reste von „Wallburgen' auf dem Hügel nörd lich vom Dorfe, im Volksmunde
„Gschlier oder auch Heidenschloß' genannt; nähere Beschreibung derselben in Ferd. Zeitschr. vom Jahre 1898, S. 378. Der Name des Ortes kommt nach Resch und àia lirol. I. Nr. 6, als Siusis schon 985 urkundlich vor. Die Kirche neuerer Bauart trägt auf dem Türsturze die Jahreszahl 1648 und wurde den 6. September 1657 vom Weihbischof Perkhofer mit zwei Altären zu Ehren Maria Hilf und der hl. Katharina geweiht. Ein Altar und eine Glocke kamen aus der St. Katharina- Kapelle der über dem Orte liegenden Ruine
von Sal egg. Die Form des Turms scheint dafür zu sprechen, daß hier schon früher, vor dem 17. Jahrhundert eine Kirche gestanden sei.i) Ein Priester 1) Nach der Volkssage, welche Staffier wiedergibt, lag einst zwischen St. Valentin und Seis eine größere Ortschaft, Sues genannt, welche der Ausbruch eines Sees auf der Seiseralpe zerstörte. Als Beweis dafür gilt die