¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)
386 Das Dekanat Meran. vor und ebenso lehrt in der ersten Klasse eine Schwester die kleinen Knaben, eine andere die kleinen Mädchen. Überdies gibt es noch vier Ausschulen, eine aus dem Nörder- und drei aus dem Sonnen berg. Kirchen und Kapellen. 1. Die Pfarrkirche. Der romanische Glockenturm romani schen Stils, dann gotisiert und endlich verzopst durch eine unschöne Haube, erinnert noch an die alte Kirche im 12. und 13. Jahrhun dert. Bei Tieserlegung des Sakristeibodens im Jahre 1896 stieß
man noch aus eine alte halbrunde Apsis (ob Hauptapsis der alten Kirche muß dahingestellt bleiben); sie war bemalt mit prächtig sar- bigen Bildern (ein paar Brustbilder ragen über dem neuen Fußboden noch hervor), etwa aus der ersten Halste des 15. Jahrhunderts, jünger können sie kaum sein, da aus dem Haupt portal der gegenwärtigen Pfarrkirche die Zahl 1475 steht. Diese hatte man aus der Südseite in größerem Umsange ausgesührt, wo bei man den alten Turm ein wenig ins Innere vortreten ließ; außen ist sie einsach
, da Strebepseiler sehlen, das Innere mit sei nem reich verzweigten Rippengewölbe ist Zierlicher, im Chore ist daZ Gewölbe leide? verzopst worden. Das Annaberger Wappen deutet wohl diese Herren als große (?) Wohltäter beim Baue an? An die Nordseite des Schiffes wurde wahrscheinlich zugleich mit diesem ein Nebenschiff (nicht bis zur Fassade reichend), durch zwei offene Hallen verbunden, sehr praktisch angesügt. Die Wahl des Schutzheiligen zeigt uns an, daß diese Kirche, wie ein großer Teil von Naturns, stets
-Altar und schuf mehrere Paramente, ein reicheres Anti- pendium u. s. w. Im Nebenschiffe, die „alte Kirche' genannt, ist eine LourdeZgrotte errichtet. Außen ist ein Ölberg und ein Chri stopherus (16. Jahrhundert) gemalt, letzterer teilweise zerstört; innen das königliche Hochzeitsmal (Matth. 22), wo das Hinaus wersen des schlechtgekleideten Gastes unter recht ausgeregter Szene vor sich geht, eine gute Komposition aus Leinwand, trotz seines Eindrucks des Bizarren.^) Im Visitationsprotokoll vom Jahre
1638 steht von dieser Kirche: Isinxlum Ämxluw, aàm, ànieaàin, wtuiR àsààm. i) „Tir. Volksblatt' 1386, Nr. 5.